
Problemloser Grenzübergang nach Nepal

| Datum | 26.11.2025 – Tag 45 |
| Start | Banbasa |
| Ziel | Attariya |
| gefahrene Kilometer | 60 km |
| Kilometerstand | 49005 km |
Ich stand gegen halb 9 auf und bestellte mir ein Puri Sabji zum Frühstück bevor ich unter die leider kalte Dusche sprang und anfing zu packen.
Um 9:40 Uhr machte ich mich auf den Weg zur Grenze, doch ein paar hundert Meter davor stand ich plötzlich vor einem verschlossenen Tor. Lediglich Fußgänger und Motorräder ohne Koffer passten durch die Fußgängertür.
Da die Grenze laut Google schon ab 7:00 Uhr geöffnet war, war mir nicht ganz klar wieso es hier nicht weiter ging.
Ich fragte einen Typen, der in seinem Auto saß und auch auf das Öffnen des Tors wartete. Er meinte in 5 Minuten würde es geöffnet.
Dem war tatsächlich so. Um Punkt 10:00 Uhr ging das Tor auf und ich fuhr über eine kleine Brücke über den Fluss Mahakali.
Jetzt wurde mir klar warum ich zuvor warten musste. Die Brücke war eine alte einspurige Eisenbahnbrücke die so schmal war, dass keine 2 Autos aneinander vorbei passten. Also musste der Verkehr abwechselnd fahren. Auf der anderen Seite wartete schon eine Schlange Autos.
Die Ausreise im Immigration Office ging recht schnell von statten. Und auch beim Zoll ging alles viel schneller als befürchtet.
Als letztes sollte ich noch zu einer Polizeikontrolle. Ich hatte die Befürchtung sie würden mein ganzes Gepäck kontrollieren wie in Chile, doch ich musste nur nochmal meinen Pass Zeigen und in einem Buch meine Daten per Unterschrift bestätigen. Um 11:00 Uhr verließ ich Indien.
In Nepal ging es auch recht schnell.
Im Immigration Office musste ich ein Online Formular ausfüllen und 50 Dollar bezahlen. Danach bekam ich meinen Stempel und mein Visum.
Beim Zoll gab es eine kleine Schlange. Als ich dran kam musste ich meine Daten selbst in einem Buch eintragen. Der Zöllner war wohl etwas faul. Ich sah, dass die letzten nicht indischen Ausländer ein Deutscher und ein Holländer waren, inkl. Adressen und Passnummern. Das nenne ich mal Datenschutz.
Trotzdem ging alles schnell. Ich bekam die nötigen Stempel in mein Carnet der Passage und war um kurz vor 12 schon wieder auf dem Weg nach Bhim Datta, der nächsten Stadt nach der Grenze. Hier hob ich erst einmal Geld ab. Leider gibt es in Nepal keine gebührenfreien Bankautomaten, so dass immer eine Gebühr von 2,5% – 2,64% anfällt.
Ein netter Mann sprach mich auf der Straße in sehr gutem Englisch an und fragte ob er mir helfen könne. Ich sagte, dass ich eine SIM Karte bräuchte und er empfahl mir direkt zum Büro der Nepal Telecom zu fahren. Das sei für Ausländer besser als es in einem kleinen Kiosk zu versuchen. Gesagt getan.
Ich musste mal wieder ein Passbild abgeben und ein Formular ausfüllen, doch dann bekam ich eine SIM Karte für 90 Nepalesische Rupien. Da sind 55ct. Ein Witz.
Für weitere 1050 NPR (6,38€) bekam ich dann noch ein 100GB Datenpaket für 28 Tage. Das sollte für meinen Aufenthalt hier genügen. Spoiler Alarm: Da das Netz hier so langsam ist und die Abdeckung auch nicht sonderlich gut, habe ich nach 12 Tagen lediglich 4 GB verbraucht.
Jetzt stand ich vor der Entscheidung, wo ich übernachten sollte. Ich konnte mir direkt hier in Bhim Datta ein Hotel suchen – hier gibt es eine große Auswahl, doch dann hätte ich morgen knapp 6 Stunden Fahrt vor mir.
Option 2 war noch etwa eine Stunde weiter nach Attariya zu fahren. Dort war die Auswahl deutlich kleiner, doch ich hätte morgen eine Stunde weniger Fahrt vor mir.
Ich vertagte die Entscheidung erst einmal und ging eine Kleinigkeit essen. Gegenüber der Telecom gab es ein kleines Straßenrestaurant mit Momos und Samosas.
Während ich auf mein Essen wartete schaute ich mir ein paar Hotels in Attariya auf Google Maps an und entschied mich weiter zu fahren. Das Wetter war mit 24 Grad total angenehm.
