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Garganta do Diabo, Cataratas do Iguaçu, Brasil

Flug nach Puerto Iguazu

16.04.2024

Der Wecker klingelte gegen 9:00 Uhr, da ich um 10:00 Uhr mein Apartment verlassen musste.

Ich duschte noch, packte meine Sachen und bestellte mir ein Uber um zum Busbahnhof zu fahren von dem aus der Shuttlebus zum Flughafen fährt. Etwas kompliziert.

Leider machte ich beim Buchen des Ubers wohl einen Fehler (oder mein Handy sponn herum) und der Abholpunkt war nicht an meinem Apartment, sondern 2 Blocks weiter. Also ging ich dem Auto entgegen, das laut App in 3 Minuten ankommen sollte. Doch es zog sich.

Da der Abholpunkt genau vor der Wechselstube war, wechselte ich nochmal Geld und musste dann immer noch 10 Minuten auf das Uber warten. Ich war kurz davor es zu stornieren, als es sich endlich bewegte.

Da ich erst um 11:00 Uhr am Busbahnhof sein musste, war das aber kein Problem. Ich war gegen 10:45 Uhr dort und wartete in einem kleinen Warteraum.

Der Bus kam pünktlich. Die 40 Minütige Fahrt war eine gute Gelegenheit um zu frühstücken. Doch jetzt stellte ich fest, dass ich die gestern Abend geschmierten teuren Brote im Kühlschrank vergessen hatte. Wie bescheuert…

Als ich am Flughafen ankam, gab ich mein Gepäck auf und ging dann direkt zum McDonalds um mir für 5 Euro ein Burger-Menü im Angebot zu bestellen. Das war das billigste was ich am Flughafen bekommen konnte.

Essen am Flughafen

Anschließend ging ich durch die Sicherheitskontrolle und packte im Wartebereich meinen Laptop aus um weiter Reisetagebuch zu schreiben. Das hatte ich in den letzten Tagen schleifen gelassen. Mit der Erkältung konnte ich mich nicht dazu aufraffen.

Platz am Tisch zum Tagebuchschreiben

Der Flug war pünktlich und unspektakulär.

In Puerto Iguazu buchte ich mir erneut einen Shuttle Service, der mich bis zu meinem Hotel fuhr. Allerdings dauerte das eine Weile, da ich der letzte Gast war dessen Hotel angesteuert wurde.

Dort angekommen brachte ich mein Gepäck auf’s Zimmer und suchte mir sofort ein Restaurant, da ich kurz vorm Verhungern war. Ich fand das La Rueda in dem ich mir ein für argentinische (und meine) Verhältnisse ein ziemlich teures Bife de Chorizo (Rinderfilet Steak) bestellte. Es kostete 22,50€ und war jeden Cent wert. Das war wahrscheinlich das beste Steak, das ich in meinem Leben gegessen hatte. Und weil ich gerade die Spendierhosen an hatte, bestellte ich noch einen Vulkankuchen mit Eis als Nachtisch. Auch super lecker.

Tag 1 an den Wasserfällen

17.04.2024

Nach dem kleinen Frühstück in meinem Hotel ging ich zum Busbahnhof, von dem die Busse zu den Wasserfällen alle 20 Minuten abfahren.

Gegenüber gab es noch eine Bäckerei in der ich mir ein Schnitzelbrötchen als späteres Mittagessen kaufte. Zusätzlich noch mit 3 Litern Wasser im Rucksack war ich gerüstet für den Nationalpark.

An der Kasse gab es leider eine kleine Enttäuschung. Der Wanderweg zur Garganta Del Diablo war defekt und deshalb gesperrt.

Somit blieben noch 3 andere Wege, der untere (Circuito Inferior) und der obere (Circuito Superior) Weg sowie den 7 Kilometer langen Sendero Macuco.

Ich nahm zuerst den Circuito Superior, der oberhalb der Fälle entlang führte. Von dort konnte man die Wasserfälle zwar nicht ganz so gut sehen, dafür konnte man die schöne Natur rund um den Fluss genießen über den der stählerne Wanderweg führte. Zwischendurch gab es dann immer wieder Aussichtsplattformen, von denen aus man die Abrisskante der Wasserfälle sehen konnte. Und natürlich hatte man auch immer wieder einen tollen Ausblick auf die benachbarten Fälle.

