Du betrachtest gerade Nepal – Lumbini, Pokhara und das Mustang-Gebiet

Die Geburtsstätte Buddhas

Datum04.12.2025 – Tag 53
StartLumbini
ZielLumbini
gefahrene Kilometer0 km
Kilometerstand49963 km

Ich hatte keine so gute Nacht. Das Bett war doch deutlich unbequemer als bei der Zimmerbesichtigung angenommen. Und ausschlafen konnte ich auch nicht. Mein Zimmer hat 2 große Fenster so dass die Sonne ab 8 Uhr den Raum so stark aufheizte, dass an ein vernünftiges Schlafen nicht zu denken war.

Gegen 9:30 Uhr gab ich auf und machte mich fertig. Heute stand der Besuch des Geburtsorts von Siddhartha Gautama an. Dem Begründer des Buddhismus. Ich hatte mich gestern Abend ein wenig eingelesen und mir wurde mal wieder meine Unwissenheit vor Augen geführt. Jetzt habe ich in Südostasien schon so viele buddhistische Tempel gesehen, doch mir war nicht klar, dass Buddha gar kein Gott ist.

Er ist eine reale historische Person, die man eher als Philosophen bezeichnen könnte, bzw. nennt ihn Wikipedia einen Weisheitslehrer. 

Er ist rund 500 Jahre v. Chr. laut mündlicher Überlieferung in Lumbini geboren. Dort wurde dann rund 300 Jahre später von König Ashoka eine Steinsäule mit einer Inschrift errichtet in der Siddhartha Gautama erstmals als Buddha, der Erwachte, bezeichnet wurde.

Ich besuchte als erstes den Maya Devi Tempel, der an der exakten Geburtsstelle stehen soll. Es gab ein paar Mauerruinen und ein Teil der Steinsäule von König Ashoka, die ich allerdings nicht wirklich erkennen konnte. Die Ruinen sind zum Schutz vor Verwitterung von einem einfachen weißen Gebäude umhüllt, um sie zu konservieren. Im Inneren war das Fotografieren leider nicht erlaubt. Irgendwie hatte ich mir etwas mehr versprochen.

Hinter dem Tempel gab es einen Bodhi-Baum (Pappelfeige), der angeblich ein Nachfolger des Baumes sein soll, unter dem Siddhartha Gautama geboren wurden. Der Baum war zumindest ein sehr beliebtes Fotomotiv. Außerdem wehten noch etliche bunte Gebetsfahnen im Wind, die ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv waren.

Dann hatte ich einen kurzen Schreckmoment. Als ich den Tempel verließ waren meine Schuhe nicht mehr da, wo ich sie ausgezogen hatte. Ich wollte nicht glauben, dass jemand vor dem höchsten Heiligtum der Buddhisten Schuhe klaut. Dann sah ich wie andere Besucher in den Büschen hinter dem Weg nach ihren Schuhe suchten. Ich tat ihnen gleich und fand auch meine dort. Irgendein Witzbold hat die Schuhe wohl ins Gebüsch geworfen. Wer macht denn sowas?

Nun war es an der Zeit den 2. Bereich des Geländes mit den vielen Buddhistischen Tempeln zu erkunden. Viele Länder dieser Erde haben hier in Lumbini Tempel gestiftet.

Als erstes besuchte ich die goldene Stupa von Myanmar, die eine kleinere Version der Stupa Shwedagon Paya in Yangon ist. Leider konnte man nicht hinein gehen.

Als nächstes besuchte ich den Kambodschanischen Tempel, der eine Buddha Statue enthielt und dessen Wände im Inneren komplett mit Gemälden verziert waren.

Weiter ging’s zum Thailändischen Tempel, der mich ein wenig an den White Temple in Chiang Rai erinnerte. Nicht wegen der Architektur sondern weil er komplett in weiß gehalten ist.

Als ich den Tempel verließ kaufte ich mir eine kleine Portion Kichererbsensalat, der aber nicht ganz so gut war, wie der in Little Switzerland in Nordindien.

Von hier ging ich über eine Brücke auf die andere Seite des Kanals, wo eine goldene Buddha Statue auf einem kleinen künstlichen See stand.

