Du betrachtest gerade Kolumbien –  Von Ipiales nach Cali

3 Tage krank in Ipiales

Datum14.-16.02.2025
StartIpiales
ZielIpiales
gefahrene Kilometer0 km
Kilometerstand38238 km

Hakim klopfte schon um 8:00 Uhr an meiner Tür und fragte mich, wie es mir ging.

Beschissen wäre noch geprahlt.

Ich bat ihn, bei der Rezeption mein Zimmer noch um einen Tag zu verlängern, da ich heute definitiv nicht fahren könnte und legte mich wieder hin.

Um 9:00 Uhr klopfte er wieder und brachte mir ein paar homöopathische Medikamente und einen Tee. Außerdem erklärte er mir, dass er mal rausgehen würde nach einer Motorradversicherung schauen und fragte ob er mir noch was mitbringen soll.

Nein, ich brauchte nichts. Ich wollte nur schlafen.

Um 10:00 Uhr klopfte er wieder. Erklärte mir, was die Versicherung kostet und wollte meinen Pass und meine Motorradpapiere um die Versicherung abschließen zu können. Ich gab ihm alles und legte mich wieder hin.

Um 11:00 Uhr kam er zurück und brachte mir meine Sachen wieder…

Gegen 13:00 Uhr stand ich dann auf, duschte und wir gingen zusammen eine Kleinigkeit essen. Ich schaffte gerade mal eine halbe Suppe und ging wieder zurück ins Hotel.

Den Rest des Tages verbrachte ich im Bett.

Auch der nächste Tag sah im Prinzip genauso aus. Doch diesmal ließ mich Hakim schlafen. Gegen Mittag ging ich alleine Suppe essen, da er in einer Werkstatt war noch etwas an seiner Handyhalterung ändern ließ.

Ich ging auch nochmal in die Apotheke und besorgte mir etwas gegen die Höhenkrankheit. Auch wenn ich eigentlich durch Peru an die Höhe gewöhnt sein hätte müssen und wir in Ipiales auch nur auf 2900 Metern waren, hatte ich das Gefühl, es könnte was mit der Höhe zu tun haben. Zumindest die Symptome passten einigermaßen. Und die Medikamente, die ich bekam, wirkten schon nach 2 Stunden und es ging mir deutlich besser.

Am Nachmittag sprachen wir nochmal und Hakim meinte, dass er morgen weiterfahren würde. Er hatte schließlich nur noch 3 Wochen um bis Cartagena zu kommen, während ich noch 6 Wochen habe.

Obwohl die Medikamente halfen, entschied ich mich, noch eine weitere Nacht zu bleiben.

Und auch den nächsten Tag verbrachte ich die meiste Zeit im Bett. Doch mit jeder durchgeschlafenen Nacht ging es mir etwas besser. Daher machte ich zumindest einen kleinen Spaziergang durch die Stadt und schaute mir ein Kirche und die Kathedrale an. Abends gab es noch eine Pizza, die ich nur zur Hälfte aß und den Rest als Frühstück mitnahm.

Kurze Etappe nach Pasto

Datum17.02.2025
StartIpiales
ZielPasto
gefahrene Kilometer84 km
Kilometerstand38322 km

Ich stand erst kurz vor 10:00 Uhr auf, um noch möglichst viel Schlaf mitzunehmen. Check-Out war erst um 11:00 Uhr und ich denke, der Hotelier hätte mich auch noch länger schlafen lassen. Im Nachhinein gesehen war das jedoch ein Fehler.

Ich packte mein Motorrad und 5 Minuten nachdem ich los gefahren bin, fing es schon an zu regnen. Die Strecke wäre echt toll gewesen, doch ich fuhr die meiste Zeit im Regen oder in den Wolken.

Ich war froh. als ich endlich in Pasto ankam und steuerte direkt ein Hotel an, das auf iOverlander empfohlen wurde. Direkt daneben gab es auch noch ein luxuriöses Hotel mit eigener Garage (bei dem anderen musste ich 2 Blocks weiter öffentlich parkten). Doch das 4 mal so teure „Nobelhotel“ hatte ziemlich unbequeme Betten und war dann doch etwas älter als es auf den Bildern ausgesehen hatte. Ich war nicht bereit 40€ pro Nacht zu bezahlen nur um das Motorrad direkt am Hotel zu haben.

Also ging ich in das ursprünglich ausgesuchte Hotel und bekam ein riesiges Zimmer mit 3 Betten, von denen das kleinste mit Abstand am bequemsten war. Auch hatte das gesamte Hotel viel mehr Flair und einen sehr schönen Innenhof. Udn einen Wäscheservice, den ich sofort nutzte. Lediglich parken musste ich auf einem öffentlichen bewachten Parkplatz 2 Blocks weiter.

