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Überhang und kleine Felsen am Kap, Railay Beach

Tag 36 (Di. 04.05.) – Ao Nang ausgestorben

Fährticket von Koh Lanta zurück auf’s Festland

Ein letztes Frühstück auf meiner Terrasse, ein wehmütiger Blick auf den Pool und ich verließ mein kleines Paradies – das Lanta Pearl Beach Ressort.

Ein letztes Mal durch die Schlaglöcher der Baustelle und über die Siri Lanta Brücke zur Fähre. Ich zahlte meine 25 Baht und reihte mich in die Motorradschlange ein. Die Fähre legte gerade an und keine 5 Minuten später ging es auch schon los.

Auf der anderen Seite angekommen stellte ich fest, dass es keine Alternative zur autobahnartigen Route 4 gab. Daher beschloss ich um die Fahrt etwas interessanter zu gestalten, den ein oder anderen Abstecher zu machen. Am Ende kamen dann statt 90km 180km zusammen.

In einigen kleinen Dörfern winkten mir die Kinder eifrig zu und freuten sich wenn ich zurück winkte. Dorthin verirren sich wohl nur selten Touristen.

Der erste Abstecher führe mich nach Pak Khlong, der 2. in einen Mangrovenwald irgendwo am Nam Ron Fjord.

Trotz der langen Fahrt hatte ich Glück mit dem Regen. Der erste Schauer ergoss sich als ich gerade in einer Art Zeltüberdachung am Straßenrand zu Mittag aß. Die Frau sprach kein Wort Englisch, also zeigte ich auf das aus meiner Sicht am harmlosesten aussehende Gericht, gebratene Miesmuscheln mit Zwiebeln und Tomaten, und fragte in meinem perfekten, nahezu akzentfreien Thai: “Mai pet?” Nicht scharf?

Sie wiederholte mehrmals “mai pet” und ich war überzeugt, dass sie mich verstanden hat und dass das Essen nicht scharf ist. Dem war auch so. Total lecker und überhaupt nicht scharf. Dazu gab es als Bonus noch 2 kleine frittierte Fische. Ich tat mich etwas schwer sie zu filetieren, aber um sie im Ganzen mit Kopf, Schwanz und Gräten zu Essen waren sie mir dann doch zu groß.

Als der 2. Regenschauer begann war ich gerade an einer Baustelle wo auf einem Parkplatz eine große überdachte Halle gebaut wurde. Ich fuhr einfach unter die Überdachung und setze mich auf einen Haufen Quadratprofile zu den anderen Arbeitern, die ebenfalls vor dem Regen Schutz suchten. Schon ein paar Minuten später war alles vorbei und ich setze meine Fahrt nach Ao Nang fort.

Der letzte Abstecher führte mich zum Leam Kruad Pier von dem ich eine tolle Aussicht auf das Meer hatte.

Schon am Abend zuvor hatte ich mir ein Zimmer in dem gleichen Hotel gebucht in dem ich auch beim letzten Mal untergekommen war. Dem Krabi Heritage Hotel. Doch noch bevor ich dorthin fuhr, machte ich einen Zwischenstopp bei meiner Stamm-Reinigung in dieser Gegend und gab meine Schmutzwäsche ab.

Im Hotel begrüßte mich die Dame an der Rezeption und freute sich, dass ich wieder zurück war. Wo ich gewesen sei wollte sie wissen und ob ich Probleme mit Kontrollen an Straßensperren gehabt hätte. Die wurden jetzt wohl wegen der sich verschärfenden Corona Situation zwischen den Provinzen eingerichtet. Allerdings gab es noch keine als ich nach Trang bzw. von Trang nach Koh Lanta fuhr und da Koh Lanta ja zur Provinz Krabi gehört, habe ich heute keine Provinzgrenze überschritten.

