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Inkapalast Coricancha, Cusco
Datum16.03.2024
StartCusco
ZielCusco
gefahrene Kilometer0
Kilometerstand31295

Da ich es mir heute erlaubt hatte bis 10:00 Uhr auszuschlafen, habe ich das Frühstück im Hostel verpasst. Daher ging ich zum Café um die Ecke und bestellte mir eine Empanada und ein Stück Kuchen. Das Wetter war nicht sonderlich gut, weshalb ich mich entschied, das Motorrad stehen zu lassen und mir die Stadt anzuschauen. Während ich meinen Kuchen aß, fan ich auf dem Handy eine Free Walking Tour (eine auf Spenden basierte Stadtführung), die um 11:00 Uhr am “Parque de la madre” einen Block weiter starten sollte. Perfekt.

Frühstück in der Bäckerei. Maracujakuchen und Empanada

Ich war allerdings etwas spät dran und erreichte den Park erst um 11:01 Uhr, doch es war niemand mit rotem Regenschirm zu sehen. Ich dachte, dass die Tour vielleicht ausfällt, da sich niemand angemeldet hat. Ich selbst bin ja auch nur auf gut Glück hingegangen ohne mich vorher anzumelden.

Doch 2 Minuten später hörte ich jemanden auf Englisch mit einem jungen Pärchen sprechen. Das war der Guide und die Tour konnte beginnen.

Leider war sein Englisch nicht sonderlich gut und er sprach auch recht leise weshalb ich nicht so viel verstanden habe. Dennoch war die Tour nicht schlecht, denn er hat uns ein paar schöne Orte in der Stadt gezeigt.

Um 13:15 Uhr endete die Tour und er empfahl mir noch ein Restaurant wo es ein besonders gutes “Malaya frita” gäbe. Ich hatte zwar nicht verstanden was das genau ist, aber ich ließ es drauf ankommen und bestellte mir eins. Es stellte sich heraus, dass es ein großer Berg Fleisch am Knochen war (ich glaube eine Rippe vom Rind). Mit einem stumpfen Messer war es nicht so einfach das Fett zu entfernen, doch die Arbeit lohnte sich. Das Fleisch war hervorragend.

Malaya Frita, Cusco

Für den Nachmittag hatte ich den Besuch des 12-seitigen Steins sowie des “Museo de Sitio Qorikancha” auf dem Programm. Der Stein war in einer Mauer verbaut, die ein wenig bergauf lag, so dass es mir wieder recht schnell den Atem raubte. Ich kaufte mir daher in einem Kiosk ein paar Koka-Bonbons. Leider war der Koka-Anteil so gering, dass sie keinerlei Wirkung zeigten. Im nächsten Kiosk fragte ich dann explizit, welche Sorte den höchsten Koka-Anteil hätte und kaufte mir diese. Doch auch die zeigten keinerlei Wirkung.

Von dem sehr beeindruckenden Stein bzw. der gesamten Wand, ging ich wieder hinunter von wo ich gekommen war, denn ganz in der Nähe sollte das Museum sein. Leider war es geschlossen, weshalb ich die danebenliegenden Ruinen des Sonnentempels Qoricancha besuchte. Die waren zwar nicht in meinem Ticket mit inbegriffen, kosteten aber nur 15 Soles (knapp 4 €) und für weitere 30 Soles bekam ich auch einen privaten Führer. Der war zwar sehr enthusiastisch, doch leider war sein Englisch auch nicht das beste. Doch ich verstand ihn immerhin deutlich besser als den von der Walking Tour.

Am Ende der Besichtigung fing es an zu regnen, weshalb ich noch ein wenig in dem Komplex blieb und mir noch die Kirche des heute an dieser Stelle stehenden Klosters anschaute.

Von hier machte ich mich langsam auf den Weg zum Markt San Pedro. Da es wieder anfing zu regnen, war ich froh, dass ich meinen Plastikponcho aus Puno dabei hatte. Heute leistete er mir gute Dienste.

