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Vezirköprü Şahinkaya Canyon vom spektakulären Aussichtspunkt

Tag 28 (14.08.): 236 km – von Sinop nach Vezirköprü

km-Stand: 102.656

Der Tag startete ungemütlich. Noch bevor mein Wecker klingelte wurde ich von dem prasselnden Regen geweckt. Wieso das denn? Laut Wetterbericht sollte es heute gar nicht regnen…

Ich blieb im Bett liegen bis es aufhörte, packte schnell meine Sachen und fuhr zum Frühstücksrestaurant am See. Gerne hätte ich im Freien mit Blick auf den See gegessen, aber da machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung.

Aber das leckere und reichhaltige Frühstück entschädigte ein wenig dafür.

Während ich aß kam nochmal ein Schauer runter, doch bis ich fertig war und los fuhr, hatte es schon wieder aufgehört.

Mein Plan war zum Leuchtturm İnceburun dem nördlichsten Punkt der Türkei zu fahren, doch das Regenradar sagte, dass es dort gerade heftig regnete und ich lieber direkt nach Süden in Richtung meiner nächsten Unterkunft fahren sollte.

Als ich dann jedoch auf der Straße war, ergab sich ein ganz anderes Bild. In Süden hingen dunkle Wolken, während im Norden die Sonne schien.

Ich fuhr also doch wie ursprünglich geplant zum Leuchtturm wo das Wetter zweigeteilt war, in die eine Richtung blauer Himmel, in die andere dunkle Wolken. Ich bekam glücklicherweise keinen Tropfen ab.

Weiter ging es in Richtung Süden nach Bobayat, wo ich auf die Festung kraxelte wozu ich 57 Höhenmeter überwinden musste. Die Burgmauern waren gut erhalten bzw. gut restauriert und man konnte den schmalen Grat entlang der Zinnen komplett abgehen. Natürlich nur, wenn man einigermaßen schwindelfrei war. An einigen besonders engen Stellen presste ich mich an die Mauern und suchte Halt an jeder einzelnen Zinne.

Den grandiosen Ausblick gab es allerdings nicht umsonst. An einem der scharfen Steine zog ich mir eine tief klaffende Schnittwunde an der Hand zu. Nach dem enormen Blutverlust wollte ich schon den Rettungshubschrauber anfordern, aber als ich erkannte, dass der nirgends landen hätte können, beließ ich es dabei das Blut mit einem Taschentuch abzutupfen und setzte meinen Rundgang fort.

Da ich auf der Burg verhältnismäßig guten Handyempfang hatte nutze ich die Gelegenheit und buchte gleich eine Unterkunft in Ünye und eine in Trabson. Dort werde ich 2 Nächte bleiben und nochmal Wäsche machen. Bevor ich weiter fuhr, kehrte ich noch in einem tollen Restaurant ein und aß zu Mittag.

Weiter ging es auf einem besonders schönen Abschitt zwischen den beiden Stauseen hindurch nach Vezirköprü wo ich mein bislang schönstes Hotel bezog. Im Innenhof war alles für eine Hochzeit vorbereitet, die heute Abend stattfinden sollte. Ich hoffe es geht nicht all zu lange.

Nach einer Dusche spazierte ich noch ein wenig durch den Ort, aß noch ein Eis und ein Pide und verbrachte noch etwas Zeit im Park. Ich wollte noch nicht so schnell wieder zurück in den Hochzeitstrubel.

Moschee in Verzirköprü

Zurück in meinem Zimmer lud ich noch Fotos hoch, schrieb an meinem Reisebericht und war überrascht, dass die Musik schon gegen 23:15 Uhr nach ließ. Da werde ich heute Nacht wohl doch noch zu etwas Schlaf kommen. Aber zuerst muss ich mir noch überlegen, was ich morgen machen kann.

Tag 29 (15.08.): 63 km – ein Tag im Canyon von Vezirköprü

km-Stand: 102.892

Nach einem guten Frühstück machte ich mich auf den Weg zum Shahinkaya Canyon Nature Park am nahegelegenen Stausee.

