
Rishikesh, die Yoga Hauptstadt Indiens

| Datum | 19.11.2025 – Tag 38 |
| Start | Chandigarh |
| Ziel | Rishikesh |
| gefahrene Kilometer | 220 km |
| Kilometerstand | 47917 km |
Der Wecker klingelte schon um 8:45 Uhr. Ich hatte heute 5 Stunden Fahrt vor mir.
Ich hüpfte schnell unter die Dusche, die morgens schön warm war, packte mein Motorrad und fuhr ohne Frühstück los.
Gegen 11:00 Uhr überkam mich dann der Hunger und ich hielt an einem Hotelrestaurant an. Leider gab es nicht das typische Frühstücksgericht Chole Bhature, das ich mal probieren wollte. Also lief es wieder auf ein Paneer Parantha hinaus. Auf ein richtiges Mittagessen hatte ich keine Lust.
Von hier aus waren es noch rund 4 Stunden Fahrt bis Rishikesh.
Der Verkehr in Dehradun war die Hölle. Extrem schlechte Straßenführung und viele Baustellen. Ich brauchte eine Ewigkeit bis ich durch die Stadt durch war. Als es etwas besser wurde, sah ich einen Supermarkt und entschied mich spontan anzuhalten und eine kurze Einkaufspause einzulegen. Ich brauchte noch Wattestäbchen und Shampoo. Und wo ich schon mal dabei war, kaufte ich mir auch noch ein paar Schokokekse.
Vor dem Supermarkt gab es auch noch einen kleinen Imbiss in dem ich ein Paneer Masala Dosa mit Lassi aß.
In Rishikesh angekommen steuerte sofort das Hotel Azul Ganga an, das laut Google Bewertungen einen sicheren Parkplatz hätte.
Besser noch, es hatte eine Tiefgarage.
Und als mir ein Zimmer für 22,50€ gezeigt wurde, dass ein ausgesprochen bequemes Bett hatte, war die Entscheidung getroffen. Ich packte das nötigste aus dem Motorrad aus, zog mich schnell um und fuhr dann noch zur Hängebrücke Ram Jhula, die über den Ganges führt.
Die Überquerung war ein Spießroutenlauf, da die Brücke auch von Kühen benutzt wird und man dementsprechend sehr aufpassen musste wo man hin tritt.
Auf der anderen Seite gab es ein paar Frauen, die kleine Schälchen aus Blättern verkauften, die mit Blüten und einer Kerze dekoriert waren. Man setzt sie auf den Ganges als Opfer für den Gott Ganga.
Ich dachte mir vielleicht kann mich Ganga ja auch vor dem verrückten indischen Verkehr schützen und opferte ihm ein Schälchen. Es ist allerdings nicht weit geschwommen…
Anschließend aß ich noch eine Samosa und eine kleine Portion Chole Kulche. Das sollte als Abendessen genügen.
Zurück im Hotel genoss ich eine schöne heiße Dusche und mein weiches Bett. 😁
Da ich nichts mit Yoga am Hut habe, reichte es mir die eine Nacht zu bleiben.
Hoch nach Nisni auf 1800 Meter

| Datum | 20.11.2025 – Tag 39 |
| Start | Rishikesh |
| Ziel | Nisni |
| gefahrene Kilometer | 131 km |
| Kilometerstand | 48048 km |
Ich startete den Tag mit einem reichhaltigen Hotelfrühstück. Es kostete zwar 300 Rupien extra, also knapp 3 €, aber ich konnte von einer kleinen Auswahl an Gerichten so viel bestellen wie ich wollte. Ich begann mit einem Mix Parantha und einer Portion Chole Bhature, einem Kichererbseneintopf mit einem frittierten Brot. Es war zwar recht scharf, doch zusammen mit dem Schälchen Curd (Quark) konnte ich es gut essen. Es war super lecker. Und ich bestellte mir noch eine halbe Portion hinterher. Als Nachtisch gab es noch einen Teller frisches Obst, Papaya und Wassermelone. Davon war ich so satt, dass ich bis abends nichts mehr essen musste.