Direkt neben dem See steht auch der von Deutschland gestiftete „Great Drigung Kagyu Lotus Stupa“ Tempel. Ich weiß nicht warum, aber laut Internet ist das einer der religiös bedeutsamste Tempel des ganzen Komplexes.

Nun hatte ich allerdings genug von den Tempeln und war auch ein wenig platt von dem vielen Rumlaufen.

Auf dem Rückweg zu meinem Hotel ging ich noch am vietnamesischen Tempel vorbei, doch der war noch nicht fertig gestellt und deshalb für Besucher noch nicht geöffnet.

Als ich die Anlage verließ, traf ich auf 2 junge blonde Frauen. Als ich sie ansprach, zeigte sich, dass sie aus Deutschland kommen. Den ganzen Tag hatte ich keinen einzigen weißen Ausländer gesehen und jetzt gleich 2 Deutsche.

Zurück im Hotel recherchierte ich dann nach Hotels in Pokhara und Kathmandu. Außerdem überlegte ich mir meine weitere Reiseroute. Eigentlich wollte ich nochmal in die Berge. Es gibt eine schöne Straße Muktinath sowie eine abenteuerliche Offroad-Strecke nach Manang, die ich in einem YouTube Video eines Motorradfahrers gesehen habe. Doch auf beiden Strecken gibt es nur sehr einfache Hotels ohne Klimaanlage oder Heizung. Deshalb habe ich mich entschieden die beiden Strecken auszulassen. Außerdem habe ich neben Pokhara und Kathmandu ja noch den Chitwan Nationalpark auf dem Programm.

Zum Abendessen ging ich erneut in das gleiche Restaurant in dem ich schon gestern Abend und heute morgen war. Dort traf ich auf eine der blonden Frauen. Was für ein Zufall. Sie war allerdings mit einer Gruppe von Nepalesen am Tisch, so dass wir uns nicht unterhielten.

Ich war nicht sonderlich hungrig und aß lediglich ein Aloo Gobhi, was ich allerdings vergaß zu fotografieren.

50.000 Kilometer

Datum05.12.2025 – Tag 54
StartLumbini
ZielPokhara
gefahrene Kilometer199 km
Kilometerstand50166 km

Ich stand früh auf und startete schon um 8:30 Uhr. Die Strecke war anfangs nichts besonderes, doch in Tilittama erreichte ich die 50.000 Kilometermarke auf dem Odometer. Nicht so schlecht für ein 3 Jahre altes Motorrad.

Dort stoppte ich dann auch für eine Frühstückspause. Es gab eine Erbsensuppe mit frittierten Donuts und eine Samosa.

Von hier hatte ich noch 5 Stunden und 10 Minuten vor mir. Voraussichtliche Ankunftszeit 14:50 Uhr.

15 Minuten später ab Budwal begannen dann wieder die Berge und der Rest der Strecke war mal wieder ein Kurvenparadies. Auch wenn der Asphalt gerne etwas besser hätte sein können.

Die von Google geschätzte Fahrzeit war Recht konservativ. Trotz ein paar Trinkpausen und einer kurzen Pause für eine Samosa, blieb die Ankunftszeit immer bei zwischen 14:40 Uhr und 14:50 Uhr.

Gegen halb 2 hielt ich an einem Café, das zuerst geschlossen hatte, doch gerade als ich weitergefahren wollte, kam der Besitzer von der Mittagspause zurück und öffnete.

Ich gönnte mit nach Wochen mal wieder einen Cappuccino. 

Jetzt hatte ich noch 1½ Stunden bis Pokhara. Ich hoffte, dass ich mal wieder ein richtige gutes Hotel finden würde. Der Plan war 3 oder gar 4 Nächte in Pokhara zu bleiben. Die letzten Tage hatten mich ein wenig geschlaucht und ich brauchte etwas Erholung.

Ich kam gegen 15:20 Uhr im Hotel Shekhar’s Place an. Das Zimmer gefiel mir schon ganz gut und sollte mit Discount nur 2800 NPR (17€) kosten. Doch ich hatte noch ein paar andere Hotels auf der Liste und da ich noch genug Zeit hatte, dachte ich mir, ich schaue mir die anderen auch erst mal an. Die lagen etwas näher am See, sollten laut Internet aber ein wenig teurer sein.

