Du betrachtest gerade Kolumbien – Malaga, San Gil und Mompos

Bei 34 Grad über Asphalt nach Malaga

Datum15.03.2025
StartEl Cocuy
ZielMalaga
gefahrene Kilometer159 km
Kilometerstand41021 km

Heute bin ich um 8:30 Uhr aufgestanden, rechtzeitig um noch ein Frühstück zu bekommen. 2 Spiegeleier, Brot und ein sehr schöner Fruchtteller.

Als ich dann kurz nach 10:00 Uhr los ging strahlte mich der Himmel an. Ich fragte noch schnell, ob die Straße nach Malaga geteert sei. Dem ist so und daher pumpte ich noch schnell meine Reifen auf.

Ich fuhr viel rauf und runter, über einige kleine Pässe und zwischen Boavita und Soatá änderte sich dann die Vegetation spürbar. Es wurde trockener, heißer (bis zu 34 Grad) und es gab immer wieder ein paar Kakteen am Straßenrand.

Auf der 2. Hälfte der Strecke traf ich immer mal wieder auf den Rio Chimamocha bis ich dann irgendwann Malaga erreichte.

Ich steuerte ein Hotel an, das laut Google bequeme Betten haben soll. Ich bekam ein Zimmer im Keller wo es nicht so heiß ist und es kostete nur 35.000 Pesos. Allerdings musste ich mein Motorrad auf einem bewachten Parkplatz 2 Blocks weiter abstellen, der 15.000 Pesos für die Nacht kosten soll. Der bisher teuerste…

Ich ruhte mich ein wenig aus, die 34 Grad unterwegs schlauchten schon ein wenig. Dann ging ich in den Ort und bummelte in Richtung des Marktplatzes. Da war um diese Zeit natürlich nichts mehr los. Also ging ich zum Parque Principal de Málaga wo deutlich mehr los war. Mir schien als hätte es hier enie Art Stadtfest gegeben. Es wurden jedenfalls fleißig ein paar Pavillons abgebaut und es stand noch eine Hüpfburg und ein Trampolin für Kinder dort.

Direkt am Platz gab es ein mexikanisches Restaurant, in dem ich heute zu Abend aß. Ich bestellte mir eine Portion Enchiladas. Ich dachte eigentlich, die wären neben dem Fleisch auch noch mit Gemüse gefüllt, doch dem war nicht so. Ich bekam 4 Röllchen, 2 mit gerupftem Rindfleisch und 2 mit gerupften Hühnchen. Alle prall gefüllt. Wenigstens gab es eine Paprikasoße dazu. Nach dem Essen war ich kurz vorm Platzen.

Nochmal unerwartet ein paar Kilometer über Schotter

Datum16.03.2025
StartMalaga
ZielSan Gil
gefahrene Kilometer206 km
Kilometerstand41227 km

Ich stand um 8:30 Uhr auf und wollte eigentlich schnell packen und los fahren. Doch als ich das Motorrad vom Parkplatz holte und vor dem Hotel abstellte viel mir ein Café direkt neben dem Hotel auf. Da beschloss ich doch schnell noch was zu Frühstücken.

Kurz nachdem ich den Ort verlassen hatte, hörte die Teerstraße auf. Zuerst dachte ich das wären nur die üblichen Unterbrechungen an den Stellen an denen es mal Erdrutsche gab.

Ich hielt an und prüfte auf der OSMand App wie die Straßenoberfläche auf meiner Strecke ist. Laut OSMand sollten die nächsten 20 Kilometer noch geteert sein und dann 40 Schotterkilometer folgen. Doch als auf den nächsten paar Kilometern immer 500 Meter geteert und dann 2-3 Kiloemter geschottert waren, entschied ich mich wieder Luft aus meinen Reifen zu lassen. Später würde es ja sowieso noch 20 Kilometer Schotter geben und mit weniger Luft fährt es sich einfach angenehmer.

In San Andres machte ich dann eine Pause. Da ich heute morgen auf den Kaffee verzichtet hatte, gönnte ich mir jetzt einen.

Die Strecke führte mich immer wieder über Passagen in denen die Straße direkt in den steilen Fels geschlagen war. Nicht so spektakulär wie die Death Road in Bolivien, aber trotzdem schön. Wie eigentlich alles hier in Kolumbien. Mein vorläufiges Fazit für Kolumbien ist, dass nicht wirklich super spektakulär ist. Es gibt keine Highlights wie in den anderen Ländern, aber dafür ist es einfach überall schön.