Nun fuhr ich zu einer weiteren Hängebrücke etwas weiter nördlich in Rishikesh. Dort fanden gerade Renovierungsarbeiten statt, weshalb man nicht auf den Glasbodenteil der Brücke gehen konnte.
Zurück am Motorrad passierte etwas witziges. Ich wollte gerade losfahren, da hielt mir jemand sein Handy vor’s Gesicht. Ich war ein wenig perplex, bis ich las, was auf seiner Handyhülle stand. „Offenbacher sind überall“. Ich drehte mich um und der Typ quatschte mich gleich an und meinte er sei auch aus Offenbach und auf einer spirituellen Reise nach Indien. Wie klein die Welt doch ist.
Von hier fuhr ich wieder in die Berge. Ich brauchte rund 1½ Stunden bis Devprayag, dem Ort an dem die Flüsse Bhagirathi und Alaknanda zusammenfließen und dann ab dort den Ganges bilden. Es ist ein heiliger Ort für die Hindus und ich sah einige Inder im Ganges baden.
Ich selbst wusch mir lediglich die Hände und das Gesicht. Bei geschätzten 15 Grad Wassertemperatur war mir nicht nach einem Bad zu mute.
Ich genoss die Aussicht noch ein wenig und dann fuhr ich statt weiter am Fluss entlang , lieber eine „Abkürzung“ direkt über den Berg nach Pauri und weiter nach Nisni. Das war mal wieder ein Leckerbissen an Straße und Landschaft. Die winzigen Straßen fahren sich viel angenehmer, da es hier nur sehr wenig Verkehr gibt.
In Nisni landete ich im Hotel mit dem hochtrabenden Namen Mount Pleasant. Von außen sah es auch toll aus, doch die Zimmer waren sehr einfach und alt. Und dafür müsste ich 1500 Rupien zahlen, also knapp 15€. Als ich nach einer elektrischen Heizung fragte, sollte die nochmal 3€ extra kosten, doch ich konnte ihn auf 1€ runter handeln, so dass ich letztlich 16€ zahlte. Die Matratze schien einigermaßen bequem zu sein und es gab lauwarmes Wasser in der Dusche. Dafür funktionierte das WLAN nicht. Gut dass ich vor ein paar Tagen mein Handy Paket auf 4GB pro Tag upgegradet hatte. Das sollte für den Abend reichen.
Der Portier war sehr nett und zuvorkommend, sprach jedoch kaum Englisch. Er brauchte mir aber einen Tee aufs Zimmer und fragte mich dann was ich essen wollte. Ich bestellte ein Paneer Masala mit Reis und nutzte Google Translate um ihm klar zu machen, dass ich es nicht scharf wollte.
Ich aß in der riesigen Banquet-Halle. Das muss wohl früher mal ein vernünftiges Hotel gewesen sein und wird jetzt vermutlich immer noch für Feiern genutzt. Trotz 3 Lagen Klamotten wurde es mir ziemlich kalt. Um 18 Uhr waren es gerade mal noch 9 Grad.
Ich freute mich als mein Essen endlich kam. Ich konnte etwas warmes gebrauchen und es war sehr lecker.
Den Abend verbrachte ich mit 2 Decken und meinem Hoodie über dem Schlafanzug in meinem Bett und bearbeitete die Bilder der letzten Tage. Als ich Google Maps so überflog fiel mir eine tolle Bergstraße auf, die bis auf 5600 Meter hoch führte. Und das nur knapp 3 Stunden von Jyotirmath entfernt, was „nur“ auf 1800 Metern liegt und vergleichsweise warm ist. Wenn ich mir dort ein Zimmer für 2 Nächte hole, dann kann ich einen Tagesausflug ins Hochgebirge machen und würde sogar meinen Höhenrekord von Peru übertreffen.
Also änderte ich meine Pläne nochmal und setzte mir Jyotirmath als Ziel für den nächsten Tag.