Auf dem Rückweg sah ich sogar noch ein paar Kappenblauraben mit gelben Augen sowie eine riesige Anzahl an verschieden Schmetterlingen.

Jetzt nahm ich an einem der Tische in dem komplett umzäunten Bereich platz um mein Schnitzelbrötchen zu Essen. Da es hier relativ aggressive Affen und Nasenbären gibt, sind die Sitzgelegenheiten auf diese Weise abgesichert. Und während dem Essen kam auch schon so ein Nasenbär an den Zaun. Leider nicht lange genug um ihn zu fotografieren.

Als nächstes nahm ich den Circuito Inferior in Angriff, der etwas kürzer war, aber ein paar mehr Höhenmeter hatte. Von hier hatte man eine schöne Draufsicht auf einige der Wasserfälle über deren obere Kante ich zuvor gelaufen bin.

Als ich mit diesem Weg fertig war, war es schon 15:00 Uhr und da man am Folgetag für den halben Preis kommen konnte (was ich ja sowieso geplant hatte) ließ ich es für heute gut sein und machte ich auf den Rückweg. Bis ich wieder am Busbahnhof in Puerto Iquazu war war es schon 17:00 Uhr und ich setzte mich bei Kaffee und Kuchen in die Bäckerei.

Kaffee und Gebäck in der Bakery and Confectionery El Árbol Real, Puerto Iguazu

Anschließend brachte ich meine Sachen ins Hotel und kam wieder zurück ins Zentrum um etwas zu Essen. Ich hatte mir schon ein Restaurant rausgesucht in dem es ebenfalls Bife de Chorizo gab, doch “nur” ein 350 Gramm Steak. Die 450 Gramm vom Abend zu vor waren doch ein wenig übertrieben.

Doch das war leider ein Reinfall. Es kostete zwar auch noch stolze 16,50€, doch obwohl ich es medium-rare bestellte war es total tot gebraten. Und die Fritten waren auch nicht gut. Ich weiß nicht warum ich so konfliktscheu bin. Eigentlich hätte ich es zurück gehen lassen müssen.

Tag 2 an den Wasserfällen

18.04.2024

Der heutige Tag begann fast identisch wie der gestrige. Ich frühstückte, ging zum Busbahnhof, nahm den Bus zu den Wasserfällen und stellte mich in die Schlange an der Kasse.

Der Unterschied war, dass ich heute vergaß mir in der Bäckerei ein Schnitzelbrötchen zu kaufen. 🙁

Im Park machte ich mich direkt auf den 7 Kilometerlangen Wanderweg Sendero Macuco. Doch als ich nach 3,5 Kilometern am Wasserfall ankam war ich ein wenig enttäuscht. Es gab lediglich einen einzigen kleinen Wasserfall zu sehen. Auch wenn der wirklich schön gelegen war, war die Relation des Fußweges zu dem was man dort geboten bekam doch wesentlich schlechter als auf den anderen beiden Wegen. Schön waren allerdings wieder die vielen Schmetterlinge. Ich hatte das Gefühl, dass es in diesem Bereich des Parks noch mehr gab als auf den beiden anderen Rundwegen.

Da ich gegen 14:00 Uhr wieder zurück war entschloss ich mich den Circuito Superior noch einmal zu gehen. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Es muss wohl in der Nacht oder am Tag zuvor irgendwo oberhalb der Wasserfälle viel geregnet haben, denn heute führte der Fluss deutlich mehr Wasser.

Vielleicht lag es an dem zusätzlichen Wasser oder daran, dass ich heute später dran war und die Sonne schone wieder tiefer stand, jedenfalls sah man überall in der Gischt der Wasserfälle einen Regenbogen. An einer Stelle sogar einen doppelten.

Dadurch hatte der heutige Rundgang ein ganz anderes Flair als der gestrige. Kappenblauraben sah ich allerdings heute keine, dafür jedoch einen Silberreiher.