Mal abwarten wie das wird, wenn ich in die Provinz Surat Thani fahre…

Schon als ich durch Ao Nang zum Hotel fuhr fiel mir auf, dass absolut nichts los war und eine ganze Menge Geschäfte geschlossen hatten. Auch der Nachtmarkt war komplett zu. Ich fragte die Dame an der Rezeption, wie viele Gäste denn aktuell im Hotel sind. Sie meinte inklusive meinem wären 3 Zimmer vermietet. Von 78 möglichen. Schwere Zeiten. Dennoch war sie so nett mir ein paar Seiten meines Reisepasses zu kopieren, die ich morgen für die Verlängerung meines Visums brauchte.

Da die Sonne mittlerweile tief stand, es war schon 17:00 Uhr, lag der Pool komplett im Schatten und ich nutzte die Gelegenheit um vor dem Abendessen noch ein wenig zu schwimmen. Ich hatte den gesamten Pool für mich alleine.

Gegen 18:00 Uhr war ich dann am Strand um noch ein wenig spazieren zu gehen, Ich hoffte, dass bis dahin wenigstens noch ein paar Streetfoodstände an der Strandpromenade aufgebaut worden wären, aber dem war leider nicht so. Nach meinem Spaziergang setzte ich mich an einen Außentisch eines Restaurants und aß ein Panang Curry, dass leider etwas zu scharf für meinen Geschmack war. Morgen werde ich wohl wieder zum Nachtmarkt nach Krabi fahren.

Tag 37 (Mi. 05.05.) – Freud und Leid so dicht beieinander

Der Wecker klingelte um 8:30 Uhr. Ich hatte im Internet gelesen, es seit gut vormittags zur Einwanderungsbehörde zu gehen, nicht zu früh aber auch mit genügend Abstand zur Mittagspause. Dann sei die Laune der Beamten am besten. Meine Laune war es um halb neun noch nicht. Daher dauerte es auch erst mal eine halbe Stunde bis ich es aus dem Bett geschafft habe. Schnell duschen, anziehen, Unterlagen einpacken…Verdammt, die Fotos waren noch auf der Fotokarte, so wie sie in Offenbach aus dem Passbildautomaten rauskamen. Ich bin also nochmal zur Rezeption nach einer Schere fragen, um die Bilder auszuschneiden. Jetzt stand der Verlängerung meiner Aufenthaltserlaubnis nur noch mein knurrender Magen im Weg. Ab zu 7-eleven. Ich wich von meiner täglichen Routine ab und kaufte mir statt des Bananentörtchens eine Thunfisch- sowie ein Hähnchen-Curry-Pastete und als ich zur obligatorischen Dose Milchkaffee griff, sah ich das Angebotsschild. 2 Dosen für 25 Baht. Instinktiv griff ich zu ohne daran zu denken, dass die 2. Dose den ganzen Tag im warmen Roller liegen würde. Als ich mein Frühstück auf den Stufen vor dem 7-eleven einnahm fiel es mir auf, so dass ich kurzerhand beide Dosen austrank.

Koffein geschockt fuhrt ich jetzt endlich zur Einwanderungsbehörde. Ich kam um Punkt 10:30 Uhr dort an. Wurde erst mal gebeten mich in einem Gästebuch einzutragen, da heute Coronation Day ist. Heute vor ich weiß nicht wie viel Jahren wurde König Bhumibol – der Vater des heutigen Königs – als Rama X inthronisiert.

Da ich ein höflicher Mensch bin und die Beamten ja auch nicht verärgern wollte, trug ich mich natürlich in das Gästebuch ein. Ich war übrigens der einzige Kunde im Büro und der Antrag ging jetzt ganz schnell. Die Dame auf der anderen Seite des Schalters wollte meinen Pass, die Kopien, die ich tags zuvor vom Hotel anfertigen ließ und war dann auch noch so freundlich das Antragsformular für mich auszufüllen. Super Service.