Nochmal zurück ins Hochgebirge

| Datum | 21.11.2025 – Tag 40 |
| Start | Nisni |
| Ziel | Jyotirmath |
| gefahrene Kilometer | 180 km |
| Kilometerstand | 48228 km |
Ich hatte eine ausgesprochen schlechte Nacht. Der Heizstrahler, den ich bekam, ließ er sich nicht regeln. Wenn ich ihn auf das Bett ausrichtete war es brutal heiß ansonsten eiskalt. Durch die hohen Decken wurde der Raum nie warm.
Ich hatte bis 4:00 Uhr kein Auge zu gemacht und dann war es so kalt, dass ich anfing zu husten und zu röcheln. Meine letzte Idee war es, mir die Sturmhaube vom Motorradfahren überzuziehen, so dass mein Gesicht und meine Nasenflügel etwas wärmer blieben. Das half tatsächlich, doch die feuchte Luft, die sich dadurch im Gesicht verfing, war so unangenehm, dass ich weiterhin nicht einschlafen konnte. Irgendwann war ich dann doch so müde, dass ich ein paar Stunden schlief.
Ich stand um 8:45 Uhr auf, packte meine Sachen und fuhr ohne Frühstück los. Ich wollte diese Gefriertruhe von Hotel so schnell wie möglich verlassen.
Dafür wurde ich dann mit einer grandiosen Strecke über den Bergkamm belohnt.
Hätte ich mich einen Tag früher dazu entschieden den Abstecher ins Hochgebirge zu machen, dann wäre ich unten am Fluss geblieben und hätte sicherlich ein deutlich wärmeres Hotel gefunden. Andererseits wäre mir dann die bisher schönste Strecke entgangen.
Nach 2 Stunden Fahrt in der mich Google Maps wieder mal auf einen extrem schmalen und steilem Weg geschickt hatte auf dem ich eine Kurve fast nicht bekommen hätte, erreichte ich wieder das Tal etwas östlich von Srinagar auf rund 600 Metern. Hier war es wieder schön warm. Ich hielt sofort am nächsten Restaurant um etwas zu Essen.
Ich wollte endlich mal ein Chana Masala probieren, doch da ich nicht wusste, ob mir das nicht doch zu scharf wäre, bestellte ich mir gleich noch ein Aloo Gobhi dazu und sagte, dass beides nicht scharf sein soll.
Das Chana Masala war trotzdem noch ziemlich scharf, doch zusammen mit dem Reis sehr lecker. Und das Aloo Gobhi sowieso. Blöderweise waren beides riesige Portionen, so dass ich am Ende ziemlich voll gefressen war. Aber so brauchte ich wenigstens keinen weiteren Essensstopp mehr einzulegen.
Von hier fuhr ich über den National Highway 7 bis nach Jyotirmath, die meiste Zeit entlang des Flusses Alaknanda in dem auch der Tempel Dhari Devi steht.
In Jyotirmath hielt ich zuerst am Hotel Hotel Dronagiri. Das hatte laut den Bildern auf Google Maps Zimmer mit Klimaanlage, die man hoffentlich auch als Heizung nutzen könnte. Doch die gab es nur im Deluxe Room, der 4500 Rupien kosten sollte. Dafür dass das Hotel ziemlich heruntergekommen und das Bett auch nicht sonderlich bequem war, war das viel zu teuer.
Als nächstes fuhr ich zum Hotel Uday Palace. Das Zimmer müffelte zwar ein wenig, doch es hatte wenigstens kein Fenster und keine hohe Decke. Außerdem bekam ich auch noch einen Heizstrahler dazu für für 2500 Rupien die Nacht.