Im Markt kaufte ich mit noch etwas Obst wobei ich auf eine sehr schlitzohrige geschätzt 90 jährige Verkäuferin traf. Ich sagte ich ich hätte gerne 4 “cuatro” Granadillas. Sie fragte zurück fünf “cinco”? Ich sagte nein, 4. Der Mann neben mir zählte ihr dann sogar vor: uno, dos, tres, cuatro. Jetzt verstand sie und antwortete “cuatro”. Ich nickte und dann packte sie mir doch 5 Stück ein und verlangte 5 Soles. Ich schaute den Mann an, wir lachten und ich gab ihr die 5 Soles.

Am nächsten Stand fand ich dann endlich nochmal rote Pitahayas, die schmecken mir etwas besser als die gelben. Und dann aß ich als Abendessen noch ein Sandwich mit frittiertem Käse und Avocado. Sehr lecker und nach dem üppigen Mittagessen auch absolut genug. Dazu kam, dass ich beim Verlassen des Marktes auch noch an so einem Stand mit den frittierten Teigringen vorbei kam. Zum Glück musste ich keine ganze Portion von 5 Ringen nehmen, sondern die Dame gab mir lediglich 2. Ich glaube, wenn ich zurück in Deutschland bin, habe ich 5 Kilo zugenommen.

Am Ende der Straße vor dem Markt sah ich dann noch einen Stand mit einem witzigen Glücksspiel. Es gab eine Fläche mit Feldern in denen Zahlen standen. Man warf eine 10 Céntimos Münze auf die Fläche und wenn sie auf einer Zahl liegen blieb, ohne den Rand zu berühren, bekam man so viele Céntimos wie die Zahl besagte (meisten 30). Ich ließ mir einen Sol in 10 Münzen zu je 10 Céntimos wechseln und versuchte mein Glück. Natürlich war die Umrandung der Felder so groß, dass die Münze sie meistens berührte. Falls sie nicht sogar komplett von dem Feld rollte. Doch ich gewann 2 oder 3 Mal und als die Münzen aufgebraucht waren wechselte ich erneut einen Sol. Beim 2. Mal war ich etwas erfolgreicher und durch 5 oder 6 zwischenzeitliche Gewinne hielten die Münzen diesmal etwas länger. Es war ein witziges Spiel und ich hatte meinen Spaß.

Glücksspiel vor der Markthalle

Von hier machte ich mich auf den Weg in meine Unterkunft um ein wenig mit dem Tagebuch-Schreiben und der Bildbearbeitung aufzuholen. Und einen Teil meines Obstes zu Essen.

Käfer in Cusco

Pisac

Datum17.03.2024
StartCusco
ZielCusco
gefahrene Kilometer83
Kilometerstand31378

Ein weiterer Tag an dem ich es vorzog auszuschlafen und das Hotelfrühstück sausen zu lassen. Daher ging ich kurz nach 10 zu dem Café, in dem ich schon gestern war und bestellte mir ein Stück Kuchen und einen Milchkaffee.

Leider war das Wetter heute noch schlechter als gestern. Es war stark bewölkt und tröpfelte immer mal wieder.

Deshalb blieb ich erst einmal in Cusco. Bei dem drohenden Regen wollte ich mich nicht auf’s Motorrad setzen. Ich schlenderte langsam in Richtung Mercado de San Pedro. Dabei kam ich noch an einem kleinen Markt am Plaza San Francisco vorbei, wo ich mir ein paar Ölgemälde auf Lama-Leder anschaute. Evtl. kaufe ich mir eins davon als kleines Andenken.

Ölgemälde auf Lamaleder

Da es wieder anfing zu tröpfeln suchte ich Unterschlupf in der Markthalle. Und auch wenn ich gerade erst gefrühstückt hatte, konnte ich mir das Spanferkel, spanisch Lechón, nicht entgehen lassen. Auch wenn das “Gericht” lediglich aus einem großen Haufen Fleisch mir ein paar gebratenen Zwiebeln und einem Brötchen bestand, war es sehr lecker. Das Fleisch rangierte definitiv unter den Top 5 dieser Reise. Im Moment kann ich mich nur an das Lama-Steak in Tilcara und das Lamm in El Cafayate erinnern, das noch besser war.