Das zweite war das Hotel Spring. Ähnlich gutes Zimmer und mit 2500 NPR (15€) sogar noch ein wenig günstiger. Und dazu noch mit Frühstück.  Da das dritte Hotel (Hotel Sublime) ausgebucht war, blieb es beim Hotel Spring. Gut und günstig. Und mit Tor, das nachts hoffentlich abgeschlossen wird.

Ich zog mich schnell um, um noch ein paar Minuten Tageslicht nutzen zu können und eine Runde am See spazieren zu gehen. Mittlerweile geht die Sonne schon um 17:13 Uhr unter. 

Die Gegend hier ist sehr touristisch. An der Uferstraße gibt es überall Boutiquen, Geschäfte für Trekkingkleidung und -zubehör sowie Tourenanbieter und Massagesalons.

Am See gab es viele verschiedene Boote zu mieten und es war echt viel los. Neben Bars gab es auch viele Grillrestaurants. Ich ließ mir einen Büffel- und einen Hühnchenspieß grilen. Der Büffel war ein wenig zäh, aber das Hühnchen war super lecker.

Als ich den Uferbereich verließ ging ich wieder entlang der Lakeside Riad (der Geschäftsstraße) zurück zu meinem Hotel. Dabei blieb ich noch an einem Fast Food Laden hängen, der Chicken Rolls frisch zubereitete. Nach den 2 Grillspießen war das gerade genug. 

Ein paar Meter weiter bequatschte mich dann ein Nepalese zu einer Fußmassage. 30 Minuten für 6€. Gar nicht mal so viel teurer wie in Thailand (ca. 4€).

In einem anderen Salon bekam ich ein Angebot für eine Ganzkörpermassage für 2000 NPR (12€). Die werde ich vielleicht morgen mal ausprobieren.

Ein paar Meter weiter lachte mich dann ein Obstbecher an. Und die beiden Damen, die ihn verkauften lächelten ebenfalls. 😍

Da konnte ich nicht widerstehen.

4 Seen Tour

Datum06.12.2025 – Tag 55
StartPokhara
ZielPokhara
gefahrene Kilometer65 km
Kilometerstand50231 km

Das Hotelfrühstück war nichts besonderes, aber gut genug um nicht hungrig in den Tag zu starten. Außerdem kann man für 15€ pro Nacht nicht wirklich mehr erwarten.

Zuerst klebte ich eine aufgerissene Naht meines wasserdichten Rucksacks mit Sekundenkleber (ich hoffe das hält und ist dicht). Anschließend brachte ich eine Portion Wäsche in die Reinigung, die direkt neben meinem Hotel lag.

Nun machte ich mich mit leichtem Motorrad auf zu der Rupa Lake Hängebrücke. Ein Tipp, den ich aus einem YouTube Video hatte. 

Der erste Teil der Strecke bis Talchowk  führte zwar über eine Hauptstraße, doch die war gröstenteils im Bau und somit überwiegend eine Dirt Road.

In Talchowk wurde es dann noch abenteuerlicher, denn die eigentliche Strecke zum See war gesperrt. Es gab ein Schild, das ich als eine Umleitung interpretierte (leider nur auf Nepali beschriftet) und vor mir drehte ein anderer Motorradfahrer um, nachdem er sich von einem Einheimischen den Weg erklären ließ. Zumindest interpretierte ich das so. Ich entschloss mich dem Motorrad zu folgen und das war eine sehr gute Entscheidung. Die Weg wurde zu einer durchaus anspruchsvollen weil steilen Dirt Road. Ich glaube alleine wäre ich nicht hier entlang gefahren. Doch der Motorradfahrer hatte Frau und Kind dabei, so dass ich dachte, so schlimm kann es schon nicht werden.

Irgendwann erreichten wir die Ortschaft Sundhari, von wo an die Straßen wieder geteert waren. Zumindest ein Stück. Denn kurz nachdem ich zur Hängebrücke abbog wurde es wieder steinig. Da ich nicht wusste wie es weiterging und ob ich im Zweifelsfall wenden könnte, entschied ich mich mein Motorrad abzustellen und die letzten 100 Meter zur Brücke zu Fuß zu gehen. Gute Entscheidung, denn nach der nächsten Kurve wurde der Feldweg zu einem Trampelpfad. Steil und steinig. Hier hätte ich definitiv nicht fahren und auch nicht umdrehen können.

