Du betrachtest gerade Auf in die Berge – Nationalpark Huascarán

Über einen 4314 Meter hohen Pass nach Caraz

Datum17.01.2025
StartChimbote
ZielCaraz
gefahrene Kilometer192 km
Kilometerstand34353 km

Nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht, kam ich einigermaßen früh los. Noch ein kurzer Stopp bei Chinita auf ein Thunfischbrötchen und dann ging es los.

Ich hatte mich entschieden die abenteuerliche Route über den hohen Pass zu nehmen. Dazu fuhr ich nochmal rund 30 Kilometer zurück und bog dann auf die Ruta 104 ab. Hätte ich das gestern morgen schon gewusst, dann hätte ich gar nicht bis Chimbote fahren müssen.

Ich hielt noch schnell bei einem Obstverkäufer am Straßenrand und deckte mich mit 2 Pitahayas ein. Hier waren sie nur halb so teuer wie auf den Märkten in den Städten.

Bis Moro war es noch flach, doch dann begann der Anstieg.

Bis 2000 Meter war es noch sehr schön, doch dann trat ich in die tiefhängende Wolkendecke ein, so dass ich kaum noch etwas sehen konnte.

Vielleicht 30 Meter Sicht bei entgegenkommenden Fahrzeugen mit Licht. Den Straßenzustand konnte ich höchstens auf den nächsten 5 Metern erkennen. Entsprechenden langsam war ich unterwegs. Mit rund 15km pro Stunde. Langsam machte ich mir Sorgen, dass ich es nicht vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würde, falls es so weiter geht. Ich fuhr mit in etwa ⅓ der von Google veranschlagten Geschwindigkeit.

Bei 2700 Metern kam ich über einen kleinen Pass und es ging noch einmal ein paar Meter nach unten. Wobei „klein“ jetzt auch relativ ist. Das ist so hoch wie das Stilfzer Joch, der höchste Pass in den Alpen.

Nach einem kurzen Abstieg ging es wieder bergauf und ab 3200 Metern klarte es endlich wieder auf, so dass ich einen herrlichen Ausblick auf die Berge und die Wolken im Tal hatte.

Ab hier konnte ich auch wieder doppelt so schnell fahren. Wobei ein Schnitt von 30 km/h jetzt auch nicht unbedingt schnell ist.

Ab 3700 Meter kamen dann die ersten Anzeichen der Höhenkrankheit. Leichte Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl im Magen.

Ab 4000 Metern wurde mir dann leicht schwindelig, aber ich wusste ja vom letzten Jahr, dass das kein Grund zur Sorge ist und sofort wieder verschwindet, sobald ich die Höhe wieder verlasse.
Ich konzentrierte mich darauf möglichst viel und tief zu atmen.

Auf 4314 Metern hatte ich dann den Pass erreicht. Die Aussicht war grandios.

Von hier aus ging es über eine super zu fahrende Dirt Road hinab ins Tal. Eine gute halbe Stunde bevor ich in Caraz ankam, schrieb ich Erick. Er wurde mir als Unterkunft in einer der WhatsApp Gruppen empfohlen. Er hat eine Ecolodge und wollte 80 Soles für ein Zimmer mit Frühstück.

Nicht ganz so billig wie die letzten beiden Unterkünfte, doch er wurde mir von gleich 2 Personen empfohlen, also fuhr ich hin. Und es hat auch absolut gelohnt.

Ich habe ein schönes Zimmer bekommen mit einem sehr bequemen Bett. Das habe ich nach dem letzten auch bitter nötig.

Außerdem steht mein Motorrad überdacht und es gibt 3 tolle Hunde. 2 Schäferhunde und einen kleinen. Hat mich irgendwie an Ninas Trio erinnert. Leider habe ich nicht alle 3 vor die Linse bekommen.

Ich habe das Zimmer auch gleich für übermorgen gebucht. Morgen mache ich eine Runde durch den Nationalpark und übernachte einmal in Chacas. Den Großteil meines Gepäcks kann ich hier lassen.

Dann fuhr ich nochmal zum Essen in die Stadt. Dort wollte ich auch meine Schmutzwäsche in die Reinigung geben, doch es machte niemand auf. Ich versuche es morgen früh nochmal.

Zum Abendessen gab es heute mal einen Hähnchenschenkel mit Fritten und Salat. Typisch Südamerikanisch.

Meine Runde um den Plaza de Armas habe ich heute mit dem Motorrad gedreht, da es nach dem Essen schon dunkel war und ich wieder zurück in mein Zimmer wollte.

Einziger Nachteil der Unterkunft ist, dass das WiFi so schwach ist, dass ich es in meinem Zimmer nicht nutzen kann. Daher schreibe ich diese Zeilen erst mal auf dem Handy und übernehmen sie ein anderes Mal auf meinen Blog.