Am Ende bezahlte ich noch die Gebühr von 1900 Baht und nach exakt 13 Minuten verließ ich die Behörde wieder. Als nächstes wollte ich mein Glück nochmal am Emerald Pool versuchen, den ich ja vor meinem Trip nach Trang und Koh Lanta 2 mal wegen schlechten Wetters nicht besuchen konnte. Da ich aber schon mal in Krabi Stadt war machte ich noch einen kurzen Abstecher ins Zentrum, um einen Blick auf den Frischmarkt zu werfen und mir etwas Obst zu kaufen. Leidergab es keinen Markt und ich hatte auch eine böse Vorahnung was den Nachtmarkt anging den ich für’s Abendessen fest eingeplant hatte. Da mir die Hitze wieder zu schaffen machte drehte ich noch eine kurze Runde durch ein klimatisiertes Einkaufszentrum an dessen Ausgang es einen Pizza-Laden mit American Style Pfannenpizza gab. Ich gönnte mir eine kleine Pizza mit Hähnchen als 2. Frühstück bevor ich an den Platz fuhr an dem er normalerweise der Nachtmarkt stattfindet.

Mini Pizza America Style in Krabi

Dort fragte ich eine der anwesenden Damen ob der Nachtmarkt denn heute Abend geöffnet wäre. Nein, wegen Covid geschlossen. So sehr ich mich über die unkomplizierte Verlängerung meines Visums freute, so enttäuscht war ich darüber, dass der Nachtmarkt nicht geöffnet hatte und wohl in nächster Zeit auch alle anderen Nachtmärkte geschlossen bleiben würden. So schnell wird sich die Corona Lage sicherlich nicht verbessern.

Jetzt machte ich mich auf den Weg zum Emerald Pool. Die Strecke wurde erst gegen Ende schön, als es von der Route 4 runter ging, aber diesmal schien das Wetter auf meiner Seite zu sein. Lediglich leichte Bewölkung aber kein Anschein von Gewitter. Am Eingang angekommen dann die nächste Ernüchterung. Dass man im Emerald Pool nicht schwimmen dürfte war mir ja bekannt, aber das der Blue Pool nicht erst ab 14:00 Uhr, sondern seit dem 1. Mai komplett geschlossen war, war mir neu. Eine Ermäßigung gab es trotzdem nicht. Ich zahlte also die für Ausländer typischen diskriminierenden 200 Baht (Thailänder zahlen nur 20 Baht, egal wie reich sie sind) und machte mich auf den 1,4 Kilometer langen Fußweg über einen betonierten Pfad durch den Wald. Das war immerhin bedeutend angenehmer als meine Querfeldein Tour durch den Dschungel von Koh Lanta vor ein paar Tagen. Der kleine See, oder besser Weiher, war auch ganz nett, wobei sich mir nicht das Farbenspiel zeigte, dass ich zuvor auf ein paar Instagram Fotos gesehen habe. Entweder lag es an der Tageszeit oder die Instagrammer haben kräftig mit Photoshop nachgeholfen. Egal, mir gefiel es trotzdem. Insbesondere die totale Ruhe, da ich der einzige Besucher war. Ich entdeckte auch noch einen Gecko, der freundlicherweise ganz still sitzen blieb, als ich meine Kamera zog. Ich nutzte die Stille und tippte auf einer Holzbank sitzend schon mal die Geschehnisse des Tage in mein Handy, um sie später am Laptop in mein Reisetagebuch zu übertragen. Als dann jedoch die Stechmücken in Scharen auftauchten machte ich mich wieder auf den Weg zurück und grübelte schon mal, wo ich denn heute Abend Essen gehen könnte.

Als ich von den Nebenstraßen wieder auf die Route 4 abbog sah ich 2 kleine Streetfoodstände am Straßenrand und hielt sofort an. Ich gönnte mir als kleinen Nachmittagssnack 3 gegrillte Spieße, einen mit Tofu, einen mit Rind und Hühnchen im Teigmantel und einen bei dem ich die Dame nicht verstanden hatte. Ich habe auch vom Geschmack her nicht herausfinden können was es ist, da die süße leicht scharfe Chili Soße zu dominant war. Als Nachtisch gab es noch eine Portion Wassermelone.