Der Ausblick von der Brücke über den Rupa Lake war grandios und im Hintergrund ragten die verschiedenen Gipfel des Annapurna Massivs in den Himmel. Auf der Brücke traf ich 2 Frauen in traditioneller Kleidung, die ich nach einem Selfie fragte. Sie waren total aus dem Häuschen und freuten sich, dass ein Ausländer mit ihnen ein Foto machen wollte.

Von hier fuhr ich zum benachbarten Begnas Lake wo ich am „Sarita’s Blue Heaven Restaurant and Guest House“ zum Mittagessen stoppte und mir einen gegrillten Fisch aus dem See bestellte. Die Aussicht von der Dachterrasse war fantastisch. Im Hintergrund überragte der Machhapuchchhre (Fischschwanzberg) die Bergkette. Der Berg ist den Nepalesen heilig und darf daher nicht bestiegen werden.

Auf dem Weg zurück nach Pokhara hielt ich an einem weiteren kleinen See, dem Dipang Lake. 

Auf Empfehlung eines Rollerfahrers nahm ich nicht die direkte Strecke zurück sondern fuhr nochmal einen kleinen Berg hinauf. Von dessen Rückseite hatte man einen super Ausblick auf das Annapurna Massiv.

Als letztes hielt ich noch am Leurini Lake wo ich auch ein paar Schritte spazieren ging.

Auf dem Heimweg hielt ich noch an einem Car Wash und ließ mein Motorrad putzen.

Entlang der Hauptstraße gab es einige Motorradverleiher. Ich erkundigte mich bei einigen nach einer Hero Xpulse 200. Ich überlege mir von hier einen 3-tägigen Ausflug in Richtung Manang zu machen. Eine super schöne aber schwierige Offroad-Strecke für die mir mein Motorrad einfach zu schwer ist.

Ich bekam ein gutes Angebot für eine erst 5000 Kilometer gelaufene Pro Version für 3000 NPR pro Tag. Das würde ich mir in den nächsten Tagen mal durch den Kopf gehen lassen müssen.

Zurück im Hotel legte ich mich erst mal ins Bett. Ich war ziemlich fertig vom vielen Offroad heute und schaute ein paar Videos. Nach einer heißen Dusche machte ich mich auf den Weg ein Restaurant zu finden. Ich hatte schon eins ins Auge gefasst, an dem ich gestern vorbei kam und das mit gut gefallen hatte. Leider war es heute geschlossen. Neben an gab es aber einen Friseur. Und da ich frisch geduscht war, nutzts ich die Gelegenheit…

Die Restaurantsuche gestaltete sich ein wenig schwierig. Irgendwie ist die Stadt heute wie ausgestorben. Und in dem einzigen Restaurant in dem ein paar Gäste saßen, ging mir das Gequatsche einer Gruppe von Engländerinnen schon beim Vorbeigehen auf die Nerven. Am Ende landete ich in einem kleinen Restaurant nicht weit von meinem Hotel und bestellte mir ein typisch nepalesisches Gericht namens Dido. Im Prinzip so was ähnliches wie ein Thali. Eine gemischte Platte mit Chicken- und Gemüse-Curry, Dal, Spinat aber anstelle von Reis eine Pampe aus Mehl, die Dido heißt.

War nicht schlecht, muss ich aber nicht nochmal haben. Und leider sehr scharf. Aber wenigstens bin ich satt geworden. 😉

Ölwechsel und Besichtigung der Shiva Statue und des World Peace Pagoda

Datum07.12.2025 – Tag 56
StartPokhara
ZielPokhara
gefahrene Kilometer32 km
Kilometerstand50263 km

Nach dem Frühstück wollte ich mit meiner elektrischen Luftpumpe zur Lakeside Road gehen um nach einer passenden Tasche zu suchen. Ich hatte vor 2 Tagen eine gesehen, die von der Größe her hätte passen können, aber ich war mir nicht sicher gewesen.