Ich bekam vom netten Hotelier einen Kamillentee gebracht und legte mich sofort ins Bett.

Am späten Nachmittag spazierte ich dann eine kurze Runde durch die Stadt und ging etwas Essen. Ich suchte mir ein Restaurant aus, in dem Spaghetti Bolognese auf der Speisekarte Stand. Ich weiß nicht warum, aber mir war heute total danach. Doch als ich dort ankam, gab es ausgerechnet dieses Gericht heute nicht. Egal, ich war zu müde um woanders hinzugehen und bestellte mir ein Shawarma. Das war das einzige was ich verstanden hatte, denn es gab keine Speisekarte, sondern der Kellner zähle alles mündlich auf.

Dadurch war ich am Ende auch ein wenig vom Preis überrascht – 7,17€. Für Kolumbien schon relativ teuer. Aber egal. Hauptsache es war lecker.

Traumstrecke nach Popayan

Datum18.02.2025
StartPasto
ZielPopayan
gefahrene Kilometer253 km
Kilometerstand38575 km

Da ich jetzt wusste, dass der Regen relativ zuverlässig erst am Nachmittag kommt, was mir sowohl der Wetterbericht als auch mein Hotelier bestätigt hatten, schaffte ich es heute früher aufzustehen und holte gegen 9:00 Uhr mein Motorrad. Bis ich alles gepackt hatte und losfahren konnte war es dann zwar schon 10:00 Uhr, doch ich war froh, dass noch einige trockene Stunden vor mir lagen.

Der Himmel klarte immer mehr und mehr auf und der Tag wurde immer schöner. Die Strecke war perfekt geteert und super kurvig. Laut den Leuten aus der WhatsApp Gruppe eine der schönsten Straßen in Kolumbien.

Da ich immer noch nicht bei vollen Kräften war, fuhr ich entsprechend langsam und machte viele Pausen.

Gegen Mittag hielt ich in El Bordo an um etwas zu Essen. Ich sah ein Restaurant, das mit Lechon (Spanferkel) warb, das wie sollte es auch anders sein, gab es heute aber nicht. Stattdessen aß ich einen gebratenen Fisch, der auch sehr lecker war.

Eine halbe Stunde bevor ich Popayan erreichte fing es dann leider an zu regnen.

In Popayan hatte ich 2 Hotels zur Auswahl, die mir beide von anderen Motorradfahrern empfohlen wurden.

Eins für 25€ pro Nacht, ein wenig außerhalb vom Zentrum und ein anderen direkt im Zentrum in einem ehemaligen Kloster. Hier kostete das Zimmer 50€, aber das gönnte ich mir heute mal. Wann hat man schon mal die Chance in einem solch historischen Gebäude zu übernachten.

Da es den Rest des Tages regnete, blieb ich direkt im Bett und und ging später nur nochmal raus um etwas zu Essen. Heute habe ich dann auch ein italienisches Restaurant mit Spaghetti Bolognese gefunden. Extrem lecker. Leider auch wieder nicht ganz günstig… (12,70€). Aber heute fühlte ich mich nach dem Essen zum ersten Mal nicht mehr so elend. Ich hoffe das ist ein gutes Zeichen.

Stadtführung mit Franzosen

Datum19.02.2025
StartPopayan
ZielPopayan
gefahrene Kilometer0 km
Kilometerstand38575 km

Gestern Abend hatte ich mir noch eine Stadtführung gebucht, die heute um 10:00 Uhr beginnen sollte. Ich war „schon“ um 8:30 Uhr beim Frühstück, doch die meisten Gäste waren schon fertig. Alle Tische waren benutzt und das Hotelpersonal war leider nicht sonderlich auf Draht.

Ich setzte mich einfach an einen Tisch, an dem noch ein unbenutztes Gedeck lag und schob die benutzten Sachen zur Seite. Immerhin gab es ein frisch zubereitetes Omelette. Und viel frisches Obst.

Gegen 9:15 Uhr rief ich meinen Bruder an, der heute Geburtstag hatte, doch er war unterwegs und nahm nicht ab. Da ich noch etwas Zeit bis zu meiner Stadtführung hatte, telefonierte ich stattdessen noch mit meinen Eltern.

Um 10:00 Uhr begann dann die Führung am Parque Caldas. Neben mir waren noch 2 andere französische Ehepaare dabei, Carla und Bertrand sowie Pascal und Salvatore. Zu fünft waren wir eine schöne kleine Gruppe. Unser Guide war sehr enthusiastisch. Leider war sein Englisch nicht das beste und wir hatten Schwierigkeiten alles zu verstehen. Trotzdem war es eine schöne Tour.