Dann fuhr ich weiter zur Reinigung um meine Sachen abzuholen und auch dort stand noch ein Streedfoodstand mit frittierten Hähnchenspießen und frittierten Shrimps. Da ich immer noch nicht wusste, was ich zu Abend essen sollte und ich nach dem Nachmittagssnack auch nicht mehr so hungrig war, entschied ich mich 2 Hähnchenspieße mitzunehmen um sie später im Hotel zu essen. Die Shrimps hätten mich auch gereizt, aber ich wusste nicht wie man sie isst. Mit Kopf und Schale? Oder jede einzeln aus dem frittierten Klumpen rauslösen und schälen?

Die frittierten Shrimps sehen gut aus, aber ich frage mich, ob man die komplett mit Schale und Kopf isst?

Als ich dann in Ao Nang am Strand vorbei kam, entschloss ich mich noch schnell zu einem kurzen Spaziergang, der dann am Ende doch etwa eine Stunde dauerte.

Zurück im Hotel zog ich mir dann meine Badehose an und ging runter zum Pool. Eigentlich war das Schwimmen nach nach 19:00 Uhr nicht gestattet, aber da das gesamte Hotelpersonal schon um 17:00 Uhr Feierabend gemacht hat, wen hätte es stören sollen…

Auf meinem Zimmer aß ich dann noch meine Hähnchenspieße mit der süßen Chili-Soße. Leider nicht mehr so knusprig und warm, als wenn ich sie sofort gegessen hätte, aber trotzdem noch lecker.

Abendessen im Hotelzimmer

Dann buchte ich noch schnell 2 zusätzliche Tage in meinem Hotel, ansonsten hätte ich morgen schon abreisen müssen, und buchte auch meinen Rückflug nach Deutschland auf ein neues Datum um. Ich entschied mich für Sa. den 29. Mai. Sollte sich die Corona Lage bis dahin rapide verbessern und ich doch noch länger bleiben wollen, dann kann ich mein Visum nochmal um 60 Tage verlängern und den Flug erneut umbuchen.

Dann fiel mir auf, dass heute wohl der Tag in meinem Urlaub war, an dem ich am meisgen Geld ausgegeben hatte (abgesehen von dem Tag als ich die 10.000 Baht Rollermiete in bar bezahlte).

Frühstück73 Baht
Verlängerung Visum1900 Baht
Pizza99 Baht
Eintritt Emerald Pool200 Baht
Schweppes20 Baht
Tanken200 Baht
7-eleven (2 Flaschen Wasser und ein Eis am Stiel)53 Baht
Streetfood am Nachmittag50 Baht
Reinigung80 Baht
Streetfood Abendessen20 Baht
2695 Baht ≈ 72 €

Tag 38 (Do. 06.05.) – Ein Tag im Hotel

Ironie des Schicksals. Jetzt sind außer meinem nur 2 andere Zimmer des Hotels belegt und ich schlafe ausgerechnet neben einem Pärchen, dass recht rücksichtslos bis spät in die Nacht Krach macht, Türen knallt und den Fernseher ziemlich Laut eingestellt hat. Ich tat mich daher schwer einzuschlafen und stand deshalb auch erst um 10:30 Uhr auf.

Draußen war es stark bewölkt, was ich nutzte um schnell in den 7-eleven zu fahren um mir ein Frühstück zu kaufen (das gleiche wie gestern, die Pasteten waren sehr lecker) und anschließend in den Pool zu gehen. Als es mir dann irgendwann im Wasser zu kalt wurde schnappte ich mir meinen Laptop und setzte mich an einen überdachten Tisch am Pool an dem es sogar eine Steckdose gab. Perfekt um in Sachen Bildbearbeitung aufzuholen und einen weiteren Reisebericht zu veröffentlichen.

Ich saß bis 15:30 Uhr an meinem Laptop und schaffte es gerade mal die Bilder von Trang hochzuladen und zu beschriften. Dann packte mich der Hunger und ich machte mich auf die Suche nach etwas Essbarem. An der Rezeption fragte ich noch, ob es für morgen noch Bootstouren gäbe, aber der Nationalpark rund um Koh Phi Phi wurde vor ein paar Tagen wegen Covid gesperrt und ein Ausflug nach Ko Hong kommt mangels andrer Teilnehmer nicht zu Stande. Das selbe galt für Railay Beach, aber die nette Dame meinte, ich könne es noch an einem Pier weiter westlich versuchen. Von dort gingen regelmäßig Boote nach Railay Beach. Vielleicht hätte ich dort mehr Glück. Von Ao Nang könnte ich nämlich nur mit privatem Longtailboot dorthin fahre. Das ist mir aber zu teuer. Ich werde morgen einfach mal zu besagtem Pier fahren und mein Glück versuchen.