Frühstück im Tarihi Taşhan Hotel

Mein Plan war eine Bootstour durch den Canyon zu machen und später mit der Fähre überzusetzen und auf den Berg hoch zu fahren. Ich hatte im Internet gelesen, dass man dort eine 45 Minuten Wanderung zu einem grandiosen Aussichtspunkt machen könnte.

An den Ausflugsbooten angekommen traf ich Gizem aus Istanbul, die fließend Englisch sprach und mit ihrem Freund und ihren Eltern Urlaub machte. Sie erklärte mir, dass das nächste Boot ablegt sobald 29 Personen erreicht sind. Wir unterhielten uns ein wenig und kurz darauf startete das Boot auch schon. Es war eine schöne Fahrt durch den engen Canyon für lächerliche 2,50€.

Wieder zurück half sie mir noch herauszufinden, wann die Fähre ablegt und was sie kostet. Mit 16€ hin und zurück verhältnismäßig teuer.

Ich stellte mein Motorrad auf die Fähre und ging nochmal los um mir ein Gözleme und ein Wasser zu kaufen. Ich aß es an einem schattigen Plätzchen in der nähe der Fähre. Als das Horn ertönte lief ich schnell hin, doch da hatte sie schon abgelegt. Ich winkte wild mit den Armen und rief “Moto”. Ich hatte Glück, die Fähre kam die ca. 5 Meter wieder zurück gefahren und ich sprang auf.

Der Fahrer des Autos, außer uns war niemand auf der Fähre, sprach mich an. Es war ein Türke, der in Österreich lebt und mit seiner Familie auf Heimaturlaub war. Er erklärte mir den Weg auf den Berg, den der Fährmann ihm kurz zuvor auf Türkisch erklärt hatte. Den Weg entlang bis zu einer Tafel, dann links abbiegen. Den Rest zu Fuß gehen. Ich weiß nicht warum aber ich konnte in dem Moment mit dem Wort Tafel nichts anfangen. Ich dachte an einen Langen Tisch in einem Restaurant. Aber ich hatte ja auch noch die Wegbeschreibung aus dem Internet, die besagte, dass ich bis zu einer T-Kreuzung fahren und dann links abbiegen solle. Wenn ich zu einem großen Baum komme sollte ich dort parken und den Rest zu Fuß gehen.

Ich sagte dem Mann, dass ich nicht weiß ob ich den Weg mit dem Motorrad fahren kann und er meinte, dass er noch in den Ort ginge zum Beten und dann hoch fährt. Wenn ich nicht weiter komme soll ich einfach stehen bleiben, er würde mich dann mitnehmen. Sehr nett.

Der Weg war letztendlich kein Problem, aber es kam ewig lang keine T-Kreuzung. Irgendwann entfernte ich mich wieder von dem Berg und machte enttäuscht kehrt. Auf dem Rückweg kam ich dann an einen großen Holztisch bei dem es eine Abzweigung gab.

Hat er mit “Tafel” wirklich den Tisch gemeint? Ich bog also ab und fuhr bis ich an einen großen Baum kam. So weit so gut, nur ging hier kein Weg weiter. Ich ging auf gut Glück in die Richtung von der ich vermutete, dass sie richtig sein könnte, doch irgendwann kam ich im Wald nicht mehr weiter.

Ist das ein Weg?

Ich ging zurück und versuchte eine andere Richtung. Ich kam zu einer Lichtung aber auch dort ging es irgendwann nicht mehr weiter.

Auf dieser Lichtung ging es nicht mehr weiter

Bis jetzt bin ich eine ganze Stunde umher geirrt. Dann stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass ich hier in der Wildnis Internet Empfang hatte und suchte nach einer GPS Route von dieser Gegend. Vielleicht hatte ja ein anderer Wanderer einen Track aufgezeichnet und ihn online gestellt. Ich hatte tatsächlich Glück und fand eine Route.

