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Leckerer Pisco Sour

Ankunft in Ica

Datum24.03.2024
StartNazca
ZielIca
gefahrene Kilometer172
Kilometerstand32645

Nach einem Frühstück in einem kleinen Café fuhr ich heute in Richtung Pisco. Allerdings fiel mir ein, dass ich gestern bei der Fahrt ans Meer ja Luft aus den Reifen gelassen hatte, sie aber nicht wieder aufpumpen konnte, da ich die Pumpe im Hotel gelassen hatte. Das musste ich heute morgen nachholen und dabei ist mir ein kleiner Riss im Hinterreifen aufgefallen. Da ich keine Ahnung habe wie Ernst so etwas ist, postete ich ein Bild in der WhatsApp Gruppe und fragte nach den Meinungen der anderen Motorradfahrer. Dann fuhr ich los in Richtung Pisco.

Die Fahrt war recht langweilig, da es immer nur geradeaus ging und die Wüstensonne brannte unerbittlich.

In La Venta Baja machte ich Mittagspause und spielte schon dort mit dem Gedanken, nicht bis Pisco zu fahren, sondern schon in Ica zu übernachten. Heute war es mir einfach zu heiß zum Motorradfahren.

Am frühen Nachmittag erreichte ich Ica und hatte dann tatsächlich keine Lust mehr weiterzufahren. Ich entschied mich mir hier eine Unterkunft zu suchen. Außerdem gibt es 15 Minuten von hier auch noch eine Oase, die ich mir anschauen wollte.

Die Unterkunftssuche gestaltete sich ein wenig schwierig. Ich hatte mir auf iOverlander 2 Unterkünfte rausgesucht, doch die erste hatte kein Zimmer mehr frei und die 2. hatte nemeb einem Schlafsaal nur ein einziges Zimmer, das aber extrem einfach war (dunkler Raum mit einem Bett, sonst nichts) und das Bett war auch noch extrem hart.

Ich suchte also weiter. Das Hotel direkt daneben war leider geschlossen.

Doch dann fand ich ein Hotel in der Nähe des Plaza de Armas, das auf Google gute Bewertungen und auch eine Garage hatte.

Sie hatten dann auch ein sehr schönes Zimmer für mich mit einem ausgesprochen gemütlichen Bett und großem und modernen Bad. Definitiv eine der besseren Unterkünfte auf dieser Reise. Und das für 70 Soles (17,50€). Da konnte ich mich nicht beschweren.

Nachdem ich meine Sachen ausgepackt hatte, machte ich mich auf den Weg zur Oase Huacachina. Während der Fahrt fiel mir allerdings auf, dass ich mein Geld im Hotelzimmer vergessen hatte. Blöd.

Ich Huacachina wurde ich sofort von Horden von Parkplatzwächtern angesprochen, die mich alle zu “ihrem” Parkplatz lotsen wollten. Davon war ich schon ziemlich genervt und dass der ganze Ort voller Touristen war machte die Sache auch nicht besser. Mir war die Lust auf eine Besichtigung vergangen. Es war einfach viel zu voll hier und außerdem hatte ich ja auch kein Geld um den Parkplatz zu bezahlen.

Also drehte ich um und fuhr wieder aus dem Ort hinaus um in der Umgebung noch ein paar Fotos mit den schönen Dünen zu machen. Als ich das Motorrad dazu neben der Straße parkte merkte ich, dass der Sand schon direkt neben der Straße ziemlich tief war. Ich hatte das mulmige Gefühl, dass es schwierig würde hier wieder herauszukommen. Doch zuerst machte ich mal die Fotos.

Dann bewahrheitete sich meine Befürchtung und als ich versuchte los zu fahren grub ich mich tief im Sand ein .

Hier nicht mehr

Doch ein vorbeifahrender Tuk Tuk Fahrer sah mich und fragte ob ich Hilfe bräuchte. Ich bejahte und er stieg sofort aus. Er versuchte zuerst mich rückwärts rauszuziehen, doch ich meinte es sei besser zu schieben. Dann könnte ich mit vorsichtiger Kupplung mithelfen. Währenddessen kamen noch 2 andere Männer von irgendwoher und halfen auch mit schieben. Zu Dritt war es dann kein Problem. Ich bedankte mich bei allen und fuhr wieder zurück nach Ica.

