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Crkva i samostan sv. Dominik, Trogir

Tag 93 (18.10.): 40 km – Ausflug nach Split

km-Stand: 114.061

Nach dem Aufstehen wollte ich erst mal eine Maschine Wäsche anstellen. Leider war der Vermieter nicht wie verabredet im Apartment nebenan. Also trank ich erst mal eine Tasse Cappuccino auf meinem Balkon.

Anschließend wechselte ich die Sicherung an Meinem Motorrad. Jetzt geht der Blinker wieder. Mal schauen wie lange.

Ich schrieb dem Vermieter eine Nachricht aber er antwortete nicht. Also fuhr ich in einen kleinen Supermarkt im Nachbarort, kaufte mir ein Burek mit Käse, ein Schokocroissant und einen Milchkaffe und setzte mich zum Frühstück an den Strand. Es gibt durchaus schlechtere Plätze zum Essen.

Frühstück am Strand in Jesenice

Zurück im Apartment fiel mir dann ein, dass ich ja noch eine Portion Waschmittel von einer früheren Wäsche in der Türkei in einer Plastiktüte hatte. Somit war ich nicht mehr auf den Vermieter angewiesen und konnte die Maschine selbst anstellen. Da hätte ich auch früher dran denken können.

Während die Maschine lief setzte ich mich an meinen Laptop und bearbeitete die letzten Bilder aus der Türkei. Ich würde den Reisebericht gerne fertigbekommen während ich hier in Jesenice bin.

Dann ging es endlich nach Split. Einer Stadt in der ich zwar schon mehrmals war, in die ich aber immer wieder gerne zurück komme. Das letzte Mal war ich 2018 dort, allerdings mit weniger schönen Erinnerungen. Damals wurden mir dort 2 Motorradjacken geklaut. Ich parkte dieses mal sogar wieder an exakt der gleichen Stelle wie damals, schloss die Jacke diesmal aber in der großen Alubox weg.

Dann bummelte ich durch die Gassen von Split. Natürlich rubbelte ich auch den großen Zeh von Gregor von Nin, was angeblich Glück bringen soll und gönnte mir noch ein weiteres Burek, diesmal mit Hackfleisch, und ein Eis.

So gestärkt nahm ich den Aufstieg auf den neben der Altstadt gelegenen Hügel in Angriff, von dem man einen wunderschönen Blick über die Bucht hat. An diesem Ort war ich bei meinen früheren Besuchen tatsächlich noch nie gewesen.

Als ich wieder hinabgestiegen bin stand die Sonne schon tief und tauchte die Hafenpromenade in ein schönes Licht.

Zeit wieder zurück zu fahren. Auf dem Weg hielt ich noch an einem Schnellimbiss an, wo ich mir eine Portion “Mixed Grill” bestellte. Die Restaurants an denen ich vorbei gekommen bin waren mir einfach zu teuer.

Abendessen am Shnellimbiss

Tag 94 (19.10.): 156 km – Ausflug zum Sveti Jure

km-Stand: 114.101

Der Tag begann wieder perfekt bei strahlendem Sonnenschein mit einer Tasse Kaffee auf meinm Balkon. Heute hatte ich auch noch ein leckeres Burek zum Frühstück, das ich mir am Abend zuvor noch gekauft hatte.

Dann passierte mal wieder etwas typisches für mich. Vor ein paar Tagen stellte ich fest, dass nur eine meiner beiden Scheinwerfer funktionierte und so wollte ich heute die Glühbirne auswechseln. Ich hatte sogar eine als Ersatz dabei und so machte ich mich daran ein Teil der Verkleidung ab- und die Glühbirne auszubauen. Als ich dann die neue einsetzen wollte musste ich leider feststellen, dass es die falsche war. Es war eine für einen Blinker und nicht für den Scheinwerfer. Hätte ich ja auch vorher mal draufschauen können. Also habe ich alles wieder zusammengebaut und nach einem Laden für KFZ Zubehör auf Google Maps gesucht. Passenderweise gab es gleich 2 in Makarska, was auf dem Weg zum Sveti Jure liegt – meinem heutigen Ausflugsziel.