Auf dem Hotelparkplatz passte mich ein anderer deutscher Gast aus der Nähe von Nürnberg ab. Wir quatschten ein wenig und er gab mir eine Menge gute Tipps für die Gegend. Er ist schon seit einer Woche in meinem Hotel und kommt seit 5 Jahren regelmäßig nach Indien und Nepal. Das beste war, dass er mir ein gutes Hotel mit Heizung in Muktinath empfohlen hat. Wenn es wirklich so gut ist, werde ich vielleicht 2 Nächte dort bleiben. Die Gegend soll wunderschön sein. Einziges Problem ist, dass der Ort auf 3700 Metern Höhe liegt. Das könnte Probleme mit der Höhenkrankheit geben.

Nun ging ich zur Lakeside Road und fand tatsächlich ein passendes Täschchen, das eigentlich ein Schulmäppchen für Stifte war. Aber die Pumpe passte prima rein.

Nun machte ich mich auf zu einer Yamaha Werkstatt für einen Ölwechsel. Da ich schon mal in einer einigermaßen vernünftigen Werkstatt war (definitiv besser als der Hotelparkplatz) nutzte ich die Chance und spannte meine Kette nochmal und füllte auch meinen Öltank für den automatischen Kettenöler auf. Zum ersten Mal nach 8000 Kilometern. Und es war ca. noch ¼ drin. Da war die Angabe von 10.000 Kilometern mit einer Füllung nicht übertrieben.

Zuletzt ließ ich auch noch mein Nummernschild tauschen. Ich hatte mir in Deutschland ein Ersatznummernschild pressen lassen, das ich eigentlich schon sofort in Mumbai drauf machen wollte. Naja, besser jetzt als nie. Das originale war schon ziemlich verbeult. Mir ist ja in Mumbai und auch vor ein paar Tagen auf dem Weg nach Lumbini jeweils ein Motorrad hinten rein gefahren. Und bevor das Nummernschild ganz kaputt ist, habe ich es jetzt austauschen lassen. Ich denke ich brauche das originale mit den offiziellen Plaketten, wenn ich wieder nach Deutschland bzw. in die EU einreisen möchte. Hier in Indien und Nepal ist es egal, ob die Plaketten drauf sind oder nicht.

Da heute die Werkstatt offiziell eingeweiht wurde, hat man mich gefragt, ob ich an der Einweihung teilnehmen und das Band durchschneiden könnte. Das habe ich natürlich gerne gemacht. 

Und als ich fertig war bat mich die junge Social Media Managerin noch um ein Interview, dass sie später auf TikTok stellen würde. Auch da sagte ich zu, so dass es am Ende 14:45 Uhr wurde bis ich los fuhr.

Hier das Video zu dem Interview.

https://youtube.com/shorts/K5-LEbSYk-k?feature=share

Mein nächstes Ziel war die Shiva Statue von der aus man einen wunderschönen Blick über das Tal, die Stadt Pokhara und das Annapurna Massiv hat. Und da ich seit dem Frühstück nichts gegessen hatte, gönnte ich mir noch ein schnelles Samosa Chole. Super Kombination.

Vom hier fuhr ich noch zum letzten Touristenspot, der World Peace Pagode. Auch von hier hat man einen tollen Ausblick. Und nachdem die Lichtstimmung anfangs nicht ganz so gut war, da die Sonne von ein paar Wolken verdeckt war, wurde sie auf meinem Rückweg zum Motorrad wieder sehr gut. Die untergehende Sonne schien unter den Wolken hindurch und strahlte die weißen Gipfel des Annapurna Massivs an. Hier fragte ich einen Nepalesen (denke ich zumindest, vielleicht war es auch ein Inder oder ein Bangladescher) ob er mich fotografieren würde.

Auf dem Weg zurück ins Hotel hielt ich an dem Restaurant, das gestern Abend geschlossen war und bestellte mir ein Chicken Kadai (Hühnchen mit Paprikasoße). Dort traf ich auch 2 junge Frauen, die sich hier in Pokhara Motorräder geliehen hatten und damit die Gegend erkundeten. Sie verließen allerdings das Restaurant gerade als ich ankam. Später erfuhr ich vom Keller, dass die beiden auch aus Deutschland kommen. Schade, wäre ich etwas früher dort gewesen, hätten wir uns ein wenig unterhalten können.

Zurück im Hotel lud ich noch ein paar Ersatzteile aus dem Motorrad, die ich in den nächsten Tagen definitiv nicht brauchen würde und sortierte meine Klamotten so, dass ich morgen nur mit dem nötigsten für 2 Tage nach Muktinath aufbrechen könnte. 