Um für den nächsten Tag gerüstet zu sein, ging ich nochmal zur Hauptstraße des Ortes und kaufte mir ein paar Wollsocken. Auf über 5000 Metern würde es ziemlich kalt sein. Danach ging ich auch gleich im Restaurant Auli ‚D‘ Food Plaza etwas essen. Zum ersten mal auf meiner Reise bestellte ich mir ein Thali. Eine Art gemischte Platte. Bisher hatte ich immer Angst das könnte zu scharf sein, doch in diesem Restaurant sprach man sehr gut Englisch und versicherte mir, dass es nicht scharf sei. Dem war auch mehr oder weniger so und alles war sehr lecker.
Ausflug ins Badrinath Valley

| Datum | 22.11.2025 – Tag 41 |
| Start | Jyotirmath |
| Ziel | Jyotirmath |
| gefahrene Kilometer | 114 km |
| Kilometerstand | 48342 km |
Dank eines relativ kleinen Zimmers ohne Fenster und einem Heizlüfter war es die ganze Nacht über schön warm und ich habe gut geschlafen. Hatte ja noch etwas Schlaf von gestern nachzuholen.
Die Wetterberichte für mein heutiges Ziel waren sich uneinig. Die Wetter.com App sagte Sonnenschein und -4 Grad für Ghastoli voraus, Google meinte -8 Grad und leichter Schneefall. Ich musste mich also überraschen lassen.
Um kurz nach 10:00 ging ich runter ins Hotel Restaurant, doch dort war die Frühstückszeit schon vorbei.
Aber ein paar Meter die Straße runter gab es einen kleinen Imbiss in dem ich ein Aloo Parantha (mit Kartoffeln) und eine kleine Portion Momos bestellte. Das sollte mir genügend Energie für den heutigen Ausflug geben.
Gegen 11:00 ging es dann bei strahlendem Sonnenschein los. Auf 2200 Metern waren es immer noch 13 Grad, doch es war Zeit um mir meinen Windstopper-Kragen anzuziehen.
Auf 3080 Metern erreichte ich Badrinath. Hier ging es leider nicht mehr weiter. Ich kam an eine Schranke und jemand in Uniform meinte, ich bräuchte einen speziellen Pass um nach Ghastoli weiterzufahren. Den bekäme ich aber nicht vor Ort, sondern in Jyotirmath. Also dem Ort von dem ich heute morgen gestartet bin. 🙁
Ich konnte noch ein kleines Stück weiter nach Mani fahren. Dort parkte ich mein Motorrad und spazierte ein wenig durch die engen Gassen des Orts, genoss den Ausblick auf die Berge und aß ein Onion Pakori, in einem Teig frittierte Zwiebeln. Hier war ich 3180 Metern Höhe. Ein wenig enttäuschend im Vergleich zu den geplanten 5500…
Der Rückweg war genauso schön wie der Hinweg.
Zurück im Hotel fragte ich einen der Angestellten, der ansatzweise Englisch sprach, ob ich mir heute noch eine Genehmigung für das Sperrgebiet besorgen könnte. Ich hatte im Internet gelesen, dass man die in einem Büro in Jyotirmath beantragen kann. Doch er verstand mich nicht so richtig. Als ich ihm den Artikel im Internet zeigte, sah ich selbst, dass dort stand, dass die Beantragung der Genehmigung 3-7 Tage dauert. Somit war das Thema endgültig erledigt.
In dem Moment sah ich aber auf Google Maps, dass es noch ein zweites Tal gibt, durch das man in die etwas höher gelegenen Berge fahren konnte. Ich fragte den Typ, ob das auch Sperrgebiet sei und er meinte, dass man bis Niti fahren könnte. Er zeigte mir sogar ein paar Bilder auf seinem Handy. Also entschloss ich mich noch eine weitere Nacht hier zu bleiben und am nächsten Tag den Ausflug nach Niti zu machen.
Nun musste ich allerdings nochmal tanken fahren. 8 Kilometer von hier gab es eine Tankstelle, die auch 95 Oktan Benzin verkauft. Bis ich wieder zurück am Hotel war verging eine ¾ Stunde. 🙈
Nun war es 17:30 Uhr und ich wollte etwas Essen. Doch im Hotelrestaurant gab es nur Snacks.