In Attariya nahm ich gleich das erste Hotel, das ich ansteuerte. Ich bekam ein schönes Zimmer für 15€ und es gab eine Tiefgarage für mein Motorrad.
Zum Abendessen habe ich zugeschlagen. Ich bestellte mir vegetarisches Pakora und Mutton Sekuwa (irgendwas aus Schaf) als Vorspeise und ein Chicken Kadai Masala mit Reis als Hauptgericht. Dazu natürlich ein Lassi, falls es scharf wird.
Das Pakora war ok, das Mutton Sekuwa nicht ganz mein Fall. 2 Stücke waren sehr gut, 2 sehr fettig und eins war Leber, die ich gar nicht mag. Dafür war das Chicken Kadai Masala sehr gut.
Am Abend setzte ich mich nochmal an meinen Laptop, (ich hatte mal wieder ein Zimmer mit Schreibtisch) und stellte den Reisebericht über Uttarakhand fertig.
Außerdem habe ich mir meine Reisekosten mal genauer angeschaut.
Ohne die Einmalkosten wie Auslandskrankenversicherung, Impfungen, Carnet de Passage, Motorradtransport und Flug, habe ich in den ersten 45 Tagen meiner Reise 1717€ ausgegeben. Davon entfielen über die Hälfte (53%) auf Übernachtungskosten.
Abstecher in die Berge

| Datum | 27.11.2025 – Tag 46 |
| Start | Attariya |
| Ziel | Dipayal Silghadi |
| gefahrene Kilometer | 175 km |
| Kilometerstand | 49180 km |
Das Telefon klingelte um 8:00 Uhr und riss mich aus dem Tiefschlaf, nur weil der Typ an der Rezeption wissen wollte, ob ich einen Tee oder Kaffee mochte. Ich war ein wenig verstimmt.
Ich packte schnell, zog gleich meine Motorradsachen an und bestellte mir ein Puri Tarkari zum Frühstück. Ein Gemüseeintopf mit dem frittierten luftigen Brot, das ich schon kannte.
Etwas wenig aber sehr lecker.
Um 9:00 Uhr brach ich auf, doch ich wollte nochmal zu einem Geldautomat. Ich will nicht nochmal in so eine Lage kommen, dass ich komplett abgebrannt bin und einen Automaten finden muss. Zumal ich ja jetzt auch wieder in die Berge fahre wo es sicherlich nicht so viele gibt.
Außerdem musste ich noch tanken. Daher verließ ich Attariya erst um 9:40 Uhr. Und wurde nach 5 Minuten an einer Polizeikontrolle angehalten. Das ging ja gut los. Doch die Polizisten wollten keinerlei Papiere sehen, sondern nur ein wenig quatschen. Das übliche, wo komme ich her, wo fahre ich hin, aus welchem Land komme ich.
Im weiteren Verlauf des Tages kam ich an 3 weiteren Polizeikontrollen vorbei, doch dort wurde ich immer gleich durchgewunken.
Das erste Drittel der Strecke war nicht ganz so spektakulär. Die Strecke war super super kurvig (wie den kompletten Tag) und führte mich durch Nadelwälder (evtl. Pinien). Hier sah ich auch 2 Füchse über die Straße laufen. Mein erstes Wildlife abgesehen von den vielen Affen.
Als ich den ersten Gebirgszug überquert hatte, ergab sich ein fantastischer Ausblick auf die hohen Gipfel des Himalaya.
Nach dem 2. Pass bei Bahtkada ging es wieder bergab. Hier hielt ich dann irgendwann an und aß 2 Samosas.
Der letzte Teil der Strecke führte mich durch ein wunderschönes Tal entlang des Flusses Seti. Hier sah ich auch immer wieder die traditionellen Heuhaufen. Doch hier reichten sie nicht bis auf den Boden, sondern begannen erst ab einer Höhe von ca. 1 Meter. Ob das war mit Hochwasser zu tun hat? Für mich sehen sie jedenfalls aus wie kleine Bäume.
In Dipayal Silgadhi angekommen fand ich im 2. Versuch ein gutes Hotel. Das erste hatte super harte Betten. Im Hotel Barsha bekam ich ein Zimmer mit sehr bequemem Bett, durchgängig heißem Wasser und einer Klimaanlage zum Heizen für gerade mal 12€.
Allerdings war gerade der Strom ausgefallen als ich ankam. Laut dem Hotelier sollte er in 30 Minuten wieder da sein. Ich nutzt die Zeit und spazierte zu der Brücke am Fluss. Auf dem Weg sah ich Elektriker, die ohne Sicherung und in Flop Flops Leitungen an einem Strommasten reparierten.
Am Fluss war total viel los. Die Brücke ist wohl ein beliebter Treffpunkt um Fotos zu machen. Es gab sogar 3 Fotografen mit Spiegelreflexkameras, die ihre Dienste anboten. Und 2 junge Mädels nutzten die Brücke als Laufsteg um Videos zu drehen. So etwas wäre bei dem Verkehr in Indien undenkbar.