Ich folgte ihr, aber es war kein Wanderweg, sondern es ging querfeldein durch den Wald und durchs Unterholz. Ich folgte der Route auch wenn ich streckenweise kaum weiter kam. Irgendwann erreichte ich einen Felsvorsprung von dem man einen netten Blick auf den Stausee hatte. Aber die Aussicht war nicht annähernd so spektakulär wie das was ich zuvor im Internet gesehen hatte.

Ich machte mich auf den Rückweg, entfernte alle Dornen und Nadeln, die sich überall an meinen Klamotten verfangen hatten und fuhr etwas enttäuscht wieder zurück.

Ein paar Kilometer weiter traf ich auf eine weitere Abzweigung. Wieder mit einem großen Tisch und einem Torbogen mit einem großen Schild. Vielleicht hatte er auch das Schild mit “Tafel” gemeint. Ich ärgerte mich sehr, denn ich dachte ich hätte keine Zeit mehr. Schließlich war es schon 18:00 Uhr und die letzte Fähre sollte um 20:00 Uhr gehen. Und ich wollte nicht auf den letzten Drücker ankommen. Vielleicht geht sie ja auch schon um 19:30 Uhr. Wer weiß?

Nach diesem Schild hätte ich links abbiegen müssen, dann hätte ich den spektakulären Canyon Aussichtspunkt sofort erreicht

Ich versuchte es trotzdem und bog auf den Weg ab. Irgendwann erreichte ich den besagten Baum, konnte mit dem Motorrad aber noch ein Stück weiterfahren. Als es irgendwann nicht mehr weiter ging ließ ich es stehen und ging zu Fuß weiter. Diesmal ohne Rucksack, mein Wasser war sowieso schon leer, nur mit der Kamera um den Hals.

Anfangs war der Weg noch flach und breit, dann wurde er schmaler und steiler und ich ärgerte mich immer mehr, da ich mir ziemlich sicher war, den Aussichtspunkt nicht mehr zu erreichen. Schließlich musste ich noch um den Berg herum oder vielleicht sogar drüber.

Es zeigte sich, dass ich drüber musste und der Weg entsprechend steil wurde aber irgendwann hatte ich die Passhöhe erreicht und dann waren es auf der anderen Seite nur noch ca. 50 Meter bis zu der Klippe.

Ich war total erschöpft, aber der Ausblick war atemberaubend. Man hatte einen grandiosen Blick auf den See und wenn man sich über die Klippe beugte schlug das Herz sofort schneller, da es nahezu senkrecht in die Tiefe ging. Definitiv nichts für Menschen mit Höhenangst. Ich machte unzählige Fotos und genoss die Aussicht.

Da ich nicht wusste, wie lange ich für den Rückweg brauchen würde, es ging zwar bergab, aber ich war auch schon ziemlich fertig, machte ich mich schon nach viel zu kurzer Zeit wieder auf den Weg. Ich wäre gerne noch etwas länger geblieben.

Als ich mein Motorrad erreichte begann es schon zu dämmern.

Ich war um 19:20 Uhr wieder an der Fährstation wo zu meiner Beruhigung schon ein Auto wartete. Gegen 20:00 Uhr wurde ich allerdings langsam nervös, da ich in der Dunkelheit zwar die Lichter des anderen Ufers sehen konnte, aber keine Fähre auf dem Weg hierher. Sie kam dann mit 20 Minuten Verspätung doch noch. Langsam fuhr ich zurück zu meinem Hotel.

Ich stellte mein Motorrad ab und ging nochmal zu Fuß in die Stadt um etwas zu Essen.

Leider fand ich kein Restaurant und landete in einem Schnellimbiss. Ich zeigte auf ein Bild von einem Dönerteller. Dann kam der Kellner und zeigte mir die Speisekarte und zeigte auf ein Bild mit Hackfleischbällchen (Köfte) als Tellergericht und auf ein Bild mit Dönerfleisch. Da ich ja seit dem Gözleme nichts mehr gegessen hatte und mein Magen laut vor sich hin knurrte erklärte ich ihm, ich hätte gerne beide. Als die beiden Gerichte dann kamen merkte ich, dass das ein Fehler war da die türkischen Portionen immer größer sind als auf den Fotos abgebildet. Ich kämpfte und schaffte am Ende auch alles, auch wenn es leider nicht so gut war wie in den Restaurants in den letzten Tagen. Lediglich das Weißbrot rührte ich nicht an.

Der Hunger ließ mich den Fehler begehen 2 Portionen zu bestellen.

Vollgefressen ging ich zurück ins Hotel und auch wenn ich gerne noch ein Eis gegessen hätte. Das passte nun wirklich nicht mehr rein.

Beleuchtung am Stadtpark von Verzirköprü

Tag 30 (16.08.): 289 km – von Vezirköprü nach Ünye

km-Stand: 102.955

Als ich aufstand spürte ich die Folgen der gestrigen Strapazen. Ich hatte heftigen Muskelkater. Ich bewegte mich wie in Zeitlupe als ich das Motorrad packte und zum Frühstück ging.

Ziel des heutigen Tages war Ünye. Auf dem Weg dorthin fuhr ich nochmal an dem Stausee vorbei. Allerdings am anderen Ende. Dort gibt es alte Grabhöhlen im Fels und eine alte Festung. Beides soll von ca. 300 v. Chr. sein. Ich ging ein Stück Bergauf in Richtung der Grabhöhle und machte ein paar Fotos. Jeder Schritt schmerzte, weshalb ich mir den Weg zur Festung ersparte.

Ich fuhr weiter nach Bafra wo ich zu Mittag aß.

Pide in einem Schnellimbiss in Bafra

Dann ging es weiter nach Ünye. Die Strecke ab Bafra über die D010 war ziemlich langweilig. Ich freute mich als ich endlich Ünye erreichte.

82 km/h – sehr spezielle Geschwindigkeitsbegrenzung auf türkischen Straßen.

Ich bezog mein Zimmer in einem recht alten Hotel und ging dann nochmal in die Stadt. Ünye ist die erste Stadt in der Türkei, die mir einigermaßen gut gefällt. Es gibt tatsächlich sogar einige Gassen, die für den Verkehr gesperrt sind. Nach einem kleinen Abstecher zum Stadtstrand aß ich noch ein Pide zu Abend und ging wieder zurück ins Hotel und setzte mich unter die Pergola um Reisetagebuch zu schreiben. Sofort wurde mir ein Tee angeboten und ein paar Erdnüsse zum Knabbern hingestellt.

Riesen Pide in Ünye

Tag 31 (17.08.): 264 km – von Ünye nach Trabzon

km-Stand: 103.244

Diese Nacht hatte ich schlecht geschlafen. Es war sehr kalt im Zimmer und ich hatte nur ein Bettlaken um mich zuzudecken. Ich wachte um 4 Uhr auf und konnte seit dem nicht mehr so richtig einschlafen.

Gegen 8:30 Uhr stand ich dann auf, packte meine Sachen und wurde von einem ausgesprochen reichhaltigen und leckeren Frühstück im Freien überrascht. Das hatte ich gar nicht auf dem Zettel.

Gut gestärkt fuhr ich zu meinem ersten Etappenziel, dem Leuchtturm und er Kirche auf dem Kap Jason. Bei einem Fotostopp an ein paar netten Picknickhütten stellte ich fest, dass die Auflage meiner Alubox wackelte. 2 Schrauben waren einfach abgerissen. so half sie auch nichts hehr und wanderte in den Müll. Ich hoffe die Box hält auch ohne die Unterstützung den Rest des Urlaubs durch.

Da ich mich dicht an der Küste hielt, bekam ich auch von dem Regen nichts ab, der vermutlich in den Bergen herrschte. Die Wolken sahen jedenfalls recht dunkel aus.

