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Khao Sam Kloe, Ratchaprapha Stausee

Tag 40 (Sa. 08.05.) – Fahrt nach Khao Sok

Nachdem ich heute etwas besser aus dem Bett kam packte ich meine Sache, aß die restliche Pizza von gestern zum Frühstück und machte mich auf den Weg in die Royal Bamboo Lodge in Khao Sak. Ich war kaum losgefahren, da viel mir ein, dass ich mir noch kein T-Shirt als Andenken von Krabi gekauft hatte. Das holte ich noch schnell nach und als ich dann merkte, dass ich kaum noch kleine Scheine hatte hielt ich auch nochmal in einem 7-eleven und kaufte mir eine weitere Dose Kaffee, die ich mit einem 1000 Baht Schein bezahlte um genug Wechselgeld zurück zu bekommen.

Weiter ging es zum Teil über die Route 4 zum Teil aber auch über Nebenstraßen. Alles bei fast strahlend blauem Himmel. Als ich zur Provinzgrenze zu Surat Thani kam, bog ich auf eine Nebenstraße ab, in der Hoffnung, so eine evtl. Straßenkontrolle umfahren zu können. Wer weiß welche Bestimmungen ohne mein Wissen eingeführt wurden, Nicht, dass ich noch einen Covid Test brauchte. Die kleine Seitenstraße führte mich allerdings wieder in den Wald auf einen ungeteerten Weg, der dann auch noch eine Schlammdurchfahrt für mich bereit hielt. Und das ausgerechnet 2Tage nachdem ich den Roller Wachen lies.

Zurück auf der Hauptstraße war ich bereits in Surat Thani. Ohne Kontrolle. Entweder ist mein Plan aufgegangen, oder es gab gar keine Straßensperre. Ich werde es nie erfahren.

Es folgte eine Längere Schotterpassage durch eine Baustelle in der die Straße von 2 auf wahrscheinlich 6 Spuren ausgebaut wird bevor dann der motorradfahrerische Leckerbissen begann. Die letzten 45 Minuten bis zu meiner Unterkunft waren top. Super Straßenbelag, tolle Kurven und eine traumhafte Landschaft. Ich freue mich schon in den nächsten Tagen noch mehr von dieser Gegend zu erkundigen.

Im Ressort angekommen war ich auch positiv überrascht. Ein ruhiger Ort und eine schön angelegte Bungalowanlage. Pool, viel Grün, viele Blumen. Meine Hütte ist einfach aber sauber. Nur dass Bett ist mir mal wieder zu hart. Kurz bevor ich nochmal mit dem Roller aufbrechen wollte um noch ein wenig durch die Berge zu fahren rief mich meine Mutter an. Und das war ein super Timing, da ein paar Minuten später ein Gewitter losbrach, das mal intensiver mal schwächer die nächsten 3 Stunden anhalten sollte. Hätte mich das auf dem Roller überrascht, ich wäre bis auf die Knochen nass geworden. Also verbrachte ich die Zeit am Laptop und kümmerte mich um die nächsten Fotos.

Gegen 6 meldete sich mein Magen und ich entschloss mich mit kurzer Hose, Plastikbadelatschen und Regenschirm mein Glück zu versuchen. Der Regen war mittlerweile recht schwach und ich lief den Ort entlang auf der Suche nach einem Restaurant. Auf Google Maps wurden ca. 30 angezeigt, doch keines davon hatte geöffnet. Am Ende des Orts ging ich in einen kleinen Supermarkt und fragte, ob es hier irgendwo ein offenes Restaurant gäbe. Nein. Seit keine Touristen mehr kommen ist hier alles geschlossen. Ich kaufte mir einen Becher Fertigsuppe, ein Päckchen Nudelsuppe und eine Minipackung Schokokekse und machte mich auf den Weg zurück. An meiner Lodge angekommen dachte ich, ich könne es ja auch noch in der anderen Richtung versuchen und am das viertletzte Haus am anderen Ende der Ortschaft war ein Hostel, das einen kleinen Elektrogrill vor der Tür aufgebaut hatte. Ich suchte mir 5 Spieße aus dem Kühlschrank aus die mir dann gegrillt wurden. 2 mit Pilzen, einer mit Fisch, einer mit Fischklößchen und einer mit einer Scheibe Speck. Obwohl ich sagte, ich hätte es gerne ohne scharfe Soße pinselte die Dame am Grill die Spieße alle ein und als ich es gesehen hatte war es schon zu spät. Sie entschuldigte sich und meinte die Soße wäre gar nicht so scharf. Naja, das kenne ich ja mittlerweile. Ich machte nette Miene zu dem Spiel und aß die Spieße trotzdem. Es schossen mir zwar nicht die Tränen in die Augen, aber es war hart an der Grenze. Naja, wenigstens habe ich überhaupt noch was bekommen.