Auf dem Rückweg kam ich an einer Motorradwerkstatt vorbei, auf deren Hof etliche total ausgeschlachtete Motorräder standen. Ich vermute, die dienen nur noch als Ersatzteillager und werden nicht mehr zusammengebaut.
Nach 45 Minuten kam ich zurück ins Hotel, doch es gab immer noch keinen Strom. Ich setzte mich ins Restaurant und bestellte etwas zu Essen. In der Küche gibt’s wohl einen Gasherd.
Leider war das ein Essen der schlechteren Sorte. Der frische Fisch aus dem Fluss war total zu Tode frittiert und das Dal war sehr wässrig. Dafür waren die Kartoffeln und der Spinat sehr gut. Irgendwann während des Essens kam auch der Strom wieder zurück.
Begeisterte Kinder im Bergdorf

| Datum | 28.11.2025 – Tag 47 |
| Start | Dipayal Silghadi |
| Ziel | Sanfebagar |
| gefahrene Kilometer | 108 km |
| Kilometerstand | 49288 km |
Da ich heute nur eine kurze Strecke vor mir hatte wollte ich mal ausschlafen und stellte den Wecker daher gestern Abend auf 9:30 Uhr. Doch ich wachte schon um 7:30 Uhr auf und konnte nicht mehr einschalten. Gegen 8:30 Uhr stand ich dann auf und begann zu packen.
Im Restaurant aß ich noch ein Paratha. Diesmal mit Zwiebeln gefüllt und etwas Gemüse als Beilage. Auch eine gute Kombination.
Dann machte ich mich auf den Weg. Ich fuhr nicht direkt nach Sanfebagar, sondern machte noch einen Abstecher nach Baglek. Einem kleinen Bergdorf in dem es zwar nichts besonderes zu sehen gab, doch der Weg dorthin war das eigentliche Ziel.
Im Ort selbst machte ich dann einer Horde von 20-30 Kindern eine Freude indem ich ihnen vom Motorrad aus zuwinkte. Alle waren total aus dem Häuschen und winkten wie verrückt zurück.
Gegen 15:00 Uhr kam ich in Sanfebagar an und fuhr zum Hotel Dolphin, dem auf Google am besten bewerteten Hotel. Und das einzige bei dem Bilder mit Klimaanlage eingestellt waren.
Doch das Zimmer mit der funktionierenden Klimaanlage hätte eine miserable Matratze und im Zimmer mit der bequemen Matratze funktionierte die Klimaanlage nicht. Ich fragte also, ob sie die Matratzen tauschen könnten. Das war kein Problem. Jetzt stellte ich aber fest, dass neben der Klimaanlage ein Fenster ohne Scheibe war, lediglich mit einem Moskitonetz. Und unter der Balkontür klaffte eine ca. 3cm breite Lücke. Ich fragte nach einem Handtuch um den Türschlitz abzudichten und nach einer Plastiktüte mit der ich das Fenster abkleben könnte. Ich bekam stattdessen einen Pappkarton, aber das war letztlich nicht besser.
Um 16:30 Uhr waren die Zimmerprobleme gelöst und ich machte noch einen kleinen Spaziergang. Der Ort ist quasi 2 geteilt. Ich lief zum Ende meines Ortsteils und von dort gab es eine Hängebrücke über den Fluss zum Flughafen und dem dahinter liegenden Ortsteil. Ich fragte nach dem Weg zur Hängebrücke und traf den vielleicht einzigen Englisch sprechenden Kerl in Sanfebagar. Er und sein Freund wollten auch zur anderen Seite und nahmen mich mit über die Brücke.
Ich machte ein Bild von der Startbahn des Flughafens und dann ging ich in den Ortskern auf der Suche nach einem Restaurant.
Ich irrte vielleicht 15 Minuten umher, fand 3 Friseure, viele Geschäfte mit Winterjacken aber kein Restaurant. Und auch keines der anderen 5 auf Google Maps eingezeichneten Hotels. Vielleicht war mein Hotel das einzige, das geöffnet hatte.
Plötzlich sprach mich der Typ wieder an und fragte was ich suchen würde.
Ich sagte, ein Restaurant. Und ich stand tatsächlich gerade vor einem. Es war leider von außen nicht als solches erkenntlich.
Er half mir beim Bestellen und ich nahm eine Portion Cowmein (chinesiche gebratene Nudeln) und eine Portion Momos.
Kurz bevor ich fertig war ging das Licht aus. Lediglich eine kleine Lampe brannte noch als Notbeleuchtung. Im ganzen Ort war der Strom ausgefallen. Die Rechnung betrug 180 Nepalesische Rupien. Ich gab der Dame 200, was umgerechnet 1,21€ war. Spottbillig.