Als ich gegen 17:00 Uhr wieder zurück in Puerto Iguazu am Busbahnhof angekommen war, viel mir auf, dass neben der Busgesellschaft Cruzero de Norte (bei der ich mein Ticket nach Brasilien online gebucht hatte) auch die Busgesellschaft Rio Uruguay (mit der ich zu den Wasserfällen gefahren bin) Fahrten nach Foz do Iguacu anbietet. Ich fragte, an welchem Busbahnhof der Bus ankommen würde und es war der im Zentrum. Der Bus den ich gebucht hatte sollte nämlich an einem anderen Busbahnhof etwas außerhalb ankommen. Daher entschloss ich mich am nächsten Tag einfach mit dem Rio Urugay Bus zu fahren und mein anderes sündhaft teures 2€-Ticket verfallen zu lassen.

Nun bummelte ich noch etwas durch die Stadt bis um 18:00 Uhr wieder das Restaurant La Rueda öffnete. An meinem letzten Tag in Argentinien wollte ich mir nochmal ein gutes Steak gönnen.

Bife de Chorizo im Restaurante La Rueda, Puerto Iguazu

Doch diesmal war es für meinen Geschmack etwas zu roh. Zumindest der Teil in der Mitte. Deshalb fragte ich den Kellner nachdem ich den äußeren Teil gegessen hatte, ob er das mittlere Stück nochmal kurz in die Pfanne legen könnte. Doch statt es mitzunehmen brachte er mir eine heiße Grillplatte auf der ich es selbst nachbraten konnte, so dass es genau den für mich perfekten Gargrad hatte. Das nenne ich mal top Service.

Zurück im Hotel packte ich schon mal ein wenig und bereitete mich seelisch und moralisch auf die Abreise vor.

Fahrt nach Brasilien

19.04.2024

Ich stand schon um 8:45 Uhr auf, da ich um 10:00 Uhr das Hotel verlassen musste um en 10:30 Uhr Bus zu bekommen.

Der fuhr dann in 20 Minuten bis zur argentinischen Grenze und wir stiegen alle aus um die Ausreiseformalitäten zu erledigen. 10 Minuten später erreichten wir die brasilianische Grenze, doch hier wartete der Bus nicht auf uns. Ich hatte das zum Glück vorher im Internet schon gelesen, sonst hätte ich den Busfahrer vielleicht nicht verstanden. Doch hier lief es so, dass wir mit unserem gesamten Gepäck ausgestiegen sind und die Passkontrolle auf der brasilianischen Seite erledigten. Der Bus fuhr mit ein paar Brasilianern aber direkt weiter, da die nicht durch die Passkontrolle müssen. Die Ausländer müssen dann auf den nächsten Bus warten, der eine Stunde später kommt. Das tat ich zusammen mit einer asiatischen Reisegruppe und einem spanischen Mutter/Tochter Pärchen.

Eine knappe Stunde später kam dann der nächste Bus, der uns nach Foz du Iguazu brachte und zufällig direkt vor meinem Hotel hielt.

Dort angekommen wurde ich von meinem Gastgeber in Empfang genommen, der perfekt Englisch sprach. Er erklärte mir, wie ich morgen am besten mit dem Bus zu den Wasserfällen komme und dass ich mir danach auch noch den Staudamm anschauen sollte.

Außerdem sollte ich am Abend noch zum Denkmal “Marco das Três Fronteiras” am Dreiländereck fahren. Dort wäre es abends besonders schön. Außerdem erklärte er mir wo ich eine Wechselstube und einen Geldautomaten finden und auch wo ich mir eine SIM Karte kaufen könnte. Allerdings meinte er, ich müsse mir für 130 Real (ca. 23€) eine Touristen SIM-Karte kaufen, da man die “normalen” nur mit brasilianischer Steuernummer aktivieren könnte.

Eine kurze Recherche im Internet ergab aber, dass man auch die normalen SIM Karten mit einer ausländischen Reisepassnummer aktivieren kann. Allerdings nur telefonisch bei einer Hotline.

Ich ging zuerst zur Wechselstube, wo mir der Kurs allerdings nicht gefiel. Das lag aber daran, dass mir mein Handy noch einen alten Kurs anzeigte, der deutlich besser war als der heutige. Dann dachte ich, es wäre vielleicht günstiger Geld am Automaten zu holen, da ich im Internet gelesen hatte, dass das kostenlos sei. Bei der nächsten Bank hat der Geldautomat aber keine Kreditkarten akzeptiert.