Laguna Paron

Datum18.01.2025
StartCaraz
ZielCaraz
gefahrene Kilometer72 km
Kilometerstand34425 km

Statt die Runde durch den Nationalpark Huascaran über die Ruta 107 und 106 zu machen, entschied ich mich heute morgen relativ spontan noch eine Nacht in der Apu Ecolodge dranzuhängen und heute einen Ausflug zur Laguna Paron zu machen. Einem Bergsee auf 4200 Metern.

Das Frühstück war etwas dürftig. Lediglich Butter und Marmelade die nur für 2 von den 3 Brötchen reichte. Dafür gab es ein Kännchen frischen Kaffee und ein Glas Guavensaft, glaub ich zumindest. Könnte auch Saft von den Kaktusfrüchten gewesen sein.

Als ich los fuhr war mein erster Stopp eine Reinigung in der Stadt. Dann fuhr ich nochmal ins Zentrum um mir 2 Brötchen als Wegzehrung zu kaufen.

Nun ging es endlich los. Der komplette Weg zur Laguna Peron war Offroad. Das erste Drittel super einfach zu fahren, der Rest recht ruppig. Da war ich schon ganz froh, ohne Gepäck unterwegs zu sein.

Die Strecke war ein absoluter Traum. Ich hangelte mich durch ein enges Tal und kletterte dann über unzählige Serpentinen nach oben. Ich stoppte regelmäßig um die Aussicht zu genießen, da ich während der Fahrt keinen Blick dafür hatte. Die Strecke forderte meine ganze Aufmerksamkeit.

Kurz vor der Lagune gab es einen Erdrutsch. Hier hielten auch schon einige Ausflugsbusse. Ich hatte ein wenig Angst, dass der See total überlaufen wäre.

Ich parkte mein Motorrad und ging die letzten paar hundert Meter zu Fuß.

Und dann lag der See vor mir. Ich glaube ich habe noch nie so türkises Wasser gesehen. Und das Wetter spielte auch mit. Trotz angesagtem Regen.

Zuerst spazierte ich ein Stück am Ufer entlang, doch ab einer gewissen Stelle war es nur noch Bergsteigern erlaubt weiterzugehen.

Hier aß ich erst mal meine beiden Brötchen und war total verwundert, dass ich trotz der Höhe von 4200 Metern kaum Symptome der Höhenkrankheit zeigte. Vielleicht wirkten die Medikamente, die ich prophylaktisch eingenommen hatte ja doch. Da es lediglich ein Mix aus Pflanzenextrakten ohne jegliche Chemie war, hatte ich da meine Zweifel. Aber so war ich guter Dinge, dass ich den morgigen Tag auch irgendwie überstehen würde. Da steht ein 4760 Meter hoher Tunnel auf dem Programm. Und übernachten werde ich entweder in Chacas auf 3400 Metern oder in San Luis auf 3150 Metern.
Damit hätte ich die höchsten Punkte meiner Reise wohl abgehakt. Ab da an wird es immer flacher. Denke ich…

Als ich von meinem Spaziergang am Seeufer zurück kam ging ich aus reiner Neugierde zu dem Kajakverleih und ehe ich mich versah, saß ich auch schon in einem. Für 20 Soles (gut 5€) musste ich nicht lange überlegen. Ich durfte 20 Minuten auf dem See bleiben. Da der Wind ziemlich stark wehte fuhr ich 5 Minuten mit Rückenwind in die eine Richtung und brauchte dann 15 Minuten für den Rückweg. Ein sehr schöner Trip, trotz der Kürze.

Doch das war gut so, denn gerade als ich anlegte, fing es ein wenig an zu tröpfeln. Ich beeilte mich um schnell zu meinem Motorrad zu kommen. Doch ich hatte Glück. Es zog sich zwar zu, doch der Regen blieb in den Bergen und ich kam trocken nach Caraz zurück.

Hier kaufte ich mir nochmal eine Flasche Wasser und suchte mir gleich ein Restaurant, da ich bei dem drohenden Regen später nicht nochmal von meiner Unterkunft in die Stadt fahren wollte.
Ich bestellte mir ein Saltado der Pollo a Criolla. Der Kellner erklärte mir, dass „a Criolla“ eine Zubereingsart ist, in der das Saltado (Geschnetzeltes) in einem Sud serviert wird. Ich war neugierig wie das im Vergleich zum „normalen“ Saltado schmeckt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war sehr lecker.

Während dem Essen fing es an ein wenig zu regnen und auch auf dem Weg zu meiner Unterkunft tröpfelte es ein bisschen. Aber nicht genug um wirklich nass zu werden.

Ich parkte am überfachten Grillplatz und wurde sofort von einem der beiden Schäferhunde begrüßt, der konsequent Streicheleinheiten einforderte. Hier habe ich wohl einen neuen Freund gefunden.

Ich arbeitete noch ein wenig am Motorrad. Zog ein paar Schrauben nach und entfernte den Henkel meiner neuen Kiste. Der klapperte während der Fahrt doch ganz schön.

Da es in der Ecolodge leider immer noch kein Internet gab, bearbeitete ich die Bilder von heