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Royal Pavilion, Royal Park Rajapruek, Chiang Mai

Nun warteten 4 Tage in Chiang Mai auf mich, der größten und kulturell wichtigsten Stadt im Norden Thailands, die wegen der landschaftlichen Schönheit auch Rose des Nordens genannt wird .

Tag 10: Reifenwechsel und Kizomba Party

Nachdem ich die letzten Tage wenig geschlafen hatte, ließ ich es an diesem Tag ruhig angehen und fuhr am späten Vormittag zur Motorradwerkstatt zum Reifenwechsel. Ich gab den Roller ab und sollte 4 Stunden später wiederkommen. Genauere Hintergründe wieso, weshalb und warum gibt es in einem separaten Bericht über meine Erfahrungen mit dem Honda Forza.

Zuerst dachte ich mir, ich könnte die Zeit im gegenüberliegenden Rama IX Lanna Park verbringen. Leider war er wegen der Trockenzeit total verdorrt und die wenigen Bäume spendeten kaum Schatten. Nach wenigen Minuten entschied ich mich ein Motorradtaxi zu bestellen und mich in die Stadt bringen zu lassen. Meine Wahl fiel auf die Gegend rund um die Rajabhat-Universität. Zuerst bummelte ich über den Siri Wattana Markt wo ich neben den obligatorischen Street Food Spießen auch noch ein Paar Kopfhörer kaufte. Anschließend ging ich um der Hitze zu entfliehen in ein kleines gut klimatisiertes Restaurant gegenüber der Universität essen. Wie ich es mir gedacht hatte, gab es dort günstiges und sehr leckeres Essen in einem netten Ambiente. Uni-Viertel eben. Studenten wissen wie man es sich gut gehen lässt. 😉

Witzigerweise dachte ich zuerst es gäbe noch eine Schule direkt neben der Uni da extrem viele “Kinder” in Schuluniform dort herumliefen. Später stellte ich allerdings fest, dass es sich dabei doch um die Uni selbst und bei den “Kindern” um Studenten handelte. Thailänder sind in Sachen Alter für mich absolut unschätzbar.

Nach dem Essen ging ich wieder zur Hauptstraße und schlenderte in Richtung Motorradwerkstatt. Da ich zu Fuß aber über eine Stunde unterwegs gewesen wäre und mir die Hitze am frühen Nachmittag zu schaffen machte, bog ich in das nächste Cafe ab und bestellte mir einen Boba Milk Tea – einen grünen Tee mit Milch und seltsamen gummiartigen Kügelchen die man durch den Strohhalm mittrinkt. In der westlichen Welt nennt man das wohl Bubble Tea. Fazit: Interessant.

Mongni Cafe Chiang Mai

Da das Cafe angenehm temperiert war und mir das Ambiente gefiel, verbrachte ich fast eine Stunde dort bis ich wieder mit einem Motorradtaxi zur Werkstatt fuhr und gegen 16:00 Uhr meinen Roller abholte. Um die Zeit bis zu meinen Massagetermin im Green Bamboo zu überbrücken besichtigte ich noch den Tempel Wat Bubparam.

Chedi des Wat Bubparam, Chiang Mai
Buddha im Chedi des Wat Bubparam, Chiang Mai
Wat Bubparam, Chiang Mai
Wat Bubparam, Chiang Mai

Danach führ ich dann zu Green Bamboo Massage. Es war der einzige Massagesalon, bei dem ich vor der Massage nach meinem gesundheitlichen Zustand gefragt wurde. Ich bekam sogar ein Formular auf dem ich ein paar Fragen beantworten musste und auf dem ein die Vorder- und Rückseite eines menschlichen Körpers abgebildet war, auf dem man per Kreis Stellen markieren sollte, die etwas intensiver massiert werden sollen und per Kreuz die Stellen, die nicht massiert werden sollen. Ich machte mir den Scherz und markierte den Genitalbereich mit einem Kreuz. Als die Dame das sah kicherte sie und meine “Don’t worry, we don’t do such service”.

Nach einer sehr professionellen und wohltuenden Massage fuhr ich zu John’s Place und aß auf der Dachterrasse ein Thai Curry nachdem mir die Bedienung versichert hatte, dass es nicht scharf sei, und sie hatte mehr oder weniger recht. Es war sehr lecker und nicht zu scharf. Genau richtig für mich.

Thai Curry in John’s Place, Chiang Mai

Entspannt und gestärkt fuhr ich zurück zum Hotel, duschte mir das Massageöl ab und machte mich fertig für die Kizomba Tanzparty am Abend. Schon bevor ich die Reise nach Thailand antrat, stellte eine Freundin den Kontakt zur Organisatorin der Party her weshalb ich wusste, dass dort jeden Donnerstag eine Kitomba-Party stattfindet. aus diesem Grund hatte ich meine Reise auch so geplant, dass ich Mittwochs in Chiang Mai ankommen bin. 5 Wochen ohne Tanzen wären nur schwer zu ertragen gewesen.

Dieser Abend wurde gleichzeitig zum Top und zum Flop meiner Reise.

Top, da ich nicht nur seit 2 Wochen wieder tanzen gehen konnte, sondern weil ich auf der Party auch Diana traf. Eine sehr nette Deutsche aus Erfurt mit der ich mich dann auch noch die nächsten beiden Tage treffen sollte. Sie war neben der Tanzlehrerin nicht nur die beste Tänzerin des Abends, wir hatten uns auch gleich gut verstanden, die Chemie stimmte einfach. Außerdem war es eine Wohltat sich mal wieder mit jemandem auf Deutsch unterhalten zu können. Als die Party kurz nach Mitternacht zu Ende war verabredeten wir uns zum Frühstück am nächsten morgen. Ich kannte da noch ein sehr schönes Cafe von meinem Chiang Mai Besuch vor 2 Jahren.

Diana ging nach der Party wieder zurück in ihr Hotel, ich jedoch schloss mich einigen der anderen Tänzerinnen und Tänzern an und wir ließen den Abend gemeinsam bei einer Suppe an einer Straßenküche um die Ecke ausklingen.

Dann begann der Flop des Urlaubs. Ich kam so gegen 01:00 Uhr zurück zu meinem Hotelzimmer und stellte fest, dass ich meine Schlüsselkarte im Zimmer hatte liegen lassen. Als ich runter ging um mir mein Zimmer öffnen zu lassen musste ich feststellen, dass die Rezeption nur von 07:00 bis 24:00 Uhr besetzt ist. Es war tatsächlich niemand mehr da und es gab auch keine Notfalltelefonnummer. Was für eine Sch…

Es blieb mir also nichts anderes übrig als mir für diese Nacht irgendwo anders ein Zimmer zu suchen. Zuerst fuhr ich 2 Hostels in den Nähe an in der Hoffnung für ein paar wenige Euro ein Bett zu bekommen, aber auch dort war um diese Zeit keine Rezeption mehr besetzt. Also suchte ich auf meinem Handy nach günstigen Hotels in der Hoffnung, dass deren Rezeption Rund um die Uhr besetzt ist. Im 2. Hotel das ich ansteuerte bekam ich dann ein Zimmer für 700 Baht (21€). Es war das teuerste Zimmer meines gesamten Urlaubs. Und dennoch war es eines der weniger schönen und hatte wie so viele andere auch eine viel zu harte Matratze. Die und die Tatsache, dass ich nicht fassen konnte wie dämlich ich gewesen bin führte dazu, dass ich die ganze Nacht kein Auge zugemacht habe.

Tag 11: Frühstück und Stadtbummel mit Diana, abends nochmal Tanzparty

Um kurz vor 7 bin ich dann wieder zurück zu meinem eigentlichen Hotel. Dort war die Rezeption jetzt besetzt und ich wurde in mein Zimmer gelassen, in dem die Schlüsselkarte wie erwartet neben dem Lichtschalter in der Halterung steckte. Ich legte mich nochmal ins Bett um wenigstens ein bisschen zu schlafen bevor ich dann um kurz vor 9 aufstand, duschte und zu Diana fuhr. Auf dem Weg dorthin hielt ich noch bei einem Rollerverleih um einen 2. Helm für Diana zu mieten. Ich erklärte der Dame, dass ich ihn für einen Tag für einen Ausflug mit einer Freundin bräuchte und nach kutzen Hin und Her zeigte sie auf ein regal und meinte ich solle mir einfach einen Helm nehmen. Sie dachte vermutlich ich hätte meinen Roller bei ihnen gemietet und deshalb bekam ich ihn sogar umsonst. Manchmal haben Verständigungsprobleme auch etwas Gutes.

Um Punkt 09:30 Uhr stand ich vor Dianas Hotel und wir fuhren gemeinsam zum Blue Diamond wo wir den letzten Tisch im Freien bekamen, ein leckeres Frühstück genossen und uns übers Tanzen und unseren bisherigen Urlaub unterhielten.

Da Diana erst um 15:30 Uhr wieder einen Ausflug im Programm hatte, schlug ich vor noch ein wenig in den Süden der Altstadt zu fahren, wo es ein paar schöne Gässchen zum bummeln und einen kleinen Stadtpark gibt. Mir war nicht bewusst, dass im Stadtpark kurz zuvor ein Blumenfest gegeben hatte. Um so positiver wurden wir von einer Farbenpracht überrascht, die ich so von meinem letzten Besuch nicht kannte.