Also ging ich ein paar Meter die Straße runter und fand 2 kleine Restaurants, die jeweils ein Plakat mit ein paar gut aussehenden Gerichten aushängen hatten. Doch auf Nachfrage gab es nichts davon.
Es blieb mir also nichts anderes übrig als wieder die gefühlt 100 Höhenmeter zur Hauptstraße hinauf zu klettern. Dort angekommen setzte ich mich in das erstbeste Restaurant, doch als ich bestellen wollte hieß es auch hier, dass es nur Snacks gibt. Die Küche würde erst in einer Stunde öffnen. Also ging ich noch weiter bergauf bis ich zu dem Restaurant kam, in dem ich schon gestern gegessen hatte. Hier war die Küche zum Glück schon offen.
Es war 18:40 Uhr als ich bestellte. Also eine Stunde und 10 Minuten später als ich mich zum Essen auf machte.
Ich bestellte mir ein Lassi, ein Choley Chawal, Kichererbsen-Curry mit Reis und ein Garlic Butter Naan.
Ausflug ins Niti Valley

| Datum | 23.11.2025 – Tag 42 |
| Start | Jyotirmath |
| Ziel | Jyotirmath |
| gefahrene Kilometer | 177 km |
| Kilometerstand | 48519 km |
Um 8:10 Uhr klingelte der Hotelmanager an meiner Zimmertür und gab mir ein Formular, dass ich ausfüllen sollte. Als hätte das nicht warten können bis ich aufstehe. Außerdem wollte er wissen, ob ich heute aus-checke oder noch einen Tag bleibe. Das hatte ich gestern dem anderen Typen 2 mal gesagt, aber die Kommunikation scheint hier irgendwie nicht zu funktionieren.
Um 9:30 Uhr stand ich dann auf, füllte das blöde Formular aus und machte mich auf den Weg in die Berge. Die Lust auf ein Frühstück im Hotel war mir vergangen. Ich fuhr eine ¾ Stunde bis Tapovan. Schon auf diesem Abschnitt war der Anblick der hohen und extrem zackigen Berggipfel nach jeder Kurve immer wieder ein Genuss.
In Tapovan setzte ich mich in ein schönes Hotelrestaurant und bestellte mir Frühstück. Leider gab es heute kein Chole Bhature. Somit wurde es wieder mein standard Paneer Parantha mit einem Lassi.
Von hier waren es noch rund 2 Stunden bis Niti, dem höchsten Punkt meines heutigen Ausflugs. Gutes Timing. So sollte ich zur wärmeten Tageszeit dort ankommen.
Die Strecke war fast perfekt. Bis auf ein paar wenige staubige Unterbrechungen von denen 2 ziemlich matschig waren, war die gesamte Strecke perfekt geteert und außer mir war fast niemand auf der Straße. Ich glaube das war der erste Tag an dem ich nicht ein einziges Mal von der Straße gedrängt oder riskant überholt wurde.
Die Landschaft hier ist unbeschreiblich. Kurz hinter Niti stieß ich dann jedoch wie erwartet auf eine Schranke. Ab hier darf man nur mit Genehmigung weiter. Wie gestern. Doch für ein schönes Foto öffnete der Soldat die Schranke und ließ mich 10 Meter durch fahren. Dort hatte ich ein schöneres Panorama für ein Foto. Das war dann auch der höchste Punkt mit 3498 Metern. Wahrscheinlich komme ich auf dieser Reise auch nicht mehr höher. Aber egal, Hauptsache die Landschaft und die Fahrt waren toll.
Um 16:30 Uhr erreichte ich wieder Jyotirmath. Dort steuerte ich gleich das Restaurant an, in dem ich schon die letzten beiden Tage gegessen hatte. Das Essen ist sehr gut und verhältnismäßig preisgünstig. Heute bestellte ich Butter Chicken E Bahar, was auch immer das bedeutet. Dazu Reis und 2 Tawa Roti. Da der Tandoori-Ofen noch nicht angefeuert ist, gab es kein Naan.