Allerdings schwante mir jetzt böses. Ich ging mit der Handy-Taschenlampe über die Hängebrücke zurück zu meinem Hotel und wie erwartet hatte ich auch keinen Strom auf meinem Zimmer. Es gab wohl keinen Generator im Hotel. Somit konnte ich weder meinen Laptop laden, der fast leer war, noch funktionierte die Klimaanlage. Das würde wohl eine kalte Nacht werden.
Mit dem letzten verbliebenen Strom im Akku schaute ich noch ein paar YouTube Videos. Dann fiel mir ein, dass mein Motorrad Navi ja noch voll geladen war. Es hatte zwar nur einen 7 Zoll Bildschirm, doch das war besser als gar nichts.
Eigentlich war mein Plan ja 2 Nächte hier zu bleiben und morgen einen Ausflug in die Berge zu machen. Aber da ich damit rechnen muss, dass es morgen wieder einen Stromausfall geben würde, würde ich das davon abhängig machen, wie ich die Nacht überstehen würde. 2 eiskalte Nächte wollte ich mir nicht antun.
Unerwartet viel Offroad und ein Nobel-Ressort

| Datum | 29.11.2025 – Tag 48 |
| Start | Sanfebagar |
| Ziel | Birendranagar |
| gefahrene Kilometer | 207 km |
| Kilometerstand | 49495 km |
Als ich um 8:30 Uhr aufwachte, spürte ich schon ein leichtes Kratzen im Hals. Die Nacht war zu kalt. Ich entschied mich den Ausflug in die Berge zu streichen und heute weiter nach Birendranagar zu fahren. Leider war ich dafür schon etwas spät dran, da die Fahrt 6½ Stunden dauern sollte. Egal. Hier könnte ich jedenfalls keine weitere Nacht bleiben.
Ich startete um 9:15 Uhr. Eine knappe Stunde später hielt ich an einer Stelle mit schöner Aussicht und machte eine kurze Frühstückspause. Ich hatte noch ein Päckchen Schokokekse, die ich zur Hälfte aufaß.
Es war schön zu sehen, wie die Nebelschichten über dem Tal schwebten.
Leider hatte ich ja einen gewissen Zeitdruck, weshalb ich ansonsten nicht viele Fotostopps einlegte.
Da das „Frühstück“ nicht genug war um über den Tag zu kommen hielt ich gegen halb 12 in einem Ort anwo ich ein Restaurant zu erkennen glaubte.
Ich hatte Glück und es war tatsächlich eins. Außerdem sprach einer der Gäste gut Englisch. Es gab lediglich ein Thali (gemischte Platte) mit Fisch, Dal und Gemüse. Es war zwar alles schon recht kalt, schmeckte aber überraschend gut. Und obwohl es ja das Einheitsessen war, was auch die Einheimischen aßen, war es nicht besonders scharf. Alles in allem war ich positiv überrascht.
Fahrerisch war es allerdings ziemlich anstrengend. Ein Großteil der Strecke war in sehr schlechtem Zustand und die kurzen geteerten Abschnitte wurden immer wieder durch deutlich längere und sehr staubige Dirt Road Abschnitte unterbrochen.
Erst ab Khadkawada wurde die Straße wieder besser. Ab hier hatte ich noch gut 1½ Stunden bis Birendranagar.
Am Ortseingang hielt ich an und schaute mir die Hotels, die ich mir zuvor rausgesucht hatte, nochmal genauer an. Ich wollte heute Nacht ein gutes Bett und eine funktionierende Klimaanlage. Da mir vor diesem Hintergrund alle Kandidaten keinen so gute Eindruck machten, schaute ich mir das beste Hotel im Ort an. Es sollte zwar 5500 Rupien kosten (33,25€), aber vielleicht ließen sie sich ja noch etwas runterhandeln.
Als ich dort ankam hatte ich die Wahl zwischen einem Standard Zimmer für 4500 NRP ohne Frühstück, 5000 mit Frühstück und 5500 mit Frühstück und Abendessen.
Das Deluxe Zimmer sollte 1500 NPR mehr kosten. Das Standard Zimmer wäre für mich völlig ausreichend gewesen, aber das Deluxe Zimmer hatte das bequemere Bett.
Ich fragte an der Rezeption ob ich nicht einen Discount für das Deluxe Zimmer bekommen könnte. Am Ende bezahlte ich 6000 NPR (36,25€) inkl. Frühstück und Abendessen.