Als nächstes ging ich zu einem Supermarkt in dem es sowohl eine Wechselstube als auch einen Geldautomaten geben sollte. Doch die Wechselstube hatte einen noch schlechteren Kurs (nur 5,30 Real für einen Euro statt 5,35) und der Geldautomat hat meine Karte nicht genommen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass sie aus irgendwelchen Gründen gesperrt wäre.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als zu der ersten Wechselstube zurück zu gehen. Dort tauschte ich 150€ zum Kurs von 5,35.

Als nächstes aß ich erst mal einen Burger, da ich ja seit dem Frühstück ja nichts mehr gegessen hatte.

Burger am MG Lanches Kiosk

Jetzt stand das Thema SIM Karte auf dem Programm.

Ich ging in Richtung des TIM Stores (TIM ist einer der Mobilfunkanbieter in Brasilien), den mir mein Hotelier empfohlen hatte. Doch schon einen Block vorher gab es einen Kiosk, der auch TIM Karten verkaufte. Die Dame erklärte mir zwar, dass ich als Ausländer die Karte nicht aktivieren könnte, doch ich erklärte ihr (natürlich mit dem Übersetzer), dass ich im Internet gelesen hätte, dass das doch geht. Sie verkaufte mir eine SIM Karte für 15 Real (statt 130, die die Touristen SIM gekostet hätte). Ich steckte sie ein und versuchte die Hotline anzurufen, doch es funktionierte nicht.

So langsam hatte ich die Befürchtung, dass die Dame vielleicht recht hatte. Also ging ich noch den einen Block weiter zu dem offiziellen TIM Store und fragte dort nach Hilfe. Denn laut Internet könnten die Leute dort die Karte auch registrieren. Doch die Dame meinte auch hier wieder, dass es nur mit einer brasilianischen Steuernummer gehen würde. Auch hier versuchte ich es nochmal, doch es funktionierte wieder nicht. Allerdings fiel mir jetzt auf, dass mein Handy gar keinen Empfang hatte. Vielleicht weil ich in dem Laden war. Und vielleicht war das auch das Problem in dem Kiosk in dem ich die Karte gekauft hatte.

Also ging ich auf die Straße und versuchte es dort noch einmal. Und siehe da, jetzt kam ich durch. Blöderweise hörte eine portugiesische Stimme am anderen Ende. Das half mir auch nicht weiter.

Also ging ich zurück in den TIM Store und bat die Dame mit mir zum Eingang zu gehen wo ich Empfang hatte. Ich drückte Ihr mein Handy in die Hand und sie hörte geduldig zu, was die Computerstimme am anderen Ende der Leitung sagte. Dann drückte sie 2 mal die 3 und den Stern (so wie es auch im Internet stand) und dann drückte sie mir wieder das Telefon in die Hand. Jetzt war wohl ein Mensch dran, der Englisch konnte. Und dem war so. Die Dame fragte nach meiner Passnummer und ein paar weiteren Daten und meinte schließlich, die Karte sei in ca. 10 Minuten registriert. Sehr gut.

Jetzt brauchte ich nur noch ein Internet Paket.

Ich ging wieder in den TIM Store und fragte danach, doch leider war deren Computersystem zum Aufladen des Guthabens kaputt. Sie schrieb mir einen kleinen Zettel mit Anweisungen und schickte mich damit in eine Apotheke gegenüber. Dort sollte ich 20 Real bezahlen, den Zettel abgeben und sie würden mir das Internet Paket buchen.

Ich tat wie mir geheißen und siehe da, am Ende hatte ich Internetempfang. Es war zwar etwas kompliziert, doch am Ende hat es funktioniert und ich habe mir 95 Real (knapp 20€) gespart.

Jetzt kaufte ich mir noch eine Powerbank, da der Akku meins Handys nur bei sehr sparsamer Nutzung einen ganzen Tag durchhält, und ging zurück in mein Zimmer. Da ich jetzt weder genug Zeit hatte um noch zum Shoppen in die zoll- und steuerfreie Zone nach Paraguay zu fahren, noch den Staudamm zu besichtigen.

Also schrieb ich noch etwas Tagebuch bevor ich dann gegen 18:30 Uhr ein Uber zum Dreiländereck nahm. Als ich ankam war ich überrascht, dass es Eintritt kostete. Und mit 49 Real (knapp 9€) nicht gerade wenig.