Anschließend verabredete ich mich mit den Franzosen noch etwas trinken zu gehen. Unser Guide hatte uns 2 Drinks empfohlen und gleich ein Restaurant, das sie besonders gut machen würde. Wir trennten uns für eine halbe Stunde, da Pascal und Salvatore sich ein neues Hotel suchen wollten und Carla und Bertrand noch telefonieren mussten.

Ich nutzte die Gelegenheit und rief nochmal meinen Bruder an, der diesmal abhob, so dass ich ihm persönlich gratulieren konnte.

Pünktlich um 13:15 Uhr trafen wir uns am Park und gingen ins Restaurant Mora Castilla wo wir uns jeder einen Salpicon Payanes bestellten (ich sogar mit einer Kugel Eis) sowie ein Glas Champús (keinen Champagner) für uns alle zum Probieren. War beides sehr lecker. Dazu noch 2 Portionen Empanadillas.

Kaum hatten wir das Restaurant betreten schüttete es auch schon wie aus Kübeln. Wir unterhielten uns eine Weile und tauschten Reisetipps aus.

Irgendwann wollte Bertrand zurück ins Hotel um noch ein Fußballspiel zu schauen. Ich begleitete ihn um mich an den Computer zu setzten und die letzten Tage Reisetagebuch nachzuholen. Keine Ahnung, wann ich es schaffe, die ganzen Fotos zu bearbeiten und zu beschriften. Ich glaube ich bin so ca. 10 Tage im Hintertreffen.

Gegen 17:00 Uhr kam dann nochmal die Sonne raus und ging wieder in die Stadt. Musste ja auch noch zu Abend Essen. Morgen will ich früh raus um möglichst trocken bis nach Cali zu kommen. Laut Google „nur“ 3 Stunden.

Eine einzige lange Baustelle

Datum20.02.2025
StartPopayan
ZielCali
gefahrene Kilometer148 km
Kilometerstand38723 km

Die Fahrt von Popayan nach Cali war ziemlich langweilig. Viel Verkehr und eine Baustelle nach der anderen. Gut, dass ich nach rund 3 Stunden schon dort war.

Ich fuhr zu einem Hotel, das ich mir vorher auf Booking.com angeschaut hatte. Es war das einzige mit Garage in meinem Budget, dass im Zentrum lag.

Ich schaute mir das Zimmer und das Bett an, das einigermaßen akzeptabel schien und buchte für 3 Nächte.

Nun machte ich mich als erstes auf den Weg zu Sahara Motors, einer Werkstatt, die Hakim mir empfohlen hatte. Er ließ dort seine Stoßdämpfer überarbeiten.

Ich brauchte lediglich einen Ölwechsel. Der wurde netterweise sofort gemacht. Gut, dass ich noch einen Ölfilter dabei hatte, denn den hatten sie nicht vorrätig. Außerdem stellte sich heraus, dass die hinteren Bremsbeläge schon wieder am Ende waren. Ich hatte auch dafür Ersatz dabei und ließ sie direkt wechseln. Ich musste lediglich 165.000 Pesos für das original Yamaha-Öl bezahlen (knapp 40€). Das Wechseln des Öls und der Bremsbeläge war umsonst. Außerdem schmierte er mir noch Brems- und Kupplungshebel, sowie meine Kette. Toller Service. Und alles ohne Termin.

Auf dem Weg zurück ins Hotel aß ich noch ein Brathähnchen.

Zurück im Hotel war ich so platt, dass ich den Rest des Abends im Bett verbrachte.

Besorgungen in Cali

Datum21.02.2025
StartCali
ZielCali
gefahrene Kilometer0 km
Kilometerstand38723 km

Nach dem Frühstück ging ich zuerst einmal zurück auf mein Zimmer, da es angefangen hatte heftig zu regnen. Dort verbrachte ich den ganzen Vormittag am Laptop bis es irgendwann aufhörte.

Bevor ich in die Stadt ging, putzte ich noch schnell meine Brille und da passierte es. Mir kam ein Glas entgegen gefallen. Am Gestell hatte sich eine Schraube gelöst, die ich jedoch nicht mehr gefunden habe.

Also ging ich zu meinem Motorrad, holte meine Ersatzbrille aus dem Koffer und ging in die Stadt auf der Suche nach einem Optiker.

3 Blocks von meinem Hotel entfernt gab es sie wie Sand am Meer. Einer nach dem m anderen. Beim 3. hatte ich Glück, der hatte die kleinen Schrauben da (die anderen haben nur verkauft) und mir wurde meine Brille umsonst repariert. Als ich bezahlen wollte, meinte die Dame nur, das gehöre zum Service (zumindest habe ich es so interpretiert).