Ich bezog mein Zimmer und arbeitete ein wenig am Laptop bevor ich zum Essen ging. Ich hatte erwartet, dass es für 500 NPR (3€) lediglich ein kleines Thali geben würde, doch ich konnte mir ein beliebiges Gericht von der Karte bestellen. Ich nahm ein Chicken Rara mit Reis, Garlic Cheese Naan und ein Lassi. Das hätte laut Karte rund 1500 NPR gekostet. Da war das Kombi-Angebot eine gute Wahl.
Zum Bardia Nationalpark

| Datum | 30.11.2025 – Tag 49 |
| Start | Birendranagar |
| Ziel | Thakudwara |
| gefahrene Kilometer | 165 km |
| Kilometerstand | 49660 km |
Nach einer angenehmen Nacht ging ich kurz nach 9 ins Hotelrestaurant zum Frühstücken. Es gab ein ausgiebiges Buffet. Leider war alles bis auf das frisch zubereitete Omelette schon etwas kalt. Trotzdem war es sehr lecker. Ich hatte wieder so einen Kartoffeleintopf mit frittiertem Brot (Puri Bhaji oder Puri Sabji). Dazu noch etwas gebratenes Gemüse und ein paar Stückchen Geflügelwürstchen. Das ganze dann 2 mal und noch ein Omelette mit Zwiebeln. Das reichte dann für den ganzen Tag.
Die Fahrt war sehr entspannt. Die erste Hälfte ging durch (wenn auch nicht ganz so hohe) Gebirge.
Die zweite Hälfte der Strecke führte mich durch die Ebene um den Bardia Nationalpark herum, da die Ortschaft mit den vielen Resorts von wo die Safaris starten im Westen des Parks liegt, ich aber vom Nordosten kam.
Das absolute Highlight war, dass ich von der Babai Brücke aus nicht nur 3 Sumpfkrokodile gesehen habe (die gibt es hier recht häufig), sondern auch 2 der seltenen vom Aussterben bedrohten Ganges Gaviale mit den schmalen Mäulern. Ich war total begeistert und knipste viel zu viele Bilder.
Als ich dann gegen 3 Uhr im Bardia Forest Resort ankam erlebte ich eine positive Überraschung. Laut Internet sollte das Zimmer 4500 NPR kosten (27€). Ich hoffte ich könnte sie auf 4000 NPR runter handeln.
Der Junge an der Rezeption zeigte mir das Zimmer. Super bequemes Bett, Klimaanlage zum Heizen, tolles Badezimmer, Schreibtisch und perfekt sauber.
Als ich nach dem Preis fragte, meinte er: 3500 NPR (21€).
Da musste ich nicht mal mehr handeln.
Ich duschte und gab meine Wäsche ab. Endlich kann ich mal meinen Fleece Pulli und die lange Unterwäsche waschen lassen. Die nächsten Tage werde ich sie nicht brauchen.
Nun machte ich noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Es gibt hier eine Elefanten-Aufzuchtstation. Die war allerdings 30 Minuten entfernt. Da ich ziemlich langsam schlenderte und häufig anhielt um Fotos zu machen, erreichte ich die Station allerdings nicht. Ich kehrte um bevor es zu dunkel wurde. Doch auch der Spaziergang an sich war sehr schön. Das Dorf ist extrem ländlich. Überall stehen kleinen Höfe. Die meisten bestehen aus einem Lehmhaus und einem Mini Stall mit 2 Kühen oder ein paar Ziegen. Ich habe auch irgendwo ein paar Schweine grunzen gehört und auch ein paar Gänse gesehen.
Rund um das Dorf gibt es auch jede Menge Blumenfelder. Ich konnte allerdings nicht herausfinden um welche Blumen es sich handelt.
Zum Abendessen hatte ich Momos als Vorrspeise und ein Chicken Thali. Alles sehr lecker.
Anschließend musste ich schon mein Frühstück für Morgen bestellen, was schon um 8:30 Uhr aufgetischt wird. 🙈
Warten auf Godot, bzw. den Tiger, der auch nie kam
| Datum | 01.12.2025 – Tag 50 |
| Start | Thakudwara |
| Ziel | Thakudwara |
| gefahrene Kilometer | 0 km |
| Kilometerstand | 49660 km |
Der Wecker riss mich um 8:15 Uhr aus dem Schlaf. Schnelle Katzenwäsche, anziehen und ich ging frühstücken. Ich hatte mich gestern zur Abwechslung mal für ein amerikanisches Frühstück entschieden.
Nun war es an der Zeit mich nochmal eine Stunde hinzulegen. Draußen war es immer noch recht kalt und ich wollte nicht mit 2 Jacken los spazieren. Zumal es innerhalb kürzester Zeit richtig warm wird. Außerdem hatte ich leichte Darm-Probleme weshalb ich erst einmal in der Nähe der Toilette bleiben wollte.
Gegen 10:30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg ein paar andere Resorts abzuklappern, in der Hoffnung jemanden zu finden, mit dem ich zusammen eine Jaap Safari machen könnte.