Zurück im Hotel machte ich mir trotzdem noch die Suppe, da ich von den Spießen nicht satt geworden bin. Hatte ja schließlich kein Mittagessen. Ich mischte die Nudelsuppe mit dem Becher Meeresfrüchtesuppe. Das Ergebnis war, sagen wir mal, ernüchternd. Nach dem halben Becher war der größte Hunger gestillt und ich beließ es dabei. Dieses Experiment werde ich nicht nochmal wagen. Notfalls werde ich mir morgen ein paar abgepackte Sandwiches vom 7-eleven mitnehmen. Falls es hier irgendwo einen gibt. In Khao Sok gibt es jedenfalls keinen.

Tag 41 (So. 09.05.) – Knapp 300 km

Für heute stand eine ausgedehnte Rollertour auf dem Programm. So regenreich wie der gestrige Tag geendet hat, so sonnig hat der heutige begonnen. Und es sollte heute auch kein weiterer Regen mehr folgen. 🙂

Modernes Haus irgendwo an der Route 401

Ich startete nach Südwesten in Richtung Talat Yai, und traf ziemlich schnell auf einen kleinen Markt in einem ländlich gelegenen Dorf, der nicht geschlossen war und neben den üblichen Frischwaren wie Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch auch ein paar Stände mit etwas zu Essen hatte. Ich frühstückte noch vor Ort eine Art Pancake mit Kokosraspeln und einer schon fast elendig-süßen Sahnecreme sowie eine Portion gelbem Reis mit Hühnchen. Außerdem kaufte ich mir noch etwas, das auf den ersten Blick wie ein steak aussah, als die Dame es aber in feine Scheiben schnitt, sah es eher so aus als wäre es reiner Speck. Ich packte die Tüte in den Roller und hob sie mir für später auf.

Als ich weiterfuhr, bog bog ich einem Schild folgend in Richtung eines Wasserfalls ab. Nachdem ich dann aber keinerlei Hinweise mehr auf diesen Wasserfall fand und er auch leider nicht auf Google Maps verzeichnet war folgte ich dem nächsten Schild zu einem Viewpoint. Der war auf Google Maps ausgezeichnet, aber als ich eine halbe Stunde später dort ankam, gab es nichts, was im entferntesten an einen Aussichtspunkt erinnerte. Egal, es ging über eine kleine Straße durch wunderschöne Landschaft an einem kleinen Bach entlang in die Berge. Mehr brauchte mein Motorradfahrerherz nicht.

Zurück auf der Hauptstraße war die Altstadt von Takua Pa ausgeschildert. Von dem Ort hatte ich noch nie gehört. Was solls, nichts wie hin. Es war aber nicht besonderes. Eine Straße, der man mit etwas gutem Willen ein wenig Flair zuschreiben konnte und in der man den chinesischen Einfluss erkennt, sowie eine historische Mauer, die damals gebaut wurde um die Residenz des Bürgermeisters oder so zu schützen.

Bevor ich Takua Pa wieder verließ fuhr ich noch zum Tempel Wat Na Muang.

Dann fuhr ich weiter zum nächsten geschichtsträchtigen Ort. Einem Mahnmal für die Tsunami-Opfer von 2004, das von Thyssen Krupp gestiftet wurde und auf dem deshalb überwiegend Namen und Teilweise auch Fotos von thailändischen und deutschen Opfern aufgeführt waren. Damals war immer nur Indonesien mit Banda Aceh in den Nachrichten und mir war gar nicht bewusst, dass der Tsunami auch Opfer in Thailand gefordert hatte. Unter anderem auch eine deutsche Familie mit einem 1- und einem 4-jährigen Kind. Das hat mich in dem Moment ein wenig nachdenklich gemacht.