Also machte ich mich auf den Weg und kaufte dort gleich 2 neue Glühbirnen. Sicher ist sicher. dann fuhr ich weiter zum Svet Jure, einem Berggipfel im Biokovo Nationalpark auf den eine geteerte Straße führt, da dort oben eine große Antenne steht, die vermutlich ab und zu gewartet werden muss. Ich war dort schon 2 Mal zuvor. 2003 und 2007. Also das letzte Mal vor 14 Jahren. Ich konnte mich an keine Details mehr erinnern, nur dass damals auf dem Gipfel noch Schnee lag und ich ziemlich beeindruckt war.

Das war diesmal nicht anders, obwohl man mittlerweile 60 Kuna Eintritt zahlen muss. Doch dann beginnt eine grandiose Straße den Berg hinauf.

Als erstes stoppte ich an einen Sky-Walk. Einem Gehweg der aus Glasplatten gebaut im Halbkreis über den Abgrund führt. Nichts für schwache Nerven oder Leute mit Höhenangst.

Von hier ging es weiter zum Gipfel von wo aus man nicht nur wie auch schon zuvor einen großartigen Ausblick über die Inseln Brač, Hvar, Korčula und die Halbinsel Pelješac hat, man kann auch in nordöstlicher Richtung ziemlich weit ins Hinterland schauen. Bei meinem ersten Besuch wurde mir mal gesagt, bei gutem Wetter könne man sogar die Karpaten sehen, wobei ich das nicht glaube. Ich denke eher es sind die Berge in Bosnien und Herzegowina. Aber egal, trotzdem ein toller Ausblick.

Auf dem Rückweg drehte ich noch einmal eine Runde über den Sky-Walk, da jetzt deutlich weniger Leute da waren als heute Mittag.

Auf dem Heimweg hielt ich noch in einem Restaurant und aß zu Abend. Auch da passierte mir mal wieder etwas ganz typisches. Ich überlegte lange, ob ich eine Lasagne oder Gnocci bestellen sollte und entschied mich dann irgendwann für die Gnocci. Als das Essen dann kam, bekam ich eine Lasagne, die ich wohl dann doch versehentlich bestellt hatte. Es wird immer schlimmer mit mir…

Aber egal, auch die war lecker.

Zurück in meiner Unterkunft wechselte ich die Glühbirne, was jetzt recht schnell ging. Ich hatte ja heute morgen schon geübt. 😉 Und der Blinker geht übrigens immer noch. Schon den 2. Tag in Folge. Ich traue mich gar nicht zu hoffen, dass er bis nach Hause durchhält.

Morgen geht es dann weiter nach Zadar.

Tag 95 (20.10.): 201 km – von Jesenice nach Zadar

km-Stand: 114.257

Ein letzter Kaffee auf meinem Balkon und dann ging es Los in Richtung Zadar. Der erster Stopp, den ich machte, war in Trogir, meiner Lieblingsstadt in Kroatien.

Von dort fuhr ich weiter auf die Halbinsel Promosten, allerdings nicht ohne einen Stopp in Sevid einzulegen. Sevid ist zwar ein völlig unbekannter Ort, aber meine Eltern wollten dort vor 20 Jahren mal ein Haus kaufen. Ich versuchte das Haus zu finden, konnte mich aber nicht mehr genau daran erinnern wo es war. Auf der Suche irrte ich ein paar Minuten durch den Ort, leider ohne Erfolg. Dann versuchte ich noch eine besonders schöne Strecke nach Promosten zu nehmen, die mich allerdings in eine Sackgasse in Dvornica führte. Allerdings auch ein sehr schönes Örtchen am Meer.

Irgendwann erreichte ich Promisten wo ich zu einem kleinen Spaziergang anhielt.

Am späten Nachmittag erreichte ich Zadar. Ich bezog schnell mein Zimmer und ging etwas Essen. Dann bummelte ich noch ein wenig durch die Altstadt und genoss den Sonnenuntergang mit “millionen” anderen Touristen.

Tag 96 (21.10.): 296 km – von Zadar nach Zagreb

km-Stand: 114.458

Als ich meine Unterkunft verließ war der Himmel schon wieder bewölkt.