Zum Nachtisch wollte ich mir eine Portion Rasbhog bestellen, das sind mit Nüssen und Früchten gefüllte süße Knödel, doch die gab es leider nicht.
Stattdessen bestelle ich ein paar Rasgulla. Das sind auch Knödel, aber lediglich in Zuckersirup getränkt. Die waren nicht mein Fall. Die Bällchen hatten eine spröde Konsistenz und waren mir zu süß.
Geldprobleme

| Datum | 24.11.2025 – Tag 43 |
| Start | Jyotirmath |
| Ziel | Chanoda |
| gefahrene Kilometer | 203 km |
| Kilometerstand | 48722 km |
Ich stand schon um 8:20 Uhr auf, da ich einen langen Tag vor mir hatte. Er versprach stressig zu werden. Ich frühstückte schnell 3 Bananen um mir die Zeit eines Restaurantbesuchs zu sparen. Um 9:10 Uhr machte ich mich dann auf den Weg. Als erstes tankte ich nochmal und gab dabei fast mein gesamtes restliches Geld aus.
Jetzt brauchte ich dringend einen Geldautomaten, da ich in den letzten beiden Tagen in Jyotirmath nichts bekommen hatte. Irgendwie ist hier der Wurm drin. Von 6 Geldautomaten die Google Maps in Jyotirmath anzeigte, existierten nur 3.
2 davon waren geschlossen und der letzte spuckte kein Geld aus.
Also hielt ich heute an jedem auf meiner Route eingezeichneten Automaten an. Doch die ersten 5 existierten alle nicht und der 6. war außer Betrieb.
Mittlerweile war es 11:20 Uhr und ich hatte ziemlichen Hunger. Die 3 Bananen zum Frühstück hielten nicht lange vor. Ich stoppte an einem Restaurant und bestellte mir ein Paneer Paratha und eine Portion Maggi, das sind Instant Nudeln. Für ein richtiges Essen reichte mein Bargeld nicht mehr.
Während ich auf das Essen wartete, schaute ich nach Hotels, die nicht ganz so weit weg sind. Ich fand eins in 3¾ Stunden Entfernung. Das ist etwas realistischer in Anbetracht der Tatsache, dass ich vielleicht noch an einigen weiteren Geldautomaten anhalten muss bis ich endlich Geld bekomme. Leider bedeutet das auch, dass ich morgen dann 1¼ Stunden länger fahren muss.
Wegen dem ganzen Stress hatte ich total vergessen mein Essen nicht scharf zu bestellen. Das Paneer Parantha war sehr gut, aber die Nudeln waren schon grenzwertig scharf. Ich hatte den ganzen Nachmittag Sodbrennen.
Jetzt hatte ich immer noch das Bargeld-Problem. Ich steuerte 2 weitere Geldautomaten auf der Strecke an, doch bei beiden bekam ich mit keiner meiner Kreditkarten Geld. Alles waren Automaten der State Bank of India (SBI). Ob die vielleicht ein zentrales Problem hatte?
Dann kam ich auf die Idee statt nach „ATM“ mal nach „bank“ zu suchen. Und siehe da, jetzt wurde mir auch eine Filiale der Punjab National Bank (PNB) in Tharali angezeigt. Ich wusste zwar, dass die Gebühren nehmen, aber das war mir jetzt auch egal.
Dort angekommen probierte ich zuerst meine neue C24 Kreditkarten, doch ich bekam kein Geld. Allerdings erhielt ich zum ersten Mal eine Fehlermeldung auf meinem Handy von der C24 App. Sie besagte, dass die Kreditkarte nicht für Indien freigeschaltet sei und dass ich das falls gewünscht, in der App ändern sollte.
Doch ich probierere zuerst noch die DKB Visa Karte und mit der bekam ich dann endlich Geld. 10.000 Rupien, knapp 100€ mit 1,50€ Gebühr.