Ich hielt mich jedoch nicht all zu lange dort auf, da ich nochmal zum Ratchaprapha-Staudamm wollte um mich nach Ausflugsmöglichkeiten auf den Stausee zu erkundigen. In Khao Sok waren ja nicht nur die Restaurant sondern auch alle Touristeninformationen und Tourveranstalter geschlossen.

2 Stunden später erreichte ich den Staudamm, schoss ein paar Fotos und machte Picknick an einem schönen Steintisch am Damm mit Ausblick auf den See mit den Sachen, die ich zuvor auf einem Stand am Straßenrand gekauft hatte. Einen Hähnchenschenkel, 4 Hähnchen-Nuggets und eine Box mit chinesischen Mini-Maultaschen. Außerdem hatte ich auch noch eine Tüte mit Nudeln, Sojasprossen, Gurken und einem halben Ei gekauft, die ich mir aber zusammen mit dem “Steak” für’s Abendessen aufhob.

Anschließend fuhr ich zu dem was auf der Karte etwas großspurig als Marina ausgeschrieben war. Es war lediglich der Anleger für die Ausflugsboote. Ich war keine Minute von meinem Roller runter, da kam schon ein junger Mann auf mich zu und fragte ob er mir helfen könne. Ich sagte ich würde gerne einen Tagesausflug auf den See machen und suchte noch eine Reisegruppe de rich mich anschließen könnte. Er meinte, dass es im Moment keine Gruppenfahrten gebe ich aber privat ein kleines Boot mieten könnte und er würde mich dann herumfahren. Nach etwas Rumgejammere machte er mir folgendes Angebot. 1800 Baht für 2 Stunden Ausflug oder 2300 Baht für 3 Stunden inklusive Besichtigung der Diamantenhöhle. Ich entschied mich erst mal für die günstigere Variante. Ach ja, und es kommen natürlich noch 300 Baht Eintritt für den Nationalpark dazu. Wow. billig ist anders. Aber ich sah ja, wie ausgestorben Khao Sok war, da konnte ich nicht darauf hoffen irgendwo noch eine günstigere Gruppentour zu finden. Als wir uns einig waren bat er mich noch um 500 Baht Anzahlung. Und da er mir dafür keine Quittung geben konnte würde sein Freund, der bei der Touristen-Polizei arbeite ein Foto quasi als Beweis machen.

Das klang schon verdammt nach billiger Betrugsmasche, insbesondere, da ich ja von dem Foto auf dem Handy des angeblichen Polizisten nichts hatte. Ich willigte dennoch ein, da ich bei dem Typen ein gutes Gefühl hatte und mir außerdem dachte, warum soll er mich um 500 Baht baht betrügen, wenn er auch 1800 Baht an mir verdienen kann. Ich werde es morgen sehen.

So langsam musste ich mich aber auf den Heimweg machen. Ich würde es zwar nicht mehr ganz im Hellen schaffen, aber ich wollte auch nicht länger im Dunkeln fahren als nötig, Zumal die Thailänder hier auf dem Land fahren wie die Sau.

In einer Baustelle entdeckte ich am Straßenrand einen Stand, der Essen zum Mitnehmen verkaufte und ich kaufte mir noch eine Tüte mit Nudeln, Gurken und einem halben Ei. Ich wollte keinen 2. Abend mit Bechersuppe.

Die Dunkelheit hatte jedoch auch ihr gutes. So ist mir an der Hauptstraße kurz bevor ich nach Khao Sok abgebogen bin ein beleuchtetes Restaurant aufgefallen. Das wäre ein option für morgen, falls ich tagsüber nichts zum Mitnehmen finde.

In meiner Hütte angekommen aß ich meine Nudeln, die mit einer absolut nicht scharfen Soße und dem frischen Gemüse sehr lecker waren und inspizierte das Steak genauer. An 3 Stückchen hing noch ein kleiner Fetzen Fleisch, aber der Rest war wirklich reiner Speck. Der landete dann leider im Müll. Morgen werde ich das Restaurant an der Hauptstraße ausprobieren.