Als ich die Markthalle wieder verließ, sah der Himmel auf der einen Seite schon wieder sehr gut aus, auf der anderen Seite leider nicht. Und ausgerechnet in der Richtung lag Pisac, was ich heute besuchen wollte. Ich entschloss mich dennoch dorthin zu fahren und machte mich deshalb auf den Rückweg zu meinem Hotel.

Dabei kam ich wieder am Plaza San Francisco vorbei und stellte fest, dass es hinter den Verkaufsständen genau vor der Kirche auch noch ein paar Essensstände gab. Mir sprangen sofort die gegrillten Meerschweinchen ins Auge. Vielleicht probiere ich die morgen mal.

Im Hotel zog ich mir meine Motorradklamotten an und machte mich auf den Weg nach Pisac. Leider wurden die Wolken wieder dichter und kurz bevor ich in dem Ort ankam fing es wieder leicht an zu regnen. Also fuhr ich erst einmal ins Zentrum und stellte mein Motorrad unter einem Dachvorsprung ab. Ich bummelte über den dortigen Künstlermarkt und kaufte mir einen Gürtel mit peruanischen Mustern als Andenken.

Da das Wetter sich nicht entscheiden konnte besser zu werden, setzte ich mich vor ein Café am Plaza Constitucion und bestellte mir einen Milchkaffee. Hier blieb ich eine Weile, las Nachrichten und wartete darauf, dass das Wetter besser wurde. Irgendwann riskierte ich es dann und fuhr die letzten 10 Minuten den Berg hinauf zu der Inka-Stätte.

Diesmal hatte ich leider kein Glück mit einer Reisegruppe, der ich mich hätte anschließen können. Die einzige Gruppe mit einem englischsprachigen Führer war so schnell unterwegs, dass sie mich schon nach ein paar Metern abgehängt hatten. Also machte ich mich alleine auf den Weg. Und auch wenn ich jetzt keinerlei Infos zu dem Ort hatte, genoss ich die Wanderung über den Berg. Der Hinweg führte mich über den Grat und auf 2 kleine “Gipfel” auf 3500 Metern. Und das Wetter war auch wieder deutlich besser.

Zwischendurch gab es immer wieder Stellen mit verschiedenen Inkaruinen. Die bedeutendste, der Sonnentempel, lag relativ weit Richtung Ende des Berges. Diese Anlage war wieder komplett im perfekten, lückenlosen Baustil der Inkas errichtet. Daran konnte man erkennen, dass es sich um eine wichtige religiöse Stätte handelte.

Von hier machte ich mich entlang des Berghanges auf den Weg zurück. Ich hatte die Hoffnung, dass der Weg mehr oder weniger eben verlaufen würde, doch leider führte er anfangs nochmal ein ganzes Stück den Berg hinab und am Ende entlang der Terrassen steil bergauf. Das war nochmal ziemlich anstrengend. Nach ziemlich genau 2 Stunden war ich wieder zurück am Parkplatz und leider begann es da auch wieder zu regnen. Und irgendwoher kamen riesige Menschenmassen. Der ganze Parkplatz stand voll mit weißen Mercedes Bussen, die als ich ankam noch nicht dort waren.

Ich packte schnell meine Regensachen aus dem Motorrad und konnte sie in Ruhe an einem der nicht besetzten überdachten Verkaufsstände anziehen. Erst jetzt merkte ich, dass es schon 17:30 Uhr war. Ich hatte die Zeit völlig aus den Augen verloren. Und bei einem Heimweg von gut einer Stunde bedeutet das, dass ich die Hälfte des Weges im Dunkeln fahren musste. Wenigstens hörte es wieder auf zu regnen als es dunkel wurde.

Zurück in Cusco duschte ich schnell und ging etwas Essen. Eigentlich wollte ich in dem kleinen Restaurant um die Ecke mal ein Adobo probieren. Ich weiß nicht genau was das ist, kenne den Namen aber von den Philippinen, wo es ein Nationalgericht ist. Leider hatte das Restaurant schon geschlossen. Also ging ich ein paar Schritte weiter und fand eine Werbetafel mit einem günstigen Menü. Maiscremesuppe und gebratene Forelle für lediglich 15 Soles (knapp 4 €). Und da ich nicht so viel Hunger hatte, kam mir die Forelle gerade recht.