Als die Straße wieder asphaltiert war, pumpte ich meine Reifen wieder auf. Dabei fiel mir der Riss auf, den ich schon seit dem letzten Trip kurz vor Lima hatte. Laut den Leuten aus der WhatsApp Gruppe sollte ich ihn einfach ignorieren. Doch heute dachte ich, ich mache mal ein Foto und vergleiche es mit dem von damals um zu sehen ob bzw. wie viel sich der Riss vergrößert hat. Etwas größer ist er schon geworden. Aber was solls, die letzten Kilometer bis Cartagena werde ich auch noch schaffen.

Als ich das Tal des Rio Umpala erreichte zeigte das Thermometer wieder 34 Grad an. Solange man fährt ist es ok, doch wehe man muss mal anhalten. Dann fühlt es sich in den Motorradklamotten sofort an wie in der Sauna.

In San Gil steuerte ich ein Unterkunft an, die ich vorher auf Google Maps rausgesucht hatte. Doch zum einen schien sie keine Garage zu haben und zum anderen war sie geschlossen. Doch da es um die Ecke einen Burger-Laden gab, entschied ich mich erst mal was zu Essen und dabei nach Unterkünften zu suchen. Ich nutzte Booking.com um nach bezahlbaren Unterkünften mit Parkplatz zu suchen.

Schließlich fand ich eine Hacienda, die 4 Kilometer außerhalb vom Zentrum lag, aber von allen früheren Gästen über den grünen Klee gelobt wurde. Insbesondere für die bequemen Betten. Ich dachte, warum nicht. Ich habe schon so viele Innenstädte gesehen, warum nicht mal auf einer Hacienda mitten in der Natur übernachten.

Aber es kam wie es kommen musste, keine Minute nachdem ich auf’s Motorrad stieg, fing es an zu regnen. Zum Glück nicht sehr stark so, dass ich an der Hacienda nur so mittelmäßig durchnässt ankam.

Das Anwesen ist super schön und ich wurde herzlich von Felipe und Jane in Empfang genommen. Da Jane Engländerin ist, war die Kommunikation endlich mal einfach und unkompliziert. Außerdem haben sie noch 2 Katzen und 2 sehr liebe Hunde (Theo und Lola).

Als ich mich ins Gästebuch eintrug, musste ich mit erschrecken feststellen, dass die letzten Gäste vor 2 Wochen da waren. Jane meinte, das wäre normal, die Hauptsaison sei hier nur im Januar und dann wieder über Ostern. Doch kurz nachdem ich ankam, kam noch eine nette Familie, Vater, Mutter (die gestern Geburtstag hatte) und Tochter. Jane erklärte mir, dass es ein spanisches Sprichwort gäbe, nach dem ich einen „guten Rücken“ hätte. Was man sagt, wenn lange keine Gäste in einer Unterkunft waren und dann jemand kommt, auf den dann weitere Gäste folgen. Allerdings kamen sie nur zum Essen.

Juan, der Vater, bestaunte sofort mein Motorrad und ich musste ihm von meiner bisherigen Reise erzählen. Er bot mir gleich an, bei ihnen in Bucaramanga zu übernachten, falls ich dort hin fahren würde. Er würde auch einen Ausflug mit mir machen. Er fährt selbst auch Motorrad. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, da ich es immer etwas unangenehm finde, wenn ich ausschließlich über die Übersetzungs-App kommunizieren kann. Aber vielleicht nehme ich das Angebot an. Mal sehen.

Da die Gäste von hier nur schlecht in die Stadt kommen, bietet Jane auch Essen an. Ein kleine aber feine Speisekarte. Als ich einen griechischen Salat darauf sah, war die Entscheidung gefallen. Ich hatte noch in keinem Restaurant in ganz Kolumbien einen Salat auf der Karte gesehen. Doch als ich ihn bestellte, meinte sie, dass das das einzige Gericht sei, für dass sie nicht alle Zutaten da hätte. Genaugenommen fehlte ihr nur der Feta. Ich meinte ich würde den Salat auch ohne Feta nehmen, Hauptsache mal was gesundes ohne Fleisch. Sie meinte, sie würde mir einen schönen Salatteller machen. Ich solle mich überraschen lassen.

Zum Essen saßen wir alle auf der Veranda an einem Tisch und Jane übersetzte hin und her.

Der Salat war fantastisch gut. 😍

Für morgen hat Jane einen Paragliding-Flug für mich gebucht. Ich bin gespannt.