Leider nur Speck statt Steak (rechts) und Nudeln mit Sojasprossen, Gurken und Ei (links)

Tag 42 (Mo. 10.05.) – Khao Sok Nationalpark

Obwohl ich den Wecker “erst” auf 7:30 Uhr gestellt hatte, wachte ich schon kurz nach 6 auf und konnte aufgrund des unbequemen Bettes nicht mehr einschlafen. Ich möchte wissen, was das für ein Fakir war, der dieses Bett mit im Internet mit “bequem” bewertet hat. Wenn das mal keine Fake-Rezension war.

Ich trank meinen Kaffee, packte meine Sachen und fuhr kurz nach 8 los in Richtung Staudamm. Die Berge waren noch komplett in Nebel gehüllt und es bot sich mir ein grandioses Schauspiel als sich dieser langsam auflöste. Ich versuchte das Ganze auf Foto festzuhalten, aber ich denke, auf den Bildern wird es nicht ansatzweise so genial rüberkommen wie es in Wirklichkeit gewesen ist.

Ich kam so gegen 09:15 Uhr am verabredeten Treffpunkt an, aber von meine Tourguide war nichts zu sehen. War es vielleicht doch eine billige Betrugsmasche? Hätte ich mir besser seine Telefonnummer geben lassen sollen? Oder war es nur die typische thailändische Pünktlichkeit? Ich schnappte mir meine Kamera und schoss ein paar Fotos vom See als ich es rufen hörte: “Hey man”. Aha, also alle bösen Gedanken umsonst. Er war nur etwas spät.

Nachdem wir die ganzen Corona-Formalitäten erledigt hatten, steigen wir ins Boot und log ging es. Neben meinem Guide, der sich als Ning vorstellte, kam noch ein Freund von ihm mit. Anfangs dachte ich noch, ja, ist ja ganz nett, aber so atemberaubend wie ich es von Anderen im Internet gelesen habe ist es doch nicht. Bis wir dann die erste Engstelle passierten und quasi ins “Hochgebirge” fuhren.

Ab hier war die Tour fantastisch. Als erstes steuerten wir eine kleine Bucht mit 4 freistehenden Felsen an. Ning nannte mir den Namen, aber ich habe ihn schon wieder vergessen. Schande über mich. Auf Google Maps ist sie als “Khao Sam Kloe” eingetragen. Er meinte sie erinnere ein wenig an die Ha Long Bucht in Vietnam oder eine ähnliche in China. Nur etwas kleiner. Er machte den Motor des Boots aus so dass wir lautlos durch die Felsen glitten. Es war wunderschön.

Dann fragte er mich, ob wir noch einen Abstecher zu einer Höhle machen sollen, was aber 300 Baht extra kostet. Da es mir gerade so gut ging hatte ich die Spendierhosen an und willigte ein. Also weiter zur Höhle. Nicht nur der Weg mit dem Boot dorthin, auch die letzten 300 Meter waren es Wert. Wir sahen unzählige Schmetterlinge und später in der Höhle auch noch eine riesige Spinne. Ning war so nett und fragte mich ob ich Angst vor Spinnen hätte, bevor er sie mir zeigte. Sie war etwa handgroß. So manch einer würde sich bestimmt davor fürchten oder zumindest ekeln. Ich fand sie faszinierend. Die Höhle selbst war nichts besonderes. Dafür hatte ich schon genügend Tropfsteinhöhlen in meinem Leben gesehen. Dennoch waren die 300 Baht gut investiert.

Dann ging es zu unserem letzten Halt, einer schwimmenden Bungalowanlage. Dort durfte ich noch für eine Stunde in ein Kajak Steigen und den Seitenarm des Sees auf eigene Faust erkunden und bekam für 60 Baht noch eine Portion gebratenen Reis mit Ei.

Anschließend machten wir uns auf den Heimweg, auf dem das Sahnehäubchen folgte. Etwa auf halben weg zum Hafen fragte ich Ning während sein Freund gerade das Boot steuerte, ob ich bevor wir Anlegen und etwas langsamer machen mal mit meiner Kamera den Motor filmen dürfte. Ich war fasziniert davon, wie offen der Antrieb auf der Steuerstange saß. Sonst sieht man Schiffsmotoren ja nur als vollverkleidete Außenborder.