Auf der Suche nach einem Restaurant hielt ich zuerst am Pyramid Restaurant, in dem es neben thailändischen und westlichem auch arabisches Essen gibt. Nach dem ich einige Zeit in der Karte vor dem Lokal geblättert hatte und dem Kellner andeutete, dass ich mich gerne setzen würde meinte er, dass seit heute eine Anordnung der Regierung gelte, dass Restaurants Essen nur noch zum Mitnehmen anbieten dürfen. Ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht noch nicht alle Restaurants davon erfahren haben und fuhr weiter zu einem thailändischen Restaurant. Dort sagte man mir das gleiche aber da es gerade anfing zu regnen entschied ich mich etwas zu bestellen und mich während ich wartete, dort unterzustellen. Es gab ein angeblich nur leicht scharfes Curry (dessen Namen ich vergessen habe) mit Hühnchen und Ananas. Außerdem bestellte ich mir noch eine Portion Morning Glory (auch bekannt als Wasserspinat), da in den Curries ja sonst kein Gemüse drin ist. Zusammen mit einer Portion weißem Reis kostete das ganze 250 Baht und hätte echt gut sein können, wenn nur das Curry nicht so verdammt scharf gewesen wäre. Von wegen “little spicy”. Ich pickte mir die Ananas- und die Hähnchenstücke aus der Soße heraus und aß diese mit dem Reis. So war es echt lecker. Nur schade um die ganze Soße, die ich später wortwörtlich das Klo herunter spülte.

Nach dem Essen gönnte ich mir noch ein heißes Bad und dann arbeitete ich an den Bildern von Trang, so dass ich diesen Reisebericht noch veröffentlichen konnte. Dabei aß ich noch ein paar getrocknete Mangostreifen, die das Abendessen aber nicht ersetzen konnten. So ging ich dann schließlich etwas hungrig zu Bett.

Tag 39 (Fr. 07.05.) – Kajaktour am Railay Beach

Als ich, leider wieder recht spät, aufstand und aus dem Fenster sah, war keine einzige Wolke am Himmel zu erblicken. Traumwetter. Schade, dass es keine Boot- oder Kajaktour für heute gab. Ich glaubte nicht so recht daran, dass es an dem Ao Nam Mao Pier, den mir die Dame an der Rezeption empfohlen hatte, Boote zum Railay Beach gab. Zumindest keine Mitfahrgelegenheit und ein ganzes Boot alleine zu chartern war mir zu teuer.

Daher fuhr ich erst mal zum 7-eleven zum Frühstücken und dann in die Reinigung noch ein paar Sachen abgeben, die ich am Abend zuvor schon leicht müffelnd im Roller gefunden hatte. Auf dem Weg dorthin kam ich am Stand vorbei, der die Bootstickets von Ao Nang nach Railay verkaufte und sah dort ein Pärchen mit der Verkäuferin sprechen. Ich dachte, falls die beiden sich ein komplettes Boot chartern würden, könnte ich vielleicht mitfahren. Fragen kostet ja nichts. Als ich anhielt wurde ich jedoch gleich von einem Mann angequatscht, der mir zuerst zeigte wo ich meinen Roller parken soll und dann fragte ob ich ein Boot nach Railay Beach brauchte. Ich sagte ja und er meinte, dass es aktuell nur private Boote gäbe, die 1400 Baht kosten würden. Er könnte mir aber noch 100 Baht entgegen kommen. Ich sagte, dass mir das zu teuer sei und ich lieber versuchen würde mit dem Pärchen mitzufahren. Nein, das geht nicht, die haben ein privates Boot gechartert, da könne ich nicht einfach so mitfahren. Als ich fragte wieso, konnte er es mir auch nicht erklären. Es geht halt nicht. Dummerweise haben wir so lange diskutiert, dass die beiden mittlerweile schon losgefahren waren. Erst jetzt wurde mir klar, dass der Typ mich nur so lange hinhalten wollte, damit ich dann bei ihm das komplette Boot hätte chartern müssen. Das war mir aber wie gesagt zu teuer und außerdem war ich jetzt auch sauer auf den Kerl.