Ich machte ein paar Fotos von der Kirche und dem Leuchtturm und dann setzte ich mich auf eine der hölzernen Liegen und chillte ein wenig. Dabei lauschte ich dem rauschen der brechendedn Wellen und recherchierte im Internet nach einer georgischen Sim Karte. Außerdem las ich nochmal die Einreisebestimmungen für und stellte fest, dass ich als vollständig geimpfter dennoch einen PCR Test brauchte um nach Georgien einreisen zu dürfen. Verdammt das hatte ich irgendwie gar nicht mehr auf dem Schirm. Ich schrieb einem türkischen Arbeitskollegen eine Nachricht mit der Bitte für mich herauszufinden wo ich einen solchen Test in Trabzon machen könnte und mir ggf. für morgen einen Termin zu buchen. Leider war er den ganzen Tag mit Meetings beschäftigt und schaute nicht auf sein Handy.

Als nächstes hatte ich die Burg Kurul Kalesi in der Nähe von Altınordu auf dem Plan, doch als ich im Internet las, dass man sehr athletisch sein müsse um den Aufstieg zu schaffen, strich ich es umgehend wieder. Ich hatte imme rnoch Muskelkater von den Strapazen von vor 2 Tagen.

Ich folgte weiter der D010 entlang des Strandparks der Stadt Ordu (ich ärgerte mich später, dass ich dort nicht Halt gemacht hatte, da sie auch eine sehr schöne Altstadt haben soll) und fuhr weiter bis nach Giresun wo ich mir eine weitere Festung ansah. Die Burg selbst war bei weitem nicht so beeindruckend wie die letzte in Boyabat, aber das gesamte Anwesen inklusive der vielen Picknicktische und schattigen Bäume war ein schöner Ort um ein wenig zu verweilen und die Aussicht auf die Stadt und das Meer zu genießen.

Etwas später überkam mich dann die Müdigkeit. Der mangelnde Schlaf machte sich jetzt bemerkbar. Ich hielt in Ihsaniye und trank eine Cola (obwohl ich die eigentlich gar nicht mag) und einen Cappuccino. Und da ich schon mal saß bestellte ich mir auch gleich noch was zu essen.

Meinen letzten Stopp machte ich in Tirebolu, wo ich eine weitere direkt am Meer gelegene Burg besichtigte. Das Tripolis Castle machte allerdings von außen deutlich mehr her als von innen, wo es eher einem Freilicht-Cafe glich. Die Aussicht war trotzdem schön. Und im Anschluss trank ich noch einen Kaffee und aß ein Eis am Strand.

In Trabzon angekommen bezog ich mein Apartment und stellte eine Maschine Wäsche an. Mein Vermieter sagte mir man könne einen PCR Test in jedem Krankenhaus machen, müsste ihn aber selbst bezahlen. Da es ein Krankenhaus gab, das in 15 Minuten fußläufig erreichbar war, beschloss ich einfach mal hinzugehen und nach einem Termin zu fragen.

Es stellte sich heraus, dass der Termin gar nicht nötig war und ich sofort getestet wurde. Nach ca. 10 Minuten war ich wieder raus. Alles sehr schnell und unbürokratisch. Morgen soll ich wieder kommen und das Ergebnis abholen.

Auf dem Rückweg machte ich noch in einem Restaurant halt und aß einen leckeren Köfte-Auflauf.

Zurück im Apartment stellte ich eine 2. Maschine Wäsche an, mit den Sachen, die ich beim ersten mal vergessen hatte und mit meiner Motorradhose, die nach 4 Wochen täglichem gebrauch schon arg am müffeln war. Währenddessen schrieb ich diese Zeilen und beschloss ins Bett zu gehen sobald ich die Wäsche aufgehängt hätte.