Während der Suche ist mir aufgefallen, dass mein mobiles Internet nicht mehr funktionierte. Der Typ an der Grenze hat uns wohl beschissen. Hakim und ich wollten beide ein Internetpaket für 30 Tage. Heute nach 7 Tagen, lief es allerdings schon aus. Später erfuhr ich von Hakim, dass es bei ihm genauso war.

Da es allerdings an jeder Ecke einen Kiosk gab, der damit warb, Guthaben aufzuladen, bummelte ich erst mal zum Fluss und über eine schöne Brücke in den Parque Simón Bolívar. Hier trank ich ein Lulada (crushed Eis mit Lula Frucht). Als ich dann versuchte mein Guthaben aufzuladen, stellte ich fest, dass das nicht so einfach war. Egal in welchen Laden ich ging, mir wurde immer wieder gesagt, dass sie gerade nichts aufladen könnten, ich sollte es im nächsten Laden versuchen.

Irgendwann ging ich erst mal einen Burger Essen und dann nutzte ich noch die Gelegenheit mir die Haare schneiden zu lassen. Das war schon lange überfällig.

Im 5. Kiosk hätte ich dann endlich ein Internetpaket kaufen können, doch die Dame hatte in ihrem Gerät ganz andere Pakete, als mir auf der Webseite angezeigt wurden. Ich fragte sie, ob sie mir einfach nur Guthaben aufladen könnte, so dass ich mir das Paket selbst buchen kann, doch das gab ihr Gerät leider nicht her. Sie meinte dafür braucht man einen Computer und sie schickte mich zum nächsten Laden an der nächsten Ecke.

Dort funktionierte es dann tatsächlich, ich konnte mein Guthaben aufladen und mir ein Paket von 26 GB (13 GB plus 13GB Promotion) für 30 Tage buchen. Das sollte erst einmal reichen.

Von hier bummelte ich nochmal am Fluss entlang über den Boulevard del Rio. Hier soll am Abend Salsa getanzt werden.

Also ging ich nochmal zurück ins Hotel um mich noch ien wenig auszuruhen, bevor ich dann gegen 21:00 Uhr zum Boulevard ging und mir das Treiben anschaute.

Die Stimmung war toll und ich aß gleich noch einen Grillspieß. Doch es wurde viel weniger getanzt, als ich das von den Open Air Tanzparties aus Deutschland gewohnt bin. Und leider tanzen sie hier in Kolumbien auch eine andere Art von Salsa, so dass ich auch gar nicht hätte mit tanzen können. Aber ich war sowieso viel zu ausgelaugt um noch Salsa zu tanzen.

Dennoch genoss ich die Musik und die Atmosphäre. Das war das erste mal auf dieser Reise, dass ich Abends noch unterwegs war.

Noch ein Tag Cali

Datum22.02.2025
StartCali
ZielCali
gefahrene Kilometer0 km
Kilometerstand38723 km

Auch heute fing es während des Frühstücks an zu regnen und ich ging wieder auf mein Zimmer.

Ich nutzte die Gelegenheit und setzte mich an den Computer um ein paar Tage Bilder Bearbeiten und Tagebuch Schreiben nachzuholen. Dadurch schaffte ich es dann auch den nächsten Reisebericht über Ecuador zu veröffentlichen.

Gegen 13:00 Uhr war es dann endlich trocken und ich ging in die Stadt.

Ich spazierte zuerst zum Parque Alameda. Dort gab es viele Meeresfrüchterestaurants und viele Salsa Discos, die um diese Uhrzeit allerdings alle geschlossen waren. Doch am Abend geht hier bestimmt die Post ab.

Als nächstes ging ich zum Parque del Perro, der auch nichts besonderes ist. Es gibt ein paar Hundestatuen, die ihm den Namen gaben. Doch er liegt in einem guten Viertel mit vielen Restaurants. Ich nutzte die Chance und ging in ein indisches Restaurant und hatte ein hervorragendes Curry. Sehr würzig aber nicht scharf.

Nun ging ich zum Parque Artesanal Loma de La Cruz. Ein kleiner Park mit ein paar Verkaufsständen. Nicht nur der Park, sondern das ganze Viertel drumherum hatte einen gewissen Künstlercharme.

Als letztes wollte ich noch in den Parque San Antonio, doch der lag so hoch auf einem Berg, so dass ich umkehrte bevor ich ihn erreichte.

Von hier ging ich langsam zurück zum Boulevard am Fluss und in mein Hotel. Es war ein anstrengender Tag und ich bin viel gelaufen.