Ich wusste immer noch nicht genau was der bessere Plan wäre.

Option 1: Ich fahre nach Muktinath, verbringe den Nachmittag dort und fahre dann zurück bis Marpha (das liegt nur auf 2640 Metern). Dann würde ich am 2. Tag wieder zurück fahren und hätte noch genug Zeit mir die längste Hängebrücke Nepals in Baglung anzuschauen.

Option 2: Ich übernachte in Muktinath in dem Hotel, das mir der Franke heute morgen empfohlen hatte. Dann hätte ich etwas mehr Zeit am Nachmittag die Gegend um Muktinath zu erkunden und falls es tatsächlich so schön ist wie der Franke gemeint hat, könnte ich auch noch eine 2. Nacht dranhängen.

Der Nachteil ist, dass eine Nacht auf 3700 Metern Höhe (ggf. sogar 2 Nächte) vermutlich zu heftigen Kopfschmerzen führen würde. Und möglicherweise habe ich dann auf dem Rückweg keine Zeit oder Lust mehr mit die Hängebrücke anzuschauen. 

Ich würde das wohl spontan entscheiden müssen.

Marpha und Muktinath

Datum08.12.2025 – Tag 57
StartPokhara
ZielMarpha
gefahrene Kilometer213 km
Kilometerstand50476 km

Nach dem üblichen Hotelfrühstück machte ich mich um 9:20 Uhr auf dem Weg in die Mustang Region.

Die Strecke war größtenteils gut geteert und wie üblich gelegentlich von Dort-Road Abschnitten unterbrochen.

Gegen Mittag kam mir eine Royal Enfield Himalayan entgegen und der Fahrer grüßte mich. Ich hielt sofort an. Er sah das und hielt auch an.

Er war Australier und hatte sein Motorrad in Delhi gemietet, für 18€ pro Tag. Wenn ich gewusst hätte, dass man mit einem indischen Mietmotorrad auch nach Nepal einreisen kann, hätte ich das vielleicht auch gemacht. Dann hätte ich mir die Kosten des Transports und den Ärger mit meiner Kiste  in Mumbai erspart. Egal, jetzt ist es wie es ist.

Mit dem minimalen Gepäck, das ich heute dabei hatte, fuhr sich mein Motorrad viel besser.

Ich erreichte gegen 14:00 Uhr Marpha auf 2600 Metern Höhe und schaute mir dort das Marpha Palace Hotel an. Recht einfach, aber mit bequemem Bett und Klimaanlage. Nach meiner Recherche das einzige Hotel in dieser Gegend.

Da ich allerdings lieber eine halbe Stunde weiter in Kagbeni übernachtet hätte, bezog ich das Zimmer noch nicht sofort, sondern fuhr ich erst mal weiter.

Doch in Kagbeni gab es kein einziges Hotel mit Klimaanlage. Da es noch nicht so spät war, fuhr ich noch weiter bis nach Muktinath, dem letzten Ort bevor der Annapurna Circuit Track begann. Hier auf 3644 Metern spürte ich die dünne Luft schon deutlich und und ich bekam ein leichtes Schwindelgefühl. Hier hätte ich keinesfalls übernachten können.

Doch der Ausblick auf die umliegenden Berge war phänomenal.

Dort war auch eine Gruppe Motorradfaher in einem Hotel eingekehrt, die alle auf Hero Xpulse 200 Maschinen unterwegs waren. Das ist das Modell dass ich mir für meinen Trip nach Manang mieten möchte.

Auf dem Rückweg fuhr ich noch einmal durch Kagbeni, nur um eine Videoaufnahme von der Ortsdurchfahrt zu machen. Die engen Gassen sind schon echt speziell.

Zurück in Marpha bezog ich dann das Marpha Palace Hotel und bestellte mir sofort eine Nudelsuppe. Ich hatte seit dem Frühstück nichts gegessen.

Ich setzte mich zu einem schottischen Pärchen, die auch Motorrad fahren, aktuell aber als Backpacker unterwegs waren.

Wir unterhielten den ganzen Abend. Später bestellte ich mir noch einen Yak Burger. Sehr lecker. Da ich so mit den beiden ins Gespräch vertieft war vergaß ich total das Essen zu fotografieren.