Paragliding und schlechte Nachrichten

Datum17.03.2025
StartSan Gil
ZielSan Gil
gefahrene Kilometer70 km
Kilometerstand41297 km

Der Wecker klingelte um 7:40, so dass ich pünktlich um 8:00 Uhr frühstücken konnte. Es gab leckeres Rührei mit frisch gebackenem Brot, etwas Käse, Marmelade und frischem Obst.

Um 8:40 Uhr machte ich mich auf den Weg in die Stadt, parkte mein Motorrad auf einem bewachten Parkplatz und ging um die Ecke zum Büro der Paragliding Agentur.

Nachdem wir noch ein paar Minuten auf den Bus warteten ging es los. Eine gute Stunde fahrt zum Chicamocha Canyon. Die gleiche Strecke, die ich gestern mit dem Motorrad gefahren bin, nur in umgekehrter Richtung. Mit dem Motorrad war die Fahrt schöner. 😉

Als wir ankamen, bekamen wir eine Einweisung auf spanisch. Gut, dass einer der anderen Teilnehmer gut Englisch sprach und das wichtigste für mich übersetzte. Wobei ich ja schon mal in Österreich einen Paragliding-Flug gemacht hatte, somit war mir das meiste noch bekannt.

Da es nur 4 Piloten für 6 Teilnehmer gab, flogen wir in 2 Etappen. Die leichteren zuerst (2 dünne Mädels und 2 schmächtige Kerle). Eine etwas robustere Dame und ich dann später. Grund dafür ist, dass der Wind im laufe des Tages zunimmt, was besser für die schwereren Personen ist.

Ich buchte noch die Zusatzleistung, dass ich während dem Flug den Schrim auch mal selbst steuern durfte. Da es recht böig war, fiel diese Zeit zwar recht kurz aus, war aber trotzdem ein tolles Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Auf dem Rückweg klingelte dann plötzlich mein Handy und ich bekam einen Anruf von den GPS Tracler an meinem Motorrad. Eine Meldung, dass sich mein Motorrad bewegt hätte. Damit habe ich irgendwie gerechnet, da auf dem Parkplatz die Motorräder in mehreren Reihen standen und wenn jemand raus wollte, dann wurden sie halt verschoben. Aber schön zu wissen, dass die Alarmanlage funktioniert.

Zurück in San Gil ging ich direkt zum Parkplatz und sah, dass mein Motorrad jetzt an einer anderen Stelle stand und nicht tatsächlich gestohlen wurde. Nun bummelte ich noch ein wenig durch die Stadt.

Am Nachmittag fuhr ich dann zurück zur Hacienda, zog ich mir meine Motorradsachen an und machte noch einen Ausflug nach Barichara, dem angeblich schönsten Ort in ganz Kolumbien.

Ich wäre gerne noch ein oder 2 Tage länger geblieben, doch ich bekam die Nachricht von unserem Transportunternehmen in Cartagena, dass sich die Termine etwas nach vorne verschoben hätten und dass wegen dem Feiertag am Montag es notwendig sei, dass wir alle schon am Freitag in sind, um den Papierkram zu erledigen.

Das bedeutete für mich, dass ich nicht länger bleiben konnte und auch Bucaramanga überspringen musste um in 3 Tagen nach Cartagena zu kommen. Schade.

Am Abend machte Jane mir eine super leckere Lasagne. Ich werde, die Hacienda, das Essen und die Hunde vermissen. Und natürlich Jane und Felipe.

Die nächsten 3 Age geht es dann auf dem direkten Weg nach Cartagena. Dort habe ich mir dann auch schon ein Hotel für 7 Tage gebucht. Eigentlich wollte ich dort nicht so lange bleiben, aber was solls. Ich kann es nicht ändern. So laufen die Dinge nun mal in Südamerika.

Ab in den Glutofen

Datum18.03.2025
StartSan Gil
ZielPelaya
gefahrene Kilometer322 km
Kilometerstand41619 km

Ich genoss ein letztes gutes Frühstück in der Hacienda San Gil und verabschiedete mich von Jane und Felipe. Es dauerte alles etwas länger als gedacht.

Dann musste ich nochmal schnell nach San Gil zum Tanken. Ich wusste, dass an den Tankstellen hier das hochoktanige Extra Benzin verkauft wird.

Gegen 10:30 Uhr fuhr ich dann los. Der erste Teil war super schön. Ich kam nochmal am Chicamocha Canyon vorbei wo ich Tags zuvor paragliden war. Auch sah ich diesmal viel mehr von Fluss als auf dem Hinweg vor 2 Tagen, da ich diesmal auf der zum Fluss gelegenen Straßenseite unterwegs war. Es ist schon total interessant, wie unterschiedlich man eine Strecke wahrnimmt, je nachdem in welche Richtung und auf welcher Straßenseite man sie fährt.