Morgen steht dann noch ein Ölwechsel und das Abholen des Testergebnisses an. Außerdem versuche ich neben dem obligatorischen Stadtbummel noch den Reisebericht über Teil 1 meines Türkeiaufenthalts zu veröffentlichen. Dazu ist aber noch viel Arbeit in Sachen Bildbearbeitung und Beschriftung nötig.

Tag 32 (18.08.): 31 km – ein Tag in Trabzon

km-Stand: 103.508

Nachdem die 2. Maschine Wäshe gestern abend ewig gebraucht hatte kam ich erst um kurz vor eins ins Bett und war deshalb heute mogen nicht wirklich ausgeschlafen als ich gegen 9 Uhr wach wurde.

Als erstes fuhr ich ins Krankenhaus um mein wie erwartet negatives Covid-Test Ergebnis abzuholen. Dummerweise hatte ich beim Testen nur meinen Personallausweis und nicht meinen Reisepass dabei. Dementsprechend steht jetzt meine Personalausweisnummer auf dem Test. Ich hoffe das gibt morgen an der Grenze keine Probleme.

Als nächstes fuhr ich zur Werkstatt, die am anderen Ende der Stadt lag. Ich kam dennoch pünktlich um 11:00 Uhr wie vereinbart an. Doch Can war nicht da. Der Azubi bediente mich und machte fleißig von Google Translate gebrauch. Wir vereinbarten einen Ölwechsel mit Motul 10W40 Öl inklusive Ölfilterwechsel. Außerdem bat ich ihn noch das Motorrad zu waschen. Da mir die Werkstatt einen ganz vernünftigen Eindruck machte, fragte ich auch, ob sie für meine FJR Reifen bestellen und wenn ich in 2-3 Wochen aus Georgien zurückkäme sie wechseln könnten. Kein Problem, ich müsse die Reifen nur schon im Voraus bezahlen.

Während die Arbeiten erledigt wurden ging ich etwas zu Mittag Essen. Es gab mal wieder Köfte. Diesmal mit Graupen oder so einem ähnlichen Getreide.

Als ich gegen 13:00 Uhr wieder zurückkam war der Ölwechsel erledigt, die Wäsche aber noch nicht. Das gab mir die Gelegenheit noch ein schönes Foto von meiner vollständig eingeseiften Dicken zu machen.

Gründliche Schaumwäsche

Als dann gegen 14:00 Uhr alles bezahlt und die neuen Reifen bestellt waren, besuchte ich die Hagia Sophia. Ja, hier in Trabzon gibt es eine Kirche/Moschee die den gleichen Namen trägt wie ihr großes Vorbild in Istanbul. Die Anlage ist sehr schön, man hat einen tollen Blick auf’s Meer und in der ehemaligen Kirche und heutigen Moschee sind noch ein paar alte Fresken aus dem 13. Jahrhundert erhalten.

Im Anschluss gönnte ich mir in einer Konditorei etwas süßes. Einen Becher Vanille- und Schokopudding mit Erdbeeren sowie 3 Stück Baklava. Ich aß all das in dem kleinen Park vor der Kirche und suchte währenddessen im Internet nach Dingen, die ich in Georgien machen bzw. Orten, die ich besichtigen möchte. Doch das Baklava war zu viel des Guten. Nachdem ich alles aufgegessen hatte war mir schlecht.

Ich fuhr zurück in mein Apartment und musste feststellen, dass meine Wäsche, die seit gestern Abend auf dem Ständer hängt immer noch ziemlich nass war. Bei der Luftfeuchtigkeit hier irgendwie verständlich. Daraufhin stellte ich den Wäscheständer ins Schlafzimmer und schaltete die Klimaanlage an. Ich hoffe in der trockenen Luft werden die Sachen bis heute Abend auch trocken.

Dann setzte ich mich an meinen Laptop und arbeitete weiter an meinem Reisetagebuch sowie an meinen Bildern. Zwischendurch schaute ich auch noch das ein oder andere YouTube Video. Ein wenig Entspannung bei all dem Urlaubsstress muss auch mal sein.