Schon im ersten Resort in dem ich nachfragte, sagte man mir es seien gerade neue Gäste eingetroffen und falls sie Interesse hätten, würden sie sich bei mir melden. Wir tauschten Telefonnummern aus und dann bot mir der nette Mann noch einen Ausflug zum Community Forest an, der heute Nachmittag um 13:30 Uhr starten sollte. Das ist ein Waldgebiet, das am Rande des Nationalparks liegt, für das man aber keinen Eintritt zahlen muss. Vor 2 Tagen hätten sie dort einen Tiger gesichtet. Kostenpunkt lediglich 2000 NPR (12€). Eine günstigere Möglichkeit einen Tiger in freier Wildbahn zu sehen gibt es wohl kaum.
Anschließend spazierte ich noch ein wenig durch den Ort. Heute in die entgegengesetzte Richtung wie gestern und landete schließlich in einem kleinen Restaurant in dem neben dem Tisch ein paar Ziegen angebunden waren. Alles sehr sehr ländlich hier. Ein krasser Kontrast zu Indien wo selbst die kleinsten Dörfer mehrere Tausend Einwohner haben und extrem laut und überfüllt sind. Ich kann gar nicht genug betonen wie sehr ich Nepal gerade genieße. Nach 50 Tagen Reise kommt diese Auszeit hier gerade richtig. Das einzige Problem würde sein, dass der Abschied sehr schwer fallen würde. Ich habe von Rezensionen im Internet gelesen in denen die Leute schrieben, dass sie 2-3 Tage Aufenthalt geplant hatten, am Ende aber über eine Woche geblieben sind. Dafür habe ich leider nicht die Zeit.
Die Portion Momos war wie immer sehr lecker und genau die richtige Portion für einen kleinen Mittagssnack.
Zurück in meinem Resort verbrachte ich noch eine Stunde in der Hängematte umgeben von ein paar Hühnern bevor ich mir mein langärmiges Safari-Hemd anzog und die 5 Minuten zum Wild Planet Eco Retreat ging von wo der Trip in den Community Forest starten sollte.
Zusammen mit 2 Franzosen fuhren wir (Fahrer, Guide, die beiden Franzosen und ich) in einem offenen Jepp ca. 30 Minuten bis zum Flussufer. Von dort gingen wir noch 5 Minuten zu Fuß und dann meinte unser Guide wir sollen uns einen schönen Baum aussuchen, hochklettern und auf der anderen Seite des Flusses nach einem Tiger Ausschau halten.
Irgendwie hatte ich eher die Vorstellung, dass wir im Jeep sitzen bleiben könnten oder es zumindest so etwas wie einen Hochsitz gäbe. Doch so war das Erlebnis absolut authentisch. Wenn auch nicht sonderlich bequem.
Obwohl wir 2½ Stunden im Baum verbrachten war es nicht langweilig. Ich hielt permanent das andere Ufer im Auge und wechselte ab und zu das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Oder ich kletterte zu einem anderen Ast von dem man zwar nicht so gut sehen konnte, aber dafür halbwegs bequem sitzen. Das Zirpen der Grillen sowie die Rufe der Enten und anderer Vögel verschmolzen zu einer Symphony des Dschungels.
20 Minuten später kamen noch 2 weitere Touristen, die es sich im Baum neben mit „bequem“ machten.
Nach 2 Stunden hörte unser Führer Rufe von Wild (Deer barking) und meinte das würde bedeuten, dass ein Tiger in der Nähe sei. Leider blieb er im hohen Gras und kam nicht an den Fluss.
Gegen 17:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Das einzige Wildlife, das ich gesehen habe, waren ein paar Enten. Dennoch war der Trip ein tolles Gesamtergebnis.
Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz an einem Sunset Viewpoint für ein paar kitschige Bilder.
Da die beiden Franzosen in der Nacht eine Übernachtung in einem Baumhaus gebucht hatten, fielen sie als Mitstreiter für eine Jeep-Safari morgen aus. Ich freundete mich schon mit dem Gedanken an, die Safari doch alleine zu machen und dafür 150 USD zu zahlen. Ich wollte auf jeden Fall noch einen Tiger sehen.
Als ich dann in meinem Ressort die Speisekarte studierte um mein Abendessen zu bestellen (die wollen aus irgendeinem Grund die Bestellung immer 1 bis 1½ Stunden vor dem Essen haben) bekam ich eine WhatsApp von dem Guide. Er habe weitere Gäste in seinem Resort, die morgen auch eine Jeep-Safari machen wollten. Es würde um 6:30 Uhr los gehen und ich sollte heute Abend nochmal kurz vorbei kommen um alles zu besprechen. 6:30 Uhr. 😱
Den Preis nannte er mir noch nicht direkt. Da musste ich mich wohl noch bis zu dem Treffen gedulden.