Irgendwann fing es dann an zu regnen. Mal mehr, mal weniger. Das zog sich bis hinter Bucaramanga.

Irgendwann kam dann wieder die Sonne zum Vorschein und ich verließ die Berge.
Die Straße wurde langweilig gerade. Links von mir flache Ebene, rechts in einiger Entfernung die Berge.

Und es wurde immer heißer. Das Thermometer steig am Nachmittag bis auf 34 Grad.

Nachdem ich durch eine Polizeikontrolle noch durchgewunken wurde, wurde ich in der nächsten angehalten. Allerdings nicht um meine Papiere zu kontrollieren, sondern nur weil der Polizist sich für meine Reise und mein Motorrad interessierte.

Die ganzen Schreckgeschichten von den korrupten Polizisten, die einem die Papiere erst zurück geben, wenn man ein Schmiergeld gezahlt hat, kann ich zum Glück nicht bestätigen. In den letzten 4 Tagen kam ich in ca. 10 Kontrollen. Mal Polizei, mal Militär. Ich wurde lediglich 3 mal angehalten und immer nur zum Quatschen. Niemand wolle jemals meine Papiere kontrollieren geschweige denn Schmiergeld kassieren.

Etwas später kam ich dann in meinem ersten richtigen Stau. Beide Spuren der Schnellstraße standen komplett still über ca. 10 Kilometer.
Und leider standen alle LKW Kreuz und quer, so dass ich nicht einfach zwischendrin durch fahren konnte. Immer wieder wechselte ich zwischen den Spuren und dem Standstreifen. Je nachdem wo Platz war. Irgendwann fuhr ich einem einheimischen Motorradfahrer hinterher, der plötzlich durch eine Lücke auf die Gegenrichtung der Schnellstraße fuhr, wo es fast keinen Verkehr gab. Da wurde ich unverhofft für ein paar hundert Meter zum Geisterfahrer. Zurück auf der richtigen Seite waren es dann nur noch ein bis zwei Kilometer bis ich endlich wieder normal fahren konnte. Das schlimmste am Stau ist nicht die verlorene Zeit, sondern die Hitze. Bei 34 Grad mit 10 km/h unterwegs zu sein ist eine echte Qual.

Nach 5 Stunden kam ich dann in San Martin an wo ich ursprünglich übernachten wollte. Doch da es erst 16:00 Uhr war dachte ich mir, ich könnte auch noch etwas weiter fahren. Dann bin ich morgen früher in Mompós habe mehr von dem Ort.

Also fuhr ich noch eine Stunde und suchte mir dann ein Hotel in Pelaya. Nichts besonderes, eher ein Motel, aber ich konnte mein Motorrad innen direkt vor meinem Zimmer parken. Immer ein gutes Gefühl.

Leider gab es kein einziges vernünftiges Restaurant in dem Ort. Daher kaufte ich mir dreierlei Frittiertes von einem Stand auf der Straße. Dazu noch einen Joghurt und Orangensaft im Supermarkt. Und ich hatte noch eine Mango von vor ein paar Tagen. Insgesamt viel zu viel.

Mompos – ein weiterer wunderschöner Ort

Datum19.03.2025
StartPelaya
ZielMompos
gefahrene Kilometer143 km
Kilometerstand41762 km

Heute hatte ich nur noch knapp 3 Stunden bis nach Mompos.

Ich stand gegen 9:00 Uhr auf und ging zum Frühstück in eine Bäckerei einen Block weiter. Dort gab es allerdings keinen Kaffee. Den gab es in einer Art Kiosk vor der Bäckerei. Also setzte ich mich mit meinem Käseröllchen und dem Hörnchen mit Dulce der Leche an den Kiosk und bestelle mir dort einen Kaffee.

Kurz nach 10:00 Uhr fuhr ich dann los. Die Stecke war wieder ziemlich langweilig, doch ab und an gab es ein paar schöne blühende Bäume.

Am frühen Nachmittag kam ich dann in Mompós an. Ich fand direkt im ersten Versuch ein Hotel mit einem bequemen Bett. Und Klimaanlage. Da ich es draußen kaum noch aushielt, machte ich erst mal bis 15:00 Uhr Siesta. In der Dusche gab es zwar kein warmes Wasser, das ist hier so üblich, aber bei 34 Grad Außentemperatur war auch das kalte Wasser relativ warm.