Und dann überraschte er mich indem er mir anbot selbst mal ein Stück zu fahren. Das nahm mich natürlich dankend an und steuerte das Boot einen Großteil des rechtlichen Wegs kurz bevor es zum Anlegen ging. Ist schon ein seltsames Gefühl einen 2,5 Liter Pickup Motor völlig unverkleidet und ungedämpft mit all seinen Vibrationen mehr oder weniger direkt in der Hand zu haben. Was ich tatsächlich in der Hand hatte war der Gaszug, an dessen Ende ein kleiner Ring gebunden war, den ich mir um den Daumen steckte um vorsichtig Gas geben zu können. Jetzt bin ich neben herkömmlichen Segelyachten und kleinen Motorbooten auch mal ein Longtailboot gefahren. Was für ein Erlebnis. Und das beste war, Ning hat es sogar mit meiner GoPro gefilmt. Und eine Nahaufnahme vom Motor hab ich auch noch bekommen. Bin mal gespannt, wie lange es dauert bis ich das Video geschnitten habe.

Und als wenn das nicht schon genug war, war der grandiose Tag noch lange nicht zu Ende. Es folgte eine weitere Stunde Fahrt mit dem Roller zurück nach Khao Sok wo ich direkt den Eingang des Nationalparks am Ortsende ansteuerte. Das Ticket, für das ich am See 320 Baht ausgegeben hatte galt nämlich den ganzen Tag, so dass ich die Gelegenheit nutzte und noch eine Wanderung zu einem Wasserfall dranhing. Leider hatte ich nur 2:15 Stunden Zeit, da der Nationalpark um 18:00 Uhr schloss. Der Wasserfall lag 3,5 Kilometer entfernt und zwischendurch machte ich noch einen Abstecher zu einer Bademöglichkeit, die man allerdings nur über einen eher unwegsamen Trampelpfad erreichte. Das selbe galt für die letzten Meter zum Wasserfall, der dann – oh Wunder – gar kein richtiger Wasserfall war. In Europa würde man so etwas eher Stromschnelle nennen. Aber mit so etwas hatte ich eigentlich schon gerechnet. Der einzige “richtigen” Wasserfall, den ich in Thailand gesehen hatte war deer Erawan Wasserfall im gleichnamigen Nationalpark in der Nähe von Kanchanaburi. Dort war ich im Februar 2020 und den entsprechenden Reisebericht dazu gibt es hier unter Tag 6.

Aber es ging mir weniger um den Wasserfall als um die kleine Wanderung durch den Dschungel. Der Weg war, abgesehen von den Trampelpfaden runter zum Fluss, durchgehend gut gehbar. In Deutschland würde man so etwas wohl Forstwirtschaftsweg nennen. Schön waren die vielen Bambusbüschel, die regelmäßig am Wegrand standen. Ok, bei einem Durchmesser von 2-3 Metern und einer Höhe von über 10 Metern von einem Büschel zu sprechen klingt seltsam, aber wenn die Damen und Herren Botaniker meinen, dass Bambus ein Gras ist, dann sind mehrere Bambusgräser eben ein Büschel. 🤷‍♂️

Außerdem gab es immer mal wieder eine Info-Tafel, die ich mir aber leider nicht durchlesen konnte, da sobald ich stehen geblieben bin Heerschaaren von Stechmücken über mich herfielen. Ich hatte mich natürlich schon wieder nicht eingesprüht. Ich weiß gar nicht weshalb ich das Mückenspray überhaupt mitgenommen habe. Ich glaube ich habe es erst ein oder zwei mal benutzt. 🙈

Jetzt hatte ich mir ein Abendessen verdient. Ich steuerte das Lokal an, das ich am Abend zuvor von der Hauptstraße aus gesehen hatte und hoffte, dass es offen war. War es. Es war eine kleine Suppenküche und ich nahm eine Hühnchensuppe. Diesmal wieder wie gewohnt lecker.