Jetzt schaltete ich in der C24 App die weltweite Kartennutzung frei. Ab jetzt sollte sie auch in Indien funktionieren. Doch dabei wurde mir angezeigt, dass es einige Länder gäbe, in denen die Nutzung aus Sicherheitsgründen trotzdem gesperrt sei. Darunter waren leider auch Botsuana, Zimbabwe, Irak und Iran, die ich alle später auf meinem Trip noch bereisen möchte. Mal schauen, wie es bei der DKB Karte aussieht. Aber bis ich in diese Länder komme, habe ich ja noch etwas Zeit um das Problem anzugehen.
Nun konnte ich etwas entspannter weiterfahren, bis mir plötzlich der dumme Gedanke in den Kopf kam, was wenn das Hotel ausgebucht oder extrem teuer ist? In der Umgebung gab es kaum Alternativen. Es war schon 14:30 Uhr und die erwartete Ankunftszeit am Hotel war 16:45 Uhr. Da blieb nicht mehr viel Spielraum bis zum Sonnenuntergang.
Ich konnte die folgenden 2 Stunden trotzdem einigermaßen genießen. Die Landschaft ist wieder super und ich hatte immer wieder einen tollen Ausblick auf eine schneebedeckte Bergkette mit dem Gipfel des Trishul.
Am Hotel in Chanoda angekommen fragte ich nach einem Zimmer. Man zeigte mir ein kleineres für 2000 Rupien und ein größeres für 2500. Das kleinere war mehr als ausreichend, doch leider knisterte die Matratze, als wäre sie aus Plastik. Im größteren Zimmer war die Matratze in Ordnung.
Zurück an der Rezeption fragte ich noch nach einer Heizung. Der Typ meinte, es gäbe keine. Das ist bei den Temperaturen hier und angesichts der Tatsache, dass das Zimmer ein großes schlecht isoliertes Fenster hat eigentlich ein K.O.-Kriterium.
Ich schaute auf meinem Handy nach Alternativen, doch schon nach einem kurzen Augenblick meinte der Manager, er würde eine Heizung organisieren. Es würde nur 10 Minuten dauern.
Super, jetzt fragte ich noch, ob ich das kleinere Zimmer haben, sie aber die Matratzen der beiden Zimmer tauschen könnten. Der Manager meinte, das sei kein Problem, doch als wir gemeinsam zu dem Zimmer gingen um das den Jungs, die die Arbeit machten zu erklären, waren die schon dabei die Matratze in dem kleinen Zimmer auszupacken. Wie sich herausstellte war das eine ganz normale aber nagelneue Matratze, die inkl. der Plastikverpackung auf das Bett gelegt und anschließend bezogen wurde. Wie kommt man bloß auf so eine Idee ?!?
Nachdem die Matratze ausgepackt war, war sie völlig in Ordnung und ich sagte, sie müssen sie nicht mehr tauschen.
Jetzt ging ich direkt ins Restaurant etwas Essen. Ich hatte nicht so viel Hunger und bestellte deshalb nur ein Aloo Gobhi mit Raita und einem Garlic Naan.
Blöderweise vergaß ich wie schon heute Mittag zu sagen, dass ich es nicht scharf möchte. Das Essen war sehr lecker, jedoch wieder grenzwertig scharf. Doch zusammen mit der Raita und einem Lassi konnte ich es es ganz gut essen.
Zurück auf meinem Zimmer warf ich sofort 2 Tabletten gegen Sodbrennen ein und setzte mich an den Tisch in meinem Zimmer um Tagebuch zu schreiben. Ich hatte schon lange kein Zimmer mehr mit Tisch. Leider hat es wieder sehr hohe Decken. Ich fürchtete das würde trotz Heizstrahler eine kalte Nacht werden.
Ich saß noch bis kurz vor 10 am Laptop um mit meinen Reiseberichten aufzuholen. Dann ging ich nochmal zur Rezeption und fragte nach einer extra Decke. Auf dem Flur vor meinem Zimmer war es nochmal deutlich kälter als drinnen. Der Heizstrahler scheint also doch ein wenig zu helfen.