Dort fuhr ich zum Hotel um mein Geld zu holen und anschließend sofort zu einem Waschladen. Mein Motorrad war von den letzten Regentagen in den Bergen schon ziemlich verdreckt und nach dem Ausflug in den Sand war die Wäsche überfällig. Der junge Mann dort wusch ewig (fast eine ¾ Stunde) doch anschließend war es auch absolut sauber und sogar mit einer glänzenden Imprägnierung eingesprüht.

Wieder sauber

Am Abend ging ich zum Plaza de Armas und kaufte mir auf dem Weg dorthin noch eine Portion Schweinefleisch mit Mais und Zwiebeln von einem Straßenstand. Das war das bislang beste und magerste Schwein, das ich auf der Straße bekommen hatte. Zum Nachtisch gab’s dann noch ein Eis.

Probleme mit dem Darm

Datum25.03.2024
StartIca
ZielIca
gefahrene Kilometer0
Kilometerstand32645

Obwohl ich schon länger kein Ceviche mehr gegessen hatte, litt ich in der Nacht an der klassischen “Rache des Montezuma”.

Und abgesehen davon fühlte ich mich auch richtig schlapp. Vielleicht sind mir die hohen Temperaturen gestern nicht so gut bekommen. Ich ging jedenfalls um 9:00 Uhr zur Rezeption und verlängerte meinen Aufenthalt nochmal um eine Nacht. Anschließend legte ich mich wieder ins Bett und schlief bis 11:30 Uhr. Scheinbar hatte ich es nötig.

Nach dem Aufstehen “frühstückte” ich erst mal die Brötchen und die Avocado, die ich mir gestern Abend noch gekauft hatte. Anschließend ging ich zum Markt und kaufte mir noch eine paar Granadillas. Doch dann merkte ich, dass die Avocado heute Morgen keine so gute Idee war. Ich ging so schnell ich konnte wieder zurück ins Hotel und dort direkt auf die Toilette.

Eigentlich wollte ich heute auf Empfehlung eines Motorradfahrers aus der WhatsApp-Gruppe zu einer Llanteria (Reifenflicker) fahren um meinen Riss im Reifen flicken zu lassen. Doch dann las ich einen Post eines anderen Motorradfahrers der meinte, so ein kleiner Riss sei kein Problem. Er hätte regelmäßig größere und würde damit problemlos weiterfahren. Und da ich mir auch nicht sicher war, ob die Demontage des Reifens durch irgendeine Wald und Wiesen Llanteria nicht mehr Schaden anrichten würde als der Riss, entschied ich mich es dabei zu belassen und den Riss zu ignorieren. Bis Lima würde der Reifen schon noch halten und dann kann ich mir immer noch überlegen, ob ich dort in einer vernünftigen Motorradwerkstatt etwas machen lasse. Je nachdem wie abgefahren er bis dahin ist, lasse ich wenn ich nächstes Jahr zurück komme vielleicht auch direkt einen neuen Satz aufziehen. Bis Kolumbien hält er sowieso nicht mehr.

Den frühen Nachmittag verbrachte ich dann im Bett und später als es nicht mehr so heiß war, ging ich nochmal zum Plaza de Armas. Dort aß ich am Abend einen Hamburger. Allerdings ohne Brot. Jetzt verstehe ich auch was “Hamburguesa a la plata” bedeutet. Ich hoffe der bleib jetzt drin.

Hamburger auf dem Teller

Weiter nach Pisco

Datum26.03.2024
StartIca
ZielPisco
gefahrene Kilometer170
Kilometerstand32815

Auch heute Morgen frühstückte ich wieder ein paar Brötchen mit einer Avocado und danach fuhr ich los nach Pisco.

Ich brauchte nur eine gute Stunde und fand auf Anhieb ein schönes Hotel für 65 Soles pro Nacht. Eigentlich wollte ich 3 Nächte bleiben, doch die 3. Nacht hätte aufgrund der Osterfeiertage das Doppelte kosten sollen. Das war mir zu teuer, weshalb ich dann doch nur 2 Nächte buchte.