Nudelsuppe mir viel frischem Grünzeug

Zurück in meiner Hütte duschte ich und ging zum ersten mal in dieser Anlage in den Pool. Die Fließen waren dunkel so dass sich der Pool über Tag gut aufheizen konnte. Es war bisher das wärmste Wasser von allen Pools in denen ich geschwommen bin. Ich schätze mal es hatte über 30 Grad. Ich hielt mich über 1½ Stunde darn auf ohne dass mir kalt wurde, bis ich dann um 20:30 wieder in mein Bungalow ging, mich nochmal abduschte und dann die Geschehnisse der letzten beiden Tage zu Papier bzw. in den Laptop brachte.

Tag 43 (Di. 11.05.) – Nord-Pang-nga oder 4.000km Marke geknackt

Heute steht nochmal eine Rollertour an. Ich beschloss nach Westen zu fahren und dann nach Norden bis kurz vor die Provinzgrenze nach Ranong, die auf der thailändischen Corona Karte auch zu den roten Zonen gehört. Kurz vor der Grenze gibt es einen Strand, den ich als Ziel für den heutigen Tag auserkoren habe. Mit ein paar Abstechern sollte das eine schöne Etappe sein.

Der erste führte mich zu einer heißen Quelle, die natürlich geschlossen war, aber alleine der Weg über die kleine Straße dorthin hat sich gelohnt. Fast die gesamten 1,6 Kilometer von der Hauptstraße bis zur Quelle waren mit gelb blühenden Blumen gesäumt und kurz vor der Quelle gab es auch noch ein strahlend gelb leuchtendes Sonnenblumenfeld.

Die kleinen gelben Blumen sollten mich auch auf dem Rest der Strecke begleiten. Manchmal hätte man glauben können, die Orte hätten sich für einen Schönheitswettbewerb herausgeputzt. So ordentliche Straßenränder und Vorgärten habe ich sonst noch nirgendwo in Thailand gesehen.

Den 2. Abstecher machte ich zum Si Phang Nga Nationalpark, der zu meinem erstaunen nur 100 Baht Eintritt kostete. Ich überlegte kurz ob ich statt zum Strand zu fahren vielleicht lieber eine kleine Wanderung zu den 3 Wasserfällen machen sollte, doch da zeigte mir die Dame in Kassenhäuschen schon, dass der Park geschlossen sei. Entscheidung abgenommen. Auf dem Rückweg zur Hauptstraße hielt ich noch an einer Suppenküche. Es gab eine leckere Nudelsuppe mit Reisbandnudeln und Schweinefleisch und zu meiner erneuten Überraschung kostete sie nur 30 Baht. Das war die bsiher billigste Suppe, die ich Thailand gegessen hatte.

Bandnudelsuppe mit Schweinefleisch

Am Strand angekommen merkte ich, dass ich das rauschen des Meeres schon nach 4 Tagen ein wenig vermisst hatte. Leider war die Sonne so erbarmungslos heiß, dass ich es ohne Fahrtwind nicht lange aushielt. Nach geschätzt 20 Minuten fuhr ich wieder zurück.

Und dann kam irgendwann die erste Regenwolke und brachte einen kurzen Schauer. Wirklich sehr kurz. Vielleicht 5 Minuten. Ich hatte das Glück direkt vor einem verlassenen Verkaufsstand angehalten zu haben unter dem ich mich die paar Minuten unterstellen konnte.

Der 2. Schauer war dann schon länger, fing aber gerade an, als ich vor einem kleinen Frischmarkt anhielt an dessen Rand es ein kleines Restaurant gab. Ich bestellte eine Portion Phad Krapao und Nutzte die Regenpause als Nachmittagspause. Als ich bezahlte wurde ich ein 3. Mal überrascht. Das Phad Krapao kostete nur 40 Baht. Pang-nga scheint wohl eine der günstigeren Provinzen in Thailand zu sein.

Phad Krapao, diesmal mit Süppchen

Auf dem Rückweg kam ich noch an 2 strahlend roten Bäumen vorbei, von denen ich den einen schon auf meiner Tour 2 Tage zuvor gesehen hatte. Leider standen sie in einer unübersichtlichen Kurve, so dass ich nicht zum Fotografieren anhalten konnte.