Unterkunft in Zadar

Ich fuhr entlang dem Novigrader Meer, wo ich den letzten Blick auf’s Meer warf bevor ich ins Inland fuhr. Obwohl es stellenweise extrem dunkel war, kam ich auf wundersame Weise trocken in Zagreb an.

Dort hatte meine Bekannte, mit der ich mich schon in der Türkei getroffen hatte, ein sehr schönes Apartment mitten in der Altstadt gegenüber der Kathedrale gebucht.

Dort traf ich die anderen Tanzverrückten, wir gingen zusammen Abendessen und anschließend auf die Pre-Party in den Big Mamma Pub.

Tag 97-99 (22.-24.10): 0 km – Kizombafestival in Zagreb

km-Stand: 114. 754

Die nächsten 3 Tagen bestanden quasi nur aus Essen, Schlafen und Tanzen. Am Sonntag machten wir noch gemeinsam einen Stadtbummel durch Zagreb und hielten and verschiedenen Stellen zum Tanzen an. Am Trg bana Josipa Jelačića, im Park Zrinjevac und am Panoramic View-Point of Zagreb City in der Oberstadt.

Tag 100 (25.10.): 373 km – von Zagreb nach Hüttau

km-Stand: 114.754

Während die anderen in der Nacht zuvor bis zum Schluss auf der Party blieben und dementsprechend noch am Schlafen waren, schlich ich mich leise aus dem Apartment um niemanden zu wecken. Ich hatte noch eine lange Fahrt vor mir.

Es ging von Zagreb durch den Osten Sloweniens nach Österreich. Beide Grenzübergänge verliefen schnell und problemlos. Auch das Wetter war gut, wenn auch ziemlich kalt. Besonders in den höheren Lagen in Österreich. Ich war froh, dass sich meine Griffheizung nach einem temporären Aussetzer in der Türkei wieder selbst geheilt hat. Bei den einstelligen Temperaturen schaltete ich sie recht oft ein.

Noch bevor ich meine Unterkunft erreichte aß ich in einem schönen Landgasthof zu Abend. Seit langem mal wieder eine Apfelsaftschorle und leckere Schweinelende mit Spätzle.

In der Unterkunft war ich der einzige Gast und die nette ungarische Inhaberin der Pension gab mir ein kostenloses Zimmerupgrade. Ich war nicht nur über das große Zimmer sondern inbesondere über die bequeme Matratze glücklich.

Tag 101 (26.10.): 615 km – von Hüttau nach Offenbach

km-Stand: 115.127

Nach einem guten Frühstück ging es auf die längste Etappe meiner Reise. Als ich los fuhr waren es gerade mal 2 Grad und ich zog wieder alle meine 6 Lagen an um nicht zu erfrieren. Bis zur Grenze war die Strecke auch sehr schön.

Ausgiebiges Frühstück in der Pension Nachtviole

Doch unmittelbar nach der Grenze begann die Autobahn die ich bis fast vor die Haustür nicht mehr verlassen habe. Bei Nürnberg wurde ich auch noch von einem kräftigen Regenschauer überrascht. Der Rest des Weges war entsprechend kalt und ungemütlich aber ich habe es geschafft.

Als ich nach 615 Kilometern zuhause ankam zeigte mein Kilometerzähler 115.742 an. Nach 19658 Kilometern und 16 verschiedenen Ländern war ich wieder zurück.

Davon abgesehen habe ich damit auch insgesamt ziemlich genau 100.000 Kilometer mit meiner Dicken gemeinsam auf dem Buckel. Ich hatte sie vor 12 Jahren mit ca. 15.500 Kilometern auf der Uhr gekauft. Seit dem hatte wir schon viele schöne gemeinsame Reisen und sie hat mich nie im Stich gelassen. Yamaha – japanische Motorradbaukunst. Mal schauen ob wir noch weitere 100.000 Kilometer zusammen schaffen.

Ich habe schon neue Reisepläne. In den nächsten Jahren möchte ich noch einen Trip nach Sizilien und auch nochmal eine Tour bis Portugal und Südspanien machen.