Den Nachmittag bummelte ich durch den wirklich sehr schönen Ort. Es gibt ein paar Kirchen, schöne Gassen, eine Uferpromenade entlang des Flusses und eine Eisdiele mit leckerem Brombeereis. Wären es 10 Grad weniger – ein absoluter Traum.

Am Abend suchte ich ein mir empfohlenes Restaurant auf in dem es guten Fisch gebe sollte. Leider war es geschlossen.

Ich landete dann im Restaurant „Crónicas“ wo ich auf der Terrasse im 1. Stock mit Blick auf den Fluss saß und eine leckere Putenroulade mit Salat und Kartoffelpüree hatte. Dazu noch einen Lulo-Saft. Sehr lecker und für so einen touristischen Ort mit 10 € auch erfreulich günstig. Danach ging ich nochmal zur Eisdiele und holte mir ein weitere Eis als Nachtisch.

Als die Sonne endlich untergegangen war, wurde es langsam erträglicher und ich ging langsam wieder zurück zu meinem Hotel.

Morgen geht’s dann auf die letzte Etappe nach Cartagena. Dort endet dann mein Motorradabenteuer und ich werde noch 3 Wochen zum Rucksacktouristen.

Die Finale Etappe meiner Reise

Datum20.03.2025
StartMompós
ZielCartagena
gefahrene Kilometer299 km
Kilometerstand42061 km

Mein letzter Tag auf dem Motorrad. Es machte sich etwas Wehmut breit.

Ein letztes mal holte ich mein Motorrad von einem bewachten Parkplatz und fuhr zurück zu meinem Hotel um es zu beladen. Gegenüber vom Hotel lag eine Bäckerei in der ich frühstückte und dann ging es los.

Mein Navi sagte mir ich müsse mit knapp 6 Stunden rechnen. Die Fahrt war ereignislos. Eher langweilig und ziemlich hieß.

Als ich dann zu meiner Unterkunft wollte, stellte ich fest, dass sie in einem abgesperrten und gesicherten Viertel liegt. Ich zeigte dem Security Typen meinen Ausweis und er ließ mich rein.

2 Blocks weiter sollte dann laut Google Maps meine Unterkunft sein, doch ich konnte sie nicht finden. Ich lief die Straße 2 mal auf und ab und schaute mir alle Häuser genau an, doch keines stimmte mit dem Bild auf Booking.com überein.

Irgendwann fragte ich einfach eine Dame, doch sie kannte das Haus auch nicht. Sie fragte eine andere Dame und die schickte mich dann eine Straße weiter. Dort kam mir ein älterer Herr auf einem Moped entgegen, der mich sofort fragte, ob ich Sebastian sei. Er fuhr wohl schon seit ein paar Minuten durch das Viertel und suchte mich.

Mein Motorrad musste ich leider auf der Straße parken, doch in dem komplett eingezäunten und bewachten Viertel, war ich optimistisch, dass es hier sicher steht.

Ich lud noch schnell aus, ging unter die Dusche und fiel erschöpft ins Bett aus dem ich bis zum nächsten morgen nicht mehr aufstand. Das Abendessen bestand lediglich aus einem Schokokeks.

Ein etwas unrühmliches Ende meiner Motorradreise.

Seit Lima war ich in gut 9 Wochen 8.386 Kilometer unterwegs und seit meinem Start in Valparaiso 32658 Kilometer. Insgesamt war ich recht sparsam unterwegs und habe „nur“ 1520 Liter Benzin gebraucht, was einem Durchschnittsverbrauch von 3,62 Litern pro 100 Kilometern entspricht. Das ist schon sehr sparsam für dieses Motorrad, insbesondere mit so viel Gepäck.

Wartungsarbeiten während der gesamten Reise:

Santiago de Chile (19.171km)Ölwechsel, Wechsel der Zündkerzen, der hinteren Bremsbeläge und des Vorderreifens sowie Schweißarbeiten an meinem Gepäcksystem.
Antofagasta (23.037 km)Wechsel des Hinterreifens
La Paz (ca. 29.000 km)Öl- und Filterwechsel
Lima (33.716 km)Wechsel von Bremsflüssigkeit und Luftfilter
Cali (38.719 km)Öl- und Filterwchsel
Wechsel Bremsbeläge hinten
Neira (39.501 km) Schweißen eines eines Bruches im Gepäckträger

9403 km – Start in Valparaiso

33675 km – Start in Lima

42061 km – Ankunft in Cartagena