Mein vorerst letzter Tag in Indien

| Datum | 25.11.2025 – Tag 44 |
| Start | Chanoda |
| Ziel | Banbasa |
| gefahrene Kilometer | 223 km |
| Kilometerstand | 48945 km |
Die Nacht war sau kalt, aber ich habe es irgendwie überlebt. Ich stand um 8:30 Uhr auf und packte mein Motorrad. Draußen waren es 4 Grad. Ein guter Grund um im Hotel zu frühstücken und nicht gleich los zu fahren. Es gab diesmal Puri Bhaji, einen Kartoffeleintopf mit frittiertem Brot. Sehr lecker. Und der aufmerksame Kellner konnte sich daran erinnern, dass ich gestern Abend meinte, dass das Essen ein wenig scharf gewesen sei. Daher servierte er mir das Frühstück heute mit den Worten „not spicy“, obwohl ich schon wieder vergessen hatte, das beim Bestellen zu erwähnen.
Als ich gegen 9:30 Uhr aufbrach waren es schon 8 Grad und mit einem zusätzlichen Pulli und den dicken Motorradhandschuhen war die Kälte gut zu ertragen. Interessant, dass es hier auf „nur“ 1600 Metern so viel kälter war als in Jyotirmath, das auf über 1800 Metern liegt.
Der erste Teil meiner heutigen Strecke führte mich durch ein wunderschönes Tal entlang des Kosi Rivers bis nach Almora. Die traditionell aufgeschichteten Heuhaufen erinnerten mich an Rumänien, wo ich sie in ähnlicher Form zum ersten Mal gesehen hatte.
Hier musste ich mich entscheiden zwischen einer vermeintlich schöneren Route, die noch etwas länger durch die Berge führt und einer etwas schnelleren, die länger durch die Ebene verläuft. Ich entschied mich für die schnellere, da ich nicht riskieren wollte im Dunkeln anzukommen.
Ohne weiteren Essensstopp fuhr ich durch bis nach Banbasa, dem Ort, der direkt am Grenzübergang zu Nepal liegt. Ich wollte so dicht wie möglich an die Grenze, damit ich am nächsten Tag den kompletten Tag Zeit für den Übergang und die Zollformalitäten hätte. Ich hatte nämlich keine Ahnung wie lange der Prozess an der Grenze dauern würde. Im Gegensatz zu Südamerika habe ich in Indien ein Carnet de Passage dabei, das an der Grenze ausgefüllt und abgestempelt werden muss. Ich habe schon Geschichten gehört, dass nicht jeder Grenzbeamte damit etwas anzufangen weiß. Und wenn ich daran denke, wie lange es in Mumbai am Flughafen gedauert hat bis ich mein Motorrad endlich bekam, wollte ich jetzt auf das Schlimmste vorbereitet sein.
In Banbasa nahm ich direkt das erste Hotel auf meiner Liste. Das Zimmer war schön groß, das Bett schien einigermaßen bequem und es kostete inkl. Frühstück 1800 Rupien. Da kann man nicht meckern.
Da ich relativ gut durchkam war es bei meiner Ankunft erst 16:00 Uhr. Ich nutzte die verbliebene Zeit im Hellen um nochmal meine Kette zu reinigen und mein Motorrad waschen zu lassen.
Das Hotel hatte zwar kein Restaurant, doch ich konnte mir Essenliefern lassen.





































































































































































