Ich hoffe morgen habe ich mehr Glück mit dem Wetter. Ich habe noch 5 Sehenswürdigkeiten auf mein Plan. Vielleicht werde ich meinen Aufenthalt noch um eine Nacht verlängern.

Pikillaqta

Datum18.03.2024
StartCusco
ZielCusco
gefahrene Kilometer120
Kilometerstand31498

Heute ist mein letzter Tag in Cusco. Ich stellte mir den Wecke auf 7:50 Uhr, so dass ich mal in den “Genuss” des Hotelfrühstücks kam. Nichts besonderes.

Hotelfrühstück, Kaaro House, Cusco

Ich kaufte noch eine Flasche Wasser und brachte einen Beutel Wäsche in die Reinigung bevor ich los fuhr. Dadurch wurde es doch schon wieder 10:30 Uhr bis ich endlich los kam.

Für heute hatte ich noch 5 Sehenswürdigkeiten auf dem Plan, die ich mit meinem Cusco Tourist Ticket besichtigen konnte. 2 davon lagen östlich von Cusco und 3 im Norden zwischen Pisac und Cucso.

Ich entschied mich zuerst in Richtung Osten nach Pikillaqta zu fahren. Eine Siedlung, die von 550 bis 1100 n. Chr. von der Wari Kultur besiedelt war. Da ich wieder fast alleine dort war, spazierte ich über das Areal ohne mich einer Reisegruppe anschließen zu können. Ohne Kontext waren die vielen Mauern leider nicht sehr aussagekräftig. Doch irgendwann hatte ich das Gefühl schon mal hier gewesen zu sein. Wahrscheinlich hatten wir diese Stätte auch vor 11 Jahren schon besucht.

Zwischendurch tröpfelte es immer mal wieder ein wenig, doch als ich los fohr war es wieder trocken. Mein nächstes Ziel war der Parque Arqueológico Tipón. 10 Kilometer zurück in Richtung Cusco. Leider fing es kurz bevor ich ihn erreichte wieder an zu regnen. Und der Berg auf der die Ruinen liegen, war von einer dunklen Wolke umhüllt. Das und die Tatsache, dass man nicht bis direkt dorthin fahren konnte, sondern noch 4 Kilometer hätte zu Fuß gehen müssen ließ mich zu der Entscheidung kommen, diese Stätte zu auszulassen.

Ich drehte wieder um und fuhr durch das Heilige Tal nach Pisac. Von dort wollte ich zu den 3 anderen archäologischen Stätten (Tambomachay, Puka Pukara und Sacsayhuamán), die alle in der Nähe von Cusco lagen. Doch leider fing es in Pisac wieder richtig heftig an zu regnen und hörte bis Cusco nicht mehr auf.

Ich ließ also auch diese 3 Sehenswürdigkeiten aus und fuhr wieder zurück ins Hotel wo ich eine Stunde auf meinem Zimmer verbrachte, bis ich gegen 15:30 Uhr wieder in die Stadt ging. Da hatte es endlich aufgehört zu regnen.

Ich ging zuerst in ein Restaurant und aß eine leckere (wenn auch nicht sonderlich schön anzusehende) Aji de Gallina.

Aji de Gallina

Von hier ging ich wieder in die Markthalle, wo ich mir noch eine Tafel Schokolade und eine rote Dragon Fruit (spanisch Pitahaya) kaufte. Ich hatte zwar noch Obst in meinem Zimmer, aber ich wollte noch welches für morgen zum Mitnehmen. Schließlich bekommt man die roten Pitahayas hier nicht so oft.

Gerne hätte ich auch nochmal ein oder zwei Soles beim Glücksspiel verzockt, doch der Stand war heute abgebaut. Vielleicht ist Glücksspiel sonntags verboten. Wer weiß…

Da ich schon mal da war, nutzte ich die Gelegenheit und aß noch ein leckeres Ceviche im Markt.

Ceviche, Mercado San Pedro, Cusco

Morgen fahre ich dann weiter nach Abancay. In ein paar Tagen will ich in Nazca sein und mir einen Flug über die berühmten Scharrlinien gönnen.