Also setzte ich meine Fahrt zur Reinigung fort und dachte, dass ich dann einfach noch ein wenig mit dem Roller durch die Gegend cruise. Auch wenn ich nicht daran glaubte, hatte ich ja nichts zu verlieren, wenn ich mal zu dem anderen Pier fahren würde. Und als ich dort ankam, war tatsächlich gerade eine Gruppe von 5 Leuten da, die zum Railay Beach wollten und ich konnte für 100 Baht noch mitfahren. An so viel Glück hatte ich nicht geglaubt.

Mit dem Longtailboot vom Ao Nam Mao Pier zum Railay Beach

Nach einer kurzen Überfahrt kamen wir gegen 11:30 Uhr am Railay Beach East an. Von dort gab es einen Fußweg zum Railay Beach West, wo der Kajakverleih war. Dort sagte man mir allerdings ich könne hier kein Kajak leihen. Als die Frau mir meine Enttäuschung ansah meinte sie, Kajaks gäbe es direkt am Strand.

Ich also weiter zum Strand und da gab es tatsächlich noch einen kleinen Shop, der Kajaks vermietete. 200 Baht für die erste Stunde, 100 Baht für jede weitere.

Ich stieg kurz nach 12 in mein Boot und paddelte los. Immer der Küste entlang zwischen aus dem Wasser ragenden Felsen hindurch und teilweise unter den ausgewaschenen Überhängen der Kalksteilklippen hindurch. Ich passierte den Ao Phra Nang Beach und paddele weiter um das nächste Kap, um dann an einem kleinen versteckten Strand, der auf Google Maps nicht mal einen Namen hat, eine kleine Pause und ein paar Fotos zu machen. Weiter ging es um das letzte Kap und ich erreichte Railay Beach West. Dort fuhr ich noch um den Pier herum an dem das Longtailboot mich rausgelassen hatte bis an das nordöstliche Ende der Bucht bevor ich mich wieder auf den Rückweg machte. Eigentlich wollte ich noch einen kleinen Abstecher zu der kleinen Insel Ko Nang machen, aber der Wind blies mir doch recht heftig entgegen und die Wellen wurden auch immer höher, so dass ich lieber weiter entlang der Küste in Richtung Ko Rang Nok fuhr, die auf Google Maps wie eine einzige Insel aussieht, tatsächlich aber 2 sind zwischen denen man hindurchfahren kann. Das tat ich natürlich auch und traf auf der anderen Seite der Durchfahrt auf einen anderen Kajakfahrer. Später kam mir noch ein Dritter entgegen. Mit so vielen Leute hätte ich nicht gerechnet. Aber Railay Beach ist einfach der Top Spot in der Gegend.

Von dort paddelte ich dann weiter zum Ao Phra Nang Beach an dem ich meine 2. Pause machte. Hier zog ich dann auch das Kajak an Land um einen kleinen Spaziergang zu den beiden Höhlen am Ende des Strands zu machen, in denen jeweils ein kleiner Schrein aufgebaut ist und unzählige hölzerne Penisse herumliegen. Hierhin kommen angeblich die thailändischen Frauen um für Fruchtbarkeit zu beten. Ich machte schnell ein paar Fotos und ging zurück zu meinem Kajak um die letzte Etappe zurück zum Ausgangspunkt anzutreten.

Insgesamt hatte ich inklusive des kurzen Strandspaziergangs 8,8 Kilometer zurückgelegt und war 3 Stunden und 13 Minuten unterwegs. Netterweise musste ich nur für 3 und nicht für 4 Stunden bezahlen.