Als ich dann am Denkmal ankam war ich erst einmal enttäuscht. Es war lediglich eine Art Mini-Obelisk und dahinter 3 Schilder mit der Aufschrift Brasil, Argentine, Paraguay, vor dem eine riesige Schlange stand um sich vor dem Schild zu fotografieren. Um den Obelisken herum waren auch einige Stuhlreihen aufgestellt auf denen Leute Saßen, als würden sie auf ein Konzert oder eine Show warten. Doch es kam erst ein mal eine Art Moderator, der eine ganze Weile irgendetwas auf portugiesisch erzählte. Und dann kamen ein paar Tänzer, die in altertümlichen Kostümen zu entsprechender Musik eine Art Schreittanz aufführten. Die Kostüme waren schön, der Tanz eher naja.

Nach einer weiteren langen Ansage kamen dann ein paar Männer mit Stöcken und sprangen etwas unmotiviert herum. Das war für mich der Zeitpunkt an dem ich beschloss etwas zu Essen. Es war zwar nicht sonderlich günstig, doch ich wollte damit nicht warten bis ich später wieder bei meiner Unterkunft bin, Wer weiß wann das sein würde.

Ich wartete eine Weile auf mein bestelltes Shawarma und nachdem ich des dann gegessen hatte begannen endlich etwas interessantere Tänze. Jetzt wurde mir auch langsam klar, dass es sich dabei um verschiedene kulturelle Darbietungen der 3 Länder handelte. Es gab nämlich irgendwann auch eine Tango- , eine Samba- und eine Capoeira-Einlage. Und ständig wurden die Kostüme gewechselt, denn alle Tänze wurden von der gleichen Tanzgruppe getanzt. Das erklärte auch, warum die eine Dame im Tango keine so gute Figur machte, dafür später beim Samba aber das Solo tanzte.

Da mir die Show dann letztlich doch noch ganz gut gefiel war es insgesamt ein gelungener Abend. Auch wenn es Anfangs nicht danach aussah.

Die Wasserfälle auf der brasilianischen Seite

20.04.2024

Auf die Empfehlung meines Gastgebers nahm ich mir für heute 2 Sehenswürdigkeiten vor. Zuerst die Wasserfälle und anschließend noch den Itaipu Staudamm, den zweitgrößten Staudamm der Welt.

Dementsprechend stand ich schon früh auf. An dem Burgerstand vom ersten Abend kaufte ich mir Proviant für den Nationalpark. Dann ging ich zur Bushaltestelle und nahm den 120 er Bus zu den Wasserfällen.

Während der Fahrt kaufte ich mir online ein Ticket um mich nicht an der Kasse anstellen zu müssen.

Am Parkeingang gab es dann einen Shuttlebus, der zum Fußweg zu den Wasserfällen fuhr. Hier auf der Brasilianischen Seite gibt es lediglich einen Weg, der dafür aber zum Teufelsschlund führt (Garganta del Diablo), den ich auf der argentinischen Seite ja nicht gesehen hatte.

Am Anfang des Weges sah ich noch die Wasserfälle auf der argentinischen Seite und konnte sogar Leute auf den Wegen und der Aussichtsplattform erkennen.

Später kam ich dann zu den Wasserfällen, die ich vor 2 Tagen noch nicht gesehen hatte.

Und schließlich dann zum Teufelsschlund, dem spektakulärsten Teil der Wasserfälle. Hier wurde ich im unteren Bereich des Weges auch ein wenig nass. Ich hatte meinen Regenponcho natürlich im Zimmer vergessen. 🙈

Hier gab es auf noch einen Aufzug mit dem man auf eine Aussichtsplattform an der oberen Kante der Fälle fahren konnte. Mit entsprechender Aussicht.

Hier machte ich dann auch meine Mittagspause bevor ich wieder zurück zum Bus ging. Nach 3 Stunden war ich schon wieder am Ausgang.

Von hier nahm ich den 120er Bus zurück in die Stadt zum Busterminal wo ich dann einen Bus zum Itaipu Staudamm nehmen wollte. Doch da ich dringend auf Toilette musste ging ich zuerst in das Einkaufszentrum nebenan von dem ich wusste, dass es dort Toiletten gibt.