Zurück in meinem Bungalow beschloss ich am nächsten Tag nicht direkt nach Koh Samui zu fahren, ich wusste ja auch gar nicht wann die Fähre ging, sondern noch einen Stopp in Surat Thani Stadt einzulegen. Vielleicht gäbe es ja noch was schönes anzuschauen und mit etwas Glück auch noch einen Nachtmarkt.

Tag 44 (Mi. 12.05.) – Fahrt nach Surat Thani Stadt

Ich hatte eine sehr kurze Nacht. Konnte am Abend nicht einschlafen und habe mich bis ca. 02:00 Uhr in meinem steinharten Bett hin und her gewälzt. Heute morgen bin ich dann auch schon um 08:00 Uhr aufgewacht, eine halbe Stunde vor dem Wecker. Naja, konnte ich in aller Ruhe packen. So müde wie ich war dauerte auch alles etwas länger.

Irgendwann bin ich dann los und konnte in noch gemäßigten Temperaturen die Kurven der Route 401 genießen bis dann irgendwann die große Baustelle kam. Kannte ich ja schon vom Hinweg und erinnerte mich, dass es hier einen 7-eleven gab. Ich kaufte mir einen Kaffee und dann sah ich etwas, das ich auf den ersten Blick für eine Pizza mit Spiegelei und Hackfleisch hielt. Etwas seltsam in einer Plastikschüssel verpackt und beim Bezahlen gab mir die Dame an der Kasse noch einen Plastiklöffel dazu. Irgendetwas stimmte hier nicht. Egal. Ich packte die vermeintliche Pizza und die Dose Kaffee in den Roller und fuhr etwas weiter bis ich an so ein Unterstell-/Picknickhäuschen kam. In der Baustelle war es mir dann doch zu staubig zum Essen.

Als ich mein “Pizza” dann öffnete, merkte, dass eine Portion Phad Krapao mit Spiegelei war. Naja, etwas scharf zum Frühstück, aber ganz lecker.

Ölwechsel mit original Honda Öl inkl. Arbeitslohn für 247 Baht (ca. 6,50€)

Ich fuhr nicht auf direktem Weg nach Surat Thani, sondern machte noch einen Abstecher über Chaiya wo es ein paar schöne Tempel geben soll und einen Ort weiter eine Sedenweberei. Außerdem gefiel mir die Streckenführung.

Irgendwo auf dem Weg dorthin hielt ich auch noch an einer Honda Werkstatt und lies einen Ölwechsel machen. Für 247 Baht. 1,2 Liter Öl inkl. Arbeitslohn. In Deutschland zahle ich alleine für das Öl schon das 3-fache.

Die Tempel waren wirklich schön im Vergleich mit denen, die ich bisher auf dieser Reise gesehen habe, aber immer noch kein Vergleich zu denen im Norden Thailands.

Als mich Google Maps zur Seidenweberei führen wollte brach ich irgendwann ab, als es in einen mehr oder weniger privaten Hinterhof gehen sollte. Ich fand auch keinen anderen Weg und da mir die Sonne, es war mittlerweile schon 1 Uhr, extrem auf den Pelz brannte fuhr ich weiter nach Surat Thani.

Auf dem Weg dorthin sah ich neben den vielen Palmöl- und Kautschukplantagen zum ersten mal eine Kokospalmenplantage und gegenüber eine eine Bananenstaude an der auch Bananen dranhingen. Außerdem sah ich einen weiteren der roten Bäume (die sind wohl relativ selten) und konnte ihn diesmal sogar fotografieren. Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Tour.

Der Check in in meine Hotel verlief problemlos wie immer. Mein Zimmer ist neu und modern (ich glaube das Hotel wurde erst im letzten Jahr eröffnet) und das Bett ist wesentlich bequemer als das letzte. Die Dame an der Rezeption meinte die Fähre nach Koh Samui ginge täglich ab 05:00 Uhr morgens um Stundentakt. Das Internet sagt, alle 2 Stunden. Mein Plan ist also die Fähre um 11:00 Uhr zu erwischen. Dann habe ich noch genug Zeit mir ein paar Hotels oder Ressorts anzuschauen.

Den Nachmittag verbrachte ich noch mit ein wenig Sight-Seeing. Zuerst fuhr ich zum City Pillar Shrine. Quasi der einzigen Sehenswürdigkeit in Surat Thani. Als Schrein durchaus ansehnlich und noch deutlich größer als der Erawan-Schrein in Bangkok.