Jetzt ging ich wieder zurück nach Railay East wo ich noch zu einem Aussichtspunkt wollte um ein paar schöne Fotos von der Bucht zu machen. Allerdings war der “Weg” dorthin ein Witz. Zuerst war es noch ein ganz normaler betonierter Weg doch plötzlich stand da mitten vor einem Steilen Hang ein Schild, dass man nur bei guten Wetter hinaufklettern sollte da es sonst gefährlich wäre. Mir war im ersten Moment gar nicht klar worauf sich das Schild bezieht, da ich nie auf die Idee gekommen wäre, dass es den steilen Hang hinauf gehen würde. Bis ich das dicke Seil sah, das dort herunterhing, damit man beim Aufstieg etwas Halt hat. No way. Da komme ich niemals rauf. Außerdem zog auch noch ein Gewitter auf, so dass ich mittendrin von einem Schauer hätte überrascht werden können.

Ich machte also kehrt und ging wider zum Pier zurück um mich zu erkundigen wie ich zurück kommen könnte. Dort gab es aber keinen Ticketstand oder ähnliches also lief ich den Pier entlang und fragte, wie ich wieder zum Ao Nam Mao Pier kommen könnte. Sofort wurde mir wieder angeboten ein komplettes Boot zu charten. Diesmal für 500 Baht aber ich meinte ich warte noch ob nicht vielleicht noch ein paar andere kommen, die auch zurück wollen.

Es kamen auch tatsächlich noch eine ganze Menge Leute, die aber alle zu einer Reisegruppe gehörten, die irgend woanders hingefahren sind. Ich wartete weiter, bis irgendwann ein Kerl auf mich zukam und meinte, ich könne jetzt einsteigen, er würde mich für 200 Baht zurück bringen. Zuerst dachte ich das wäre ein super Sonderangebot für eine Privatfahrt, aber dann stiegen noch ein paar Thailänder zu, die gar nichts bezahlten. Wahrscheinlich hat er die sowieso gefahren und wollte an mir noch 200 Baht verdienen. Aber mir war es recht. So musste ich nicht länger warten.

Zurück am Ao Nam Mao Pier dachte ich mir, ich könnte mein Glück ja ein 2. Mal herausfordern und nochmal auf den Nachtmarkt in Krabi fahren. Vielleicht hatte ich die Damen beim letzten mal ja nur falsch verstanden und der Markt würde doch stattfinden. Tja, da war ich wohl zu optimistisch. Er fand natürlich nicht statt. Aber da ich ja schon mal da war ging ich nochmal in das Kaufhaus in dem es die leckere Pizza gab. Heute hatte ich mal keine Lust auf Thailändisch.

Ich war etwas überrascht, als ich sah, dass eine mittelgroße Pizza 300 Baht und eine große 430 Baht kostet. Als ich die Dame fragte, wie groß denn eine mittlere Pizza sei erklärte sie mir, dass es heute ein Angebot gäbe. 2 Pizzas zum Preis von einer. Ok, von 2 mittelgroßen Pizzas sollte ich ja wohl satt werden.

Ich packte die beiden Kartons in meinen Roller und fuhr zum Fluss in der Nähe des Stadtparks. Dort gab es ein paar kleine überdachte Sitzgelegenheiten. Perfekt für ein kleines Picknick. Das dachte nicht nur ich, es waren auch ein paar Thailänder dort, die ihr Abendessen am Fluss genossen.

Als ich den ersten Karton öffnete war ich überrascht wie klein die Pizza war. Sie hatte gerade mal 20 cm Durchmesser. Da es sich aber um eine American Style Pizza mit dickem Boden und noch dickerem Belag handelte, war ich nach der ersten tatsächlich schon satt. Ich aß noch 2 weitere Stücke von der 2. aber mehr ging einfach nicht. Den Rest packte ich wieder ein um ihn am nächsten morgen als Frühstück zu essen. Ich hatte schließlich eine lange Fahrt vor mir. Wieder über 200 Kilometer nach Khao Sok in der Provinz Surat Thani. Ich hoffe sie lassen mich über die Grenze.