Zum Abendessen hatte ich ein traditionelles nepalesisches Gericht namens Taas. Gebratenes Hühnchen mit gepresstem Reis (Chiura). Sehr lecker aber ein wenig trocken.
Als ich dann gegen 20:00 Uhr ins benachbarte Ressort ging, setzte ich mich zu den anderen Gästen ans Lagerfeuer und wir quatschten ein wenig. Irgendwann fragte ich dann in die Runde, wer denn morgen mit mir zusammen die Safari machen wollte. Da kam dann die ernüchternde Nachricht. Die beiden Gäste, von denen Der Guide sprach, hattes es sich anders überlegt und wollten morgen erst mal ausschlafen. Blöd für mich. Jetzt war es mir zu spät um noch in andere Resorts zu gehen und nach Mitfahrern zu fragen.
Ich ging gegen 21:00 Uhr wieder zurück in mein Resort und arrangierte eine provate Safari für den nächsten Tag. Dadurch konnte ich wenigstens ein klein wenig länger schlafen. Sie startete auf meinen Wunsch erst um 7:30 Uhr.
Kein Glück auf der Safari

| Datum | 02.12.2025 – Tag 51 |
| Start | Thakudwara |
| Ziel | Thakudwara |
| gefahrene Kilometer | 0 km |
| Kilometerstand | 49660 km |
6:30 Uhr aufgestanden, 6:45 Uhr Frühstück . 7:30 Uhr Abfahrt.
Der Kellner aus meiner Resort war gleichzeitig der Guide für die Safari heute. Ich hatte das schon ein wenig befürchtet, da er nicht so gut Englisch spricht. Ich hoffe ich verstehe ihn einigermaßen.
Ich fühlte mich ein wenig seltsam einem 11-sitzer Jeep für mich alleine zu haben. Aber egal.
Wir fuhren insgesamt 10 Stunden durch den Park und sahen viele Tiere. Angefangen mit Rehen und Hirschen über verschiedene Vögel bis hin zu einem Affen.
Leider keine der großen Tiere deren Sichtung ich mir erhofft hatte. Im Internet hieß es, dass der Bardia Park die größten Chancen bietet in Nepal Tiefer zu sehen. Leider war es mir nicht vergönnt. Wir fanden lediglich eine frische Tigerspur. Das fand ich ziemlich beeindruckend, da der junge Fahrer sie während der Fahrt aus dem Jeep heraus entdeckt hat.
An einer Klippe mit wunderschöner Aussicht über den Fluss machten wir eine kleine Mittagspause. Es gab Reis mit Gemüse und etwas Obst.
Am Nachmittag fuhren wir weiter kreuz und quer durch den Park und hielten immer wieder an Lichtungen oder am Fluss. Der Guide telefonierte regelmäßig mit jemandem um sich über die letzten Sichtungen auszutauschen. An einer Stelle am Fluss meinte er, das hier vor einer Stunde ein Nashorn gesehen wurde.
Wir blieben ca. eine Stunde an dieser Stelle und wanderten sogar von der kleinen Klippe hinunter zum Fluss. Dort fanden wir riesige Spuren eines Nashorns. Ich fand das ziemlich beeindruckend. Das Nashorn selbst tauchte aber leider nicht auf. Dafür sahen wir noch einen Affen, der aus irgendeinem Grund statt im Baum, lieber am Hang saß.
So ging es den Rest des Tages weiter. Auf dem Rückweg durch den Wald sahen wir wieder ein paar Rehe und das war’s.
Am Ausgang gab es noch eine Krokodil-Aufzuchtstation. Dort wurde auch ein Tiger gefangen gehalten, der vor ein paar Wochen im Dorf einen Menschen getötet hatte.
Einerseits imposant doch noch so eine riesige Katze zu sehen, andererseits auch irgendwie traurig, dass sie eingesperrt war. Das gleiche galt für die 3 Elefanten, die warum auch immer ebenfalls in dieser Station angekettet waren.
In einem kleinen Freigehege lebte auch noch ein Nashorn, welches mein Führer mit einem Zweig frischer grüner Blätter anlockte. Ich konnte es aus nächster Nähe sehen. Später erfuhr ich von einem Gast im Resort, dass es blind ist und deshalb dort lebt.
Danach warfen wir noch einen Blick auf die Krokodile bevor es wieder zurück zum Resort ging.
Da wir unterwegs bestimmt 10 andere Jeeps getroffen haben und etwa die Hälfe nut halb besetzt war, ärgerte ich mich um so mehr, dass die Kommunikation mit dem anderen Resort am Vorabend so schlecht gelaufen war. Hätte der Typ mir keine Hoffnungen gemacht, dann hätte ich noch vor dem Abendessen ein paar andre Resorts abgeklappert und dann vielleicht nur 50 oder 60 Dollar für die Sfari gezahlt statt 150.