Dann ging es weiter in den Ko Lamphu Public Park der, wie der Name schon sagt, auf der Insel Ko Lamphu mitten im Fluss liegt. Der Park ist sehr schön angelegt und ich hätte gerne eine halbe Stunde oder so hier verbracht, doch schon nach wenigen Minuten wurde ich von einer Dame auf einem Roller herauskomplimentiert. Der Park sei geschlossen. Ich frage mich, warum sie dann nicht einfach das Tor zu machen. Außer mir wurde auch noch eine Thai-Familie rausgeworfen. Aber das erklärte zumindest, warum außer uns sonst niemand in diesem schönen Park war.

Dann fuhr ich ins Zentrum zu einem Nachtmarkt, die hier meistens schon zwischen 16:00 und 17:00 Uhr beginnen. Auch wenn dann technisch gesehen noch gar nicht Nacht ist.

Auf dem Weg dorthin kam ich noch an ein paar einzelnen Ständen am Flussufer vorbei und deckte mich mit einer Portion Papaya und Mango ein. Entweder als Nachtisch oder als Frühstück.

Obststand auf dem Markt am Flussufer in Surat Thani

Am Nachtmarkt angekommen freute ich mich dass er tatsächlich stattfand. Nach den schlechten Erfahrungen in Krabi hatte ich das nicht erwartet. Und es war eine ganz besondere Stimmung. Zumindest empfand ich das so nach den 4 Tagen der Einsamkeit in Khao Sok und nach ich weiß nicht wie vielen Tagen seit dem letzten Nachtmarktbesuch. Es waren angenehm viele Menschen da. Ein schönes Gefühl mal wieder unter Leuten zu sein und es gab auch erfreulich wenig Nippes-Stände. Im Prinzip nur ein paar mit Gesichtsmasken und einen Stand mit Kinderspielzeug. Ansonsten nur Essensstände. Die Surat Thanier wissen eben worauf es ankommt. 😉

Aus einer Mischung von Freude, dass ich endlich wieder auf einem Markt bin und Angst, dass es vielleicht der letzte sein könnte, schlug ich wieder zu und kaufte viel zu viel zu Essen. Da aber leider nicht alles so lecker war und ich von 2 Sachen die hälfte übrig ließ, habe ich mich zumindest nicht so überfressen.

Als ich nochmal auf die Karte sah, viel mir auf, dass es ein paar Straßen weiter noch einen Nachtmarkt gab. Freudig gin ich die 2 Blocks weiter, war aber ein wenig enttäuscht von dem was ich sah. Lediglich eine kleine Straße mit ein paar wenigen Ständen und nichts besonderem zu Essen. Dennoch wollte ich die lokale Wirtschaft dieses Viertels auch ein wenig ankurbeln und kaufte mir noch eine Portion Wassermelone. Das andere Obst muss dann eben bis zum Frühstück warten. In der Nähe gab es auch noch einen Tempel, der im Farbenspiel des Abendlichts ein tolles Fotomotiv abgab.

Wat Tham Bucha in der Nähe des Nachtmarkts, Surat Thani

Statt zurück ins Hotel, fuhr ich noch zu einem weiteren Park, auch wenn es schon dunkel war. Laut Google war er noch eine ¾ Stunde bis 20:00 Uhr geöffnet. Aber auch hier das gleiche Spiel. Ich war noch keine 10 Schritte hinter dem Eingangstor, da kam mir schon jemand entgegen und bedeutete mit gekreuzten Armen, dass der Park geschlossen sei.

Naja, besser die Parks als die Nachtmärkte. 😉

Zurück im Hotel ging es wieder an den Laptop. Leider schaffe ich es aber jeden Abend (oder auch nur jeden 2.) lediglich meine Erlebnisse aufzuschreiben. Das muss ich auch, nach 3 Tagen könnte ich mich ja nicht mehr vernünftig erinnern. Zum Bearbeiten von den Bildern kann ich mich dann aber nicht mehr aufraffen. Somit komme ich mit dem Veröffentlichen meiner Reiseberichte immer weiter ins Hintertreffen. 🙈