Dadurch habe ich leider den Bus verpasst, der gerade am Bahnhof ankam. Also wartete ich auf den nächsten, der eine halbe Stunde später gehen sollte. Ich sagte dem Busfahrer ich wolle nach Itaipu und bezahlte 5 Real. Blöderweise sagte er mir nicht, dass der Bus gar nicht zum Staudamm fährt (entgegen der Informationen, die ich aus dem Internet hatte) oder ich verstand ihn einfach nicht. Im spanischen habe ich nach ein paar Monaten ja wenigstens ein paar Brocken verstanden, doch Portugiesisch ist wieder eine komplett neue Sprache. 🙁

Ich fuhr eine knappe Stunde mit dem Bus. Zuerst in Richtng Staudamm, doch dann bog er in 2 Wohngebiete ab und als er fast jede einzelne kleine Straße angesteuert hatte, fuhr er wieder zurück.

Ich überlegte, ob ich einen neuen Versuch starten sollte, doch da der Staudamm schon recht früh schloss, dachte ich es sei eine bessere Idee nach Paraguay zu gehen und mir dort in der zoll- und steuerfreien Zone ein neues Handy zu kaufen. Mein 10 Jahre altes Ersatzhandy ist so langsam, dass es mich verrückt macht. Außerdem ist die Kamera mehr als bescheiden…

Also stieg ich auf dem Rückweg in der Nähe der Freundschaftsbrücke aus und lief 20 Minuten zu Fuß zur Grenze. Nach etwas hin und her auf der Suche nach der Passkontrolle kam ich schließlich nach Paraguay. Ich hatte mir schon einen großen Elektronikladen rausgesucht, doch ich wurde direkt an der Grenze von einem jungen Mann abgefangen, der mir sagte, dort wäre es teuer und ich solle ihm zu einem anderen Laden folgen. Das war mir schon etwas suspekt, doch ich ging mit ihm mit. Allerding waren die angebotenen Handys deutlich teurer als was ich von dem großen Laden in Erinnerung hatte. Da ich kein Internet hatte konnte ich leider nicht mehr nachschauen. Dennoch ich verließ mich auf mein schlechtes Gefühl, ließ den jungen Mann stehen und ging rüber auf die andere Straßenseite zum “Mega Eletrônicos”. Der hatte eine riesige Auswahl und die Preise waren für Ausländer nochmal billiger als die im Internet ausgeschriebenen.

Ich hatte mir vorher schon ein Xiaomi Redmi Note 12 Pro ausgesucht, da es gute Testberichte hatte und nur 230 Dollar kosten sollte. Doch in dem Laden hatten sie dann den Nachfolger, Redmi Note 13 Pro, für nur 211 USD. Das war sogar 30€ billiger als bei Amazon in Deutschland, und das obwohl Elektronik in Südamerika normalerweise deutlich teurer ist. Ich kaufte es und schon beim ersten Ausprobieren lagen Welten zwischen dem alten und dem neuen Handy. 10 Jahre machen schon einen extremen Unterschied.

Nun ging ich wieder zurück zur Brücke, doch leider war die Passkontrolle nirgends ausgeschildert. Ich ging zuerst in das gleiche Büro in dem ich schon auf dem Hinweg war, doch die schickten mich auf die andere Straßenseite. Dort war aber nur ein Einkaufszentrum. Ich irrte ein wenig umher bis ich einen Polizist sah, der mir dann den richtigen Weg zeigte.

Jetzt konnte ich wieder über die Brücke nach Brasilien. Dort wurde mein Rucksack vom Zoll kontrolliert, denn man darf nur Waren bis maximal 500 USD Gegenwert zollfrei einführen. Doch da ich nur das eine Handy gekauft hatte war das kein Problem.

Auf der brasilianischen Seite konnte ich im gleichen Büro wie zuvor bei der Ausreise den Stempel in meinen Pass bekommen und nun war ich offiziell wieder zurück in Brasilien.

Ich fragte jemanden wo die nächste Bushaltestelle sei, und die war praktischerweise nur eine Straße weiter. Doch nachdem ich über eine halbe Stunde auf einen Bus wartete, aber keiner kam, und die anderen wartenden irgendwann alle die Bushaltestelle verließen, entschied ich mich ein Motorradtaxi zu nehmen. Das kostete auch nur 10 Real (knapp 2 €) und war auch viel schneller als der Bus.