Die längste Hängebrücke Nepals

Datum09.12.2025 – Tag 58
StartMarpha
ZielPokhara
gefahrene Kilometer158 km
Kilometerstand50634 km

Und es kam mal wieder anders als geplant 

Ich stand um 8:15 Uhr auf und frühstückte mit den beiden Schotten. Dabei kamen wir auch auf das Thema „Permit“, also spezielle Genehmigungen für diese Gegend. Gestern musste ich schon 3500 NPR für das Annapurna Permit zahlen um überhaupt nach Marpha, Kagbeni und Muktinath fahren zu dürfen.

Doch für den Upper Mustang braucht man noch eine separate Genehmigung, die 500 USD für 10 Tage kostet. Davon erzählte mir gestern auch der Australier, doch ich hatte ihn nicht richtig verstanden. Jetzt im Nachhinein muss er wohl gesagt haben, dass man die zwar braucht, er aber nicht kontrolliert worden ist und daher bis kurz vor die chinesische Grenze fahren konnte.

Ich hatte auf solche Experimente aber keine Lust. Was wenn ich zwar auf dem Hinweg nicht kontrolliert worden wäre, dafür aber auf dem Rückweg? Hätte ich dann die 500 USD plus evtl. eine Strafe zahlen müssen? Oder hätte ich mich rausreden können?

Ich hatte keine Lust das herauszufinden. Ich fragte nochmal beim Manager des Hotels nach und der bestätigte mir, dass ich nur bis Kagbeni fahren darf. Danach würde ich das Upper Mustang Permit benötigen. Also packte ich meine Sachen und checkte aus. 

Die Fahrt war super. Da ich heute mehr Zeit hatte, konnte ich viel langsamer fahren und die tolle Berglandschaft genießen. Ich machte viel zu viele Fotos.

Irgendwann sah ich auf der Karte, das man über eine kleine Dirt Road in ein Bergdorf fahren konnte, das deutlich höher als die Hauptstraße lag und eine gute Aussicht auf das Tal versprach. Ich bog also kurzerhand ab und machte einen schönen kleinen Umweg.

Etwas später sah ich einen Wasserfall, der etwas von der Straße entfernt war und zu dem ein kleiner Trampelpfad führte, den man aber problemlos mit dem Motorrad fahren konnte. Ich hielt kurz vor dem Wasserfall an und genoss die Ruhe. Er war nicht besonders hoch oder spektakulär, aber wunderschön in die Landschaft eingebettet und mündete in einem Mini-Stausee, eher Stau-Teich.

Als nächstes hatte ich die längste Hängebrücke Nepals mit 567 Metern auf dem Programm. Ziemlich beeindruckend. Da ich aber schon etwas spät dran war, ging ich sie nur etwa ⅔ bis ¾ ab und nicht bis ganz auf die andere Seite.

Auf dem Heimweg machte ich noch einen Abstecher über Sarangkot, einem Bergdorf nordöstlich von Pokhara. Leider war ich ein paar Minuten zu spät um dort den Sonnenuntergang zu genießen.

Die letzten 15 Minuten fuhr ich in der Dämmerung zurück nach Pokhara und hielt direkt an dem Restaurant an, in dem ich schon vor 2 Tagen gegessen hatte. 

Zurück im Hotel bekam ich ein anderes Zimmer, diesmal mit einem Einzel- und einem Doppelbett. Ansonsten identisch zu dem alten. Allerdings lag es genau gegenüber. Ich war gespannt, wie oft ich versehentlich versuchen würde in das alte Zimmer zu gehen.

Am Abend schaute ich mir noch YouTube Videos zum Manang Valley an. Und so wie es aussieht ist die Strecke gar nicht so schwierig, dass ich mir dazu eine leichte Enduro mieten müsste. Andere Motorradfahrer sind die Strecke zu zweit auf einem Motorrad gefahren.

Ich werde es also riskieren mit meinem eigenen Motorrad zu fahren. Da spare ich mir nicht nur 50€ Motorradmiete, ich muss auch nicht nochmal zurück nach Pokhara sondern kann von Besisahar gleich weiter in den Chitwan Nationalpark fahren.