Beim Abendessen saß ich mit einem Engländer zusammen und wir unterhielten uns noch eine wenig über Nepal. Etwas später kamen noch 2 Nepalesen dazu, die sich für meine Reise interessierten und mir ein paar gute Tipps für den Chtiwan Nationalpark gaben, den ich nach Pokhara besuchen möchte.
Ich ging relativ früh ins Bett, da ich morgen um 7:30 Uhr aufstehen wollte. Die Fahrt nach Lumbini sollte 6½ Stunden plus Pausen dauern.
Weiterfahrt nach Lumbini

| Datum | 03.12.2025 – Tag 52 |
| Start | Thakudwara |
| Ziel | Lumbini |
| gefahrene Kilometer | 303 km |
| Kilometerstand | 49963 km |
Der Wecker klingelte um 7:30 Uhr und riss mich aus dem Tiefschlaf.
Ich packte im Schneckentempo meine Sachen und zog mich an. Als ich meinen Sachen zum Motorrad brachte, fand ich einen Zettel von einem Tim an meinem Motorrad.
Später habe ich erfahren, dass er auch mit einer Yamaha Tenere in Nepal unterwegs ist von Deutschland über Russland und China bis nach Nepal gefahren ist. Krass.
Um 8:15 Uhr war ich pünktlich zum Frühstück und anschließend habe ich meine horrende Rechnung bezahlt und das schöne Resort verlassen.
Die kleinen Straßen durch die ländlichen Dörfer waren wunderschön.
Als ich dann auf die Hauptstraße kam erwartete mich eine besondere Art von Geschwindigkeitskontrolle.
Vor einer längeren Strecke auf der eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h galt, musste ich an einer Polizeikontrolle anhalten. Dort wurde mein Name, Nummernschild und die Uhrzeit an der sich dort war auf einem Zettel erfasst.
Jetzt dürfte ich in frühestens 24 Minuten am nächsten Kontrollpunkt ankommen wo die Uhrzeit auf dem Zettel kontrolliert wurde. Wäre ich früher dort, wäre ich zu schnell gefahren. Irgendwie witzig.
Kurz nach 13 Uhr hielt ich an einer Raststätte an um etwas zu essen. Und da ist mir doch glatt eine Royal Enfield hinten rein gefahren. Ich hatte rechts geblinkt, bin zur Mitte der Straße gefahren um abzubiegen, habe aber erst noch ein Tuk Tuk durchgelassen. Damit hat mein Hintermann wohl nicht gerechnet und konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Außer einem verbogenen Nummernschild ist aber nichts passiert.
In dem Restaurant hatte ich eine Portion Chowmin. Gerade als ich anfing zu essen setzte sich ein Nepalese zu mir und erzählte, wie gut ihm Deutschland gefalle und dass er in Polen lebt. Wir hielten ein wenig Small Talk. Als ich dann zum Abschied „Dzień dobry“ (guten Tag) sagte, mir ist „auf Wiedersehen“ nicht eingefallen, war er total aus dem Häuschen.
Der Rest des Weges war unspektakulär. Aber dank des geringen Verkehrsaufkommens ziemlich entspannt.
Gegen 16:00 erreichte ich Lumbini und fuhr direkt zum Hotel „The Holy Birth“, was laut Google das günstigste von denen mit Klimaanlage und halbwegs bequem aussehendem Bett war. Das Zimmer war ok und kostete nur 15€. Endlich mal wieder eine Unterkunft mit der ich meinen Tagesschnitt ein wenig drücken konnte.
Ohne mich umzuziehen ging ich sofort die paar Schritte bis zur Hauptstraße wo es mehrere Restaurants gab. Ich setzte mich in das, das die appetitlichsten Gerichte auf einer Werbetafel abgebildet hatte und bestellte frittierte Momos, Kadai Paneer mit Reis und ein Lassi.
Morgen steht der Besuch von Buddhas Geburtsstätte an.















































































































































































































































































