Zurück in meinem Apartment richtete ich das neue Handy ein wozu ich nochmal mit meinen Eltern telefonieren musste. Wie immer das gleiche Spiel mit dem SMS Code um WhatsApp einrichten zu können.

Am Abend wollte ich in einem Restaurant essen gehen, das mir Hakim empfohlen hatte. Doch als ich dort ankam und die Preise auf der Speisekarte sah (kein Gericht unter 30 €) entschuldigte ich mich bei dem Kellner, stand auf und ging wieder.

Dann landete ich doch wieder bei dem Burger Imbiss, an dem ich schon am ersten Abend war.

Zurück im Zimmer packte ich so viel wie ich konnte und stellte den Wecker auf 6:55 Uhr. Welch unmenschliche Zeit.

Flug nah Rio

21.04.2024

Der Wecker klingelte und ich taumelte aus dem Bett. Ich packte so schnell ich konnte und stand um 7:15 Uhr an der Bushaltestelle. Der Bus sollte gegen 7:20 Uhr kommen. Kam dann um 7:35 Uhr und ich war um 8:05 Uhr am Flughafen. Perfekt, da mein Flug um 10:10 Uhr gehen sollte.

Doch ich war ein wenig beunruhigt, dass der Flug nicht auf dem Bildschirm angezeigt wurde. Der erste abgehende Flug stand mit 10:30 Uhr an. Ich fragte einen Mann am Infostand, doch der versicherte mir, dass der Flug nicht storniert sei und ich einfach noch warten sollte. Ich wartete eine Stunde und als die Dame, die neben mir saß ungeduldig wurde und auch zum Infostand ging folgte ich ihr. Nachdem sie auch mit dem Mann gesprochen hatte fragte ich sie, ob sie Englisch spräche. Und das tat sie zum Glück. Sie erklärte mir, dass der Flug zwar nicht angeschrieben sei, aber dennoch kommen würde. Der Flieger sei schon auf dem Weg.

Wir gingen beide zurück und ein paar Minuten später kam dann auch endlich Personal von der Azul Airline zum Check-In Schalter.

Jetzt bekamen wir beide die Hiobsbotschaft. Unser Flug wurde doch storniert. Nach ein wenig hin und her wurde ich auf einen Ersatzflug mit LATAM Airlines direkt nach Rio de Janeiro umgebucht. Allerdings erst um 14:10 Uhr.

Neues Ticket nach Rio de Janeiro

Naja, besser als nichts. Ich sollte mich direkt bei LATAM an der Gepäckaufgabe anstellen. Das kam mir schon etwas seltsam vor, da der Flug ja erst in 5 Stunden geht, doch ich tat wie mir geheißen. Nach 15 Minuten in der Schlange kam ich am Schalter an und dort sagte man mir natürlich, dass es noch zu früh sei. Ich solle noch 1-2 Stunden warten.

Also setzte ich mich wieder, packte meinen Laptop aus und schrieb Reisetagebuch. Nach einer Stunde kam dann ein Mann und bedeutete mir, ich könne mein Gepäck jetzt aufgeben. Das lief dann ausnahmsweise mal ohne Probleme.

Warten am Flughafen

Doch wenn ich so überlege, wie die Zahl der Unwägbarkeiten und Probleme in den letzten Wochen meiner Reise angestiegen sind (im Prinzip seit ich ohne Motorrad unterwegs bin und mir in Lima das Handy geklaut wurde), rechne ich damit, dass in Rio auch noch irgendetwas passiert. Vielleicht kommt mein Gepäck nicht an, vielleicht werde ich nochmal bestohlen oder in irgendeiner anderen Form beschissen oder was weiß ich…

In Rio gab es dann wenigstens einen Shuttle-Bus vom Flughafen nach Copacabana, der fast genau vor meinem Apartment hielt. Perfekt. Und 2 Häuser weiter gab es ein kleines Buffetrestaurant in dem man wie in Argentinien nach Gewicht bezahlte. Das Abendessen war sehr lecker und entschädigte für die Unannehmlichkeiten am Flughafen.