Anschließend bummelten wir noch ein wenig durch die schmalen Gassen der Altstadt und gegen 15:00 Uhr brachte ich Diana wieder zu ihrem Hotel. Sie hatte mit ihrer Reisegruppe einen Ausflug auf den nahegelegenen Berg Doi Suthep mit vorherigem Besuch des Tempels Wat Umong Suan Phutthatham im Programm.

Da ich den Berg und den darauf gelegenen Bhubing Palace wie auch den Tempel Wat Phra That Doi Suthep noch nicht gesehen hatte, beschloss ich mich in die selbe Richtung aufzumachen. Vielleicht würde man sich ja nochmal über den Weg laufen…

Mein erstes Ziel war der Bhubing Palace, der zu meiner Enttäuschung leider nicht von innen zu besichtigen war. Doch auch das Außengelände war sehr schön gemacht und ideal um ein wenig zu flanieren.

Somerpalast Bhubing Palace auf dem Doi Suthep bei Chiang Mai
Somerpalast Bhubing Palace auf dem Doi Suthep bei Chiang Mai
Somerpalast Bhubing Palace auf dem Doi Suthep bei Chiang Mai
Dekoration auf dem Parkplatz vor dem Somerpalast Bhubing Palace auf dem Doi Suthep bei Chiang Mai

Von hier aus ging es dann wieder ein paar Kilometer bergab zum Tempel Wat Phra That Doi Suthep. Dies war neben dem Wasserfall im Erawan Nationalpark die 2. Touristenattraktion, die relativ voll war. An vielen anderen Sehenswürdigkeiten zuvor war ich einer von wenigen, wenn nicht der einzige Besucher gewesen. Dennoch versprühte der Tempel ein besonderes Flair und ich konnte nicht widerstehen mit geballter Faust auf den riesigen Gong zu schlagen.

Buddha in Wat Phra That Doi Suthep bei Chiang Mai
Gong in Wat Phra That Doi Suthep bei Chiang Mai
Steiler Aufstieg zum Wat Phra That Doi Suthep

Der Aufstieg war schweißtreibend. Es waren sicherlich einige hundert Stufen und ich musste zwischendurch die ein oder andere Pause einlegen. Oben angekommen war es die Mühe allerdings wert. Der Tempel ist beeindruckend und man hat auch eine tolle Aussicht über Chiang Mai.

Wat Phra That Doi Suthep bei Chiang Mai

Während meiner Besichtigung wäre mir jedoch beinahe noch ein Unglück passiert. Ich stand unter einem kleinen Vordach und hörte ein seltsames knarren und knacksen über mir. Ich trat einen Schritt zur Seite und einen Augenblick später sackte das Vordach ein ganzes Stück weit ab. Hätte ich in dem Moment noch darunter gestanden wäre das sicherlich schmerzhaft geworden.

Abgesacktes Vordach im Wat Phra That Doi Suthep
Aussicht vom Wat Phra That Doi Suthep über das Smog-bedeckte Chiang Mai

Als nächstes habe ich dann noch einmal die kurvige Straße den Doi Suthep hinauf genossen und wollte noch zu 2 Aussichtspunkten. Mein Weg endete jedoch an einem Campingplatz von wo aus die weitere Straße nicht mehr geteert war. Das wollte ich meinem kleinen Roller dann nicht mehr zumuten. Auf dem Rückweg hielt ich noch kurz an dem 2. Aussichtspunkt. Es wäre eine schöne Stelle gewesen um den Sonnenuntergang zu genießen, aber ich zog es vor den Heimweg nicht im Dunkeln anzutreten und so machte ich mich wieder auf den Weg zurück nach Chiang Mai. Da ich mittlerweile recht hungrig war hielt ich sofort als ich die Stadt erreichte an und schaute auf meinem Handy bei Tripadvisor nach Restaurantempfehlungen. Mir war heute ausnahmsweise mal nicht nach Streetfood. Ich fand ein schönes Restaurant in der Nähe, das Rosy-Cheeks. Ich hatte ein leckeres Hähnchen-Curry mit Reis, das mit diversen Leckereien garniert war. Und wie ich gerade auf dem Foto sehe, hatte ich im Gegensatz zu dem was ich in meinem Bericht über Dan Chang geschrieben hatte tatsächlich noch eine 2. Cola in diesem Urlaub. Ich hatte sie nach der schlaflosen auch Nacht nötig.

Abendessen im Rosy-Cheeks, Chiang Mai

Anschließend fuhr ich wieder in mein Hotel, machte mich fertig und wartet auf eine Nachricht von Diana. Wir waren noch einmal zum Tanzen verabredet. Gegen 21:00 Uhr holte ich Diana ab und wir fuhren zu besagter Party. Diesmal eine gemischte Salsa, Bachata und Kizomba Party, bei der der Kizomba Anteil leider deutlich unter einem Drittel lag. ;-(

Es war trotzdem schön. Leider habe ich nicht bis zum Ende durchgehalten und wir fuhren noch vor Mitternacht wieder zurück. Ich bekam leichte Halsschmerzen und erste Anzeichen von einem Schnupfen.

Tag 12: Enspannung und abendlicher Cocktail auf der Dachterrasse der Maja Mall

Der heutige Tag verlief ohne viel Sightseeing. Ich stand erst Mittags um 12:00 Uhr auf und weil ich mich trotz des vielen Schlafs immer noch müde und schlapp fühlte, trank ich zum wach werden wie gewohnt einen großen Eiscafe in einem Seven Eleven und gönnte mir nochmal eine 90 Minütige Massage. Zum “Mittagessen” gegen 15:00 Uhr fuhr ich wieder zu dem netten kleinen Restaurant gegenüber der Uni und bestellte wie schon beim letzten Mal Holy Basil Rice. Diesmal vergaß ich jedoch bei der Bestellung “not spicy” dazu zu sagen. Ich sortierte alle Chili Stückchen die ich finden konnte heraus, aber das Ergebnis war dennoch hart an der Grenze. Ein Genuss war es leider keiner. Aber vielleicht half das scharfe Essen ja einer Erkältung vorzubeugen.

Danach habe ich den Nachmittag in meinem klimatisierten Hotelzimmer verbracht und nutze die Zeit, die Fotos der letzten Tage auf mein Tablet zu übertragen und zu bearbeiten.

Den frühen Abend habe ich dann auf dem Nachtmarkt verbracht, der in der ganz in Nähe von Dianas Hotel liegt, und wartete auf eine Nachricht von ihr. Wir hatten uns tagsüber geschrieben und sie wollte sich nach dem Abendessen mit ihrer Gruppe nochmal melden. Auf dem Markt kaufte ich mir eine kleine Stofftasche für meinen internationalen Füherschein und hörte setzte mich in eine Blues Bar. Irgendwann meldete sich Diana dann und meinte sie hätte noch Lust mit mir was Trinken zu gehen. 10 Minuten später stand ich vor ihrem Hotel und wir fuhren zur Maja Mall. Zuerst schlenderten wir noch durch die gegenüberliegenden Arkaden und schauten einer kleinen Gruppe von Lindy Hop Tänzern beim Tanzen zu. Einen Tag später sollte an der gleichen Stelle eine Salsa, Bachata, Kizomba Party sein. Da wäre Diana zwar schon wieder auf dem Weg nach Bangkok, aber ich wollte trotzdem hingehen. Draußen an der frischen Luft zu Tanzen ist einfach am schönsten.

Anschließend gingen wir noch auf die Dachterrasse der Maja Mall und genossen den Ausblick über das nächtliche Chiang Mai. Als ich dann aus den Lautprechen der benachbarten Bar Musik hörte, die mir tanzbar erschien, reichte ich Diana die Hand und wir tanzten eine ganze Weile auf einer freien Fläche neben der Bar bevor wir uns setzten, einen Cocktail tranken (meiner war selbstverständlich alkoholfrei, ich musste ja noch fahren 😇) und bis kurz nach Mitternacht plauderten.

Tag 13: Royal Park Rajapruek

Trotz des bequemen Bettes hatte ich diese Nacht nicht gut geschlafen. Ich merkte, dass ich mich erkältet hatte. Ich verließ wieder erst gegen Mittag das Hotel, brachte den Helm zurück und holte meine Wäsche aus Wäscherei ab. Anschließend aß ich wieder in John’s Place. Diesmal konnte ich leider nicht auf die Dachterrasse, da diese erst um 16:00 Uhr geöffnet wird. Das Essen war unten aber genauso lecker.

Den Nachmittag verbrachte ich dann im Royal Park Rajapruek in dem man auch problemlos einen ganzen Tag verbringen kann. Ich beschränkte mich auf 2 Attraktionen, den Orchideengarten und den Royal Pavillon.

Eingang zum Royal Park Rajapruek, Chiang Mai

Am Abend besuchte ich dann noch den Sunday Night Walking Street Nachtmarkt, der sich vom Tha Phae Gate aus fast die gesamte Rachadamnoen Road entlang erstreckt. Natütich fand ich auch wieder etwas leckeres zu Essen. Und als Hingucker auf diesem Markt gab eine eine kleine 4 Mann Band. Die Musiker saßen in Ermangelung an ausreichend Platz auf der schmalen Straße einfach hintereinander.

Straßenmusiker auf der Sunday Walking Street, Chiang Mai

Wegen meiner Erkältung bin ich dann am Abend nicht mehr zu der Tanzparty bei den Arkaden gegangen sonder früh ins Bett. Am nächsten Tag wartete wieder eine aufregende Tour durch die Berge auf mich.