Und da es ja noch früh war, setzte ich mich nach dem Auspacken gleich wieder auf’s Motorrad und wollte in das Landschaftsschutzgebiert “Reserva Nacional de Paracas”. Doch erst mal hatte ich Hunger und hielt an einem Ceviche Restaurant. Ich hätte eigentlich gerne mal einen gebratenen oder gegrillten Fisch gegessen, doch so etwas habe ich bei keinem Restaurant gesehen an dem ich vorbei gekommen bin. Also gab es mal wieder Ceviche.

Anschließend holte ich noch Geld, lud meine SIM Karte nochmal auf, da mein mobiles Internet Budget fast aufgebraucht war und kaufte mir schließlich noch eine Flasche Wasser bevor ich mich dann endlich auf den Weg zur Paracas Halbinsel machte.

Die Gegend dort ist wunderschön und es gibt etliche Strände und Aussichtspunkte um die tolle Küste zu bewundern. Einer davon liegt direkt an dem Felsen “La Cátedral” auf dem unzählige Vögel saßen. Früher war er sogar über einen Bogen mit dem Festland verbunden. Diese Verbindung stürzte allerdings bei einem Erdbeben im Jahr 2007 ein.

Gerade noch bevor es dunkel wurde kam ich zurück zum Hotel. Nach einer Dusche ging ich in die Stadt in Richtung Plaza de Armas in dessen Nähe ich ein Restaurant ausgemacht hatte in dem es Pizza gab. Ich hatte nochmal Lust auf nicht-peruanisches Essen. Doch auch diese Pizza war mal wieder zu süß. Anschließend bummelte ich noch mit einem hörnchenförmigen Gebäck über den Plaza de Armas bevor ich zurück ins Hotel bin.

Gebäck

Eigentlich wollte ich ja noch einen Pisco Sour trinken, doch ich habe rund um den Plaza de Armas keine Bar gefunden. Später habe ich dann auf Google Maps gesehen, dass das Barviertel 2 Blocks neben dem Plaza ist. Für morgen weiß ich dann Bescheid.

Als ich ins Bett ging fiel mir auf, dass sich mein Bein rund um den Hundebiss gelb verfärbte. Doch nach einer kurzen Recherche im Internet war ich beruhigt. Das ist wohl normal bei einem Bluterguss. Und da der Hund bei dem Biss die Haut auch nicht durchdrungen hatte, musste ich mir keine Sorgen über eine Infektion machen.

Gelber Bluterguss um den Hundebiss herum

Pisco 2

Datum27.03.2024
StartPisco
ZielPisco
gefahrene Kilometer120
Kilometerstand32935

Für heute stand ein Ausflug zur Laguna De Moron auf dem Plan. Ein relativ großer See mitten in der Wüste, der von einheimischen wie Touristen gerne zum Baden genutzt wird, da das Wasser hier glasklar ist.

Dort traf ich auch auf eine Familie aus Lima und 2 Touristen aus der Schweiz, die hier badeten. Da ich keine Badesachen dabei hatte beließ ich es dabei mich in den Schatten unter den Steg zu setzen und die lauwarme Briese zu genießen

Später fuhr ich dann noch etwas weiter in die Berge zur archäologischen Stätte Tambo Colorado. Doch als ich ankam und sah, dass es wieder weder einen Guide noch irgendwelche Informationen gab, entschied ich mich wieder umzukehren. Zumal die Kasse auch nicht besetzt war und ich das Gelände daher wahrscheinlich illegal betreten hätte müssen.

Doch die Strecke zum Fuße der Berge entlang dem kleinen Bach, der das Tal gelegentlich ergrünen ließ war die Fahrt schon wert.

Zurück in Pisco ging ich in eine Fischrestaurant in dem aber ausgerechnet der gebratene Fisch aus war. Es gab nur Ceviche. Ich ging wieder und fand einen Italiener bei dem ich eine Lasagne bestellte.

Leider war auch die Tomatensoße der Lasagne zu süß. Ich verstehe nicht, warum in Peru alle Tomatensoßen egal ob Pizza oder Lasagne immer so süß sein müssen.

Zum Nachtisch hatte ich dann noch einen Pisco Sour in einer Bar und später auf dem Heimweg einen Obstsalat. Ein Pisco Sour in Pisco war natürlich ein Muss, doch ich war verwundert, dass hier so wenig damit geworben wird. Das war in Ollantaytambo und Cusco ganz anders. Oder auch in Pisco Elqui in Chile. Aber vielleicht verirren sich nicht so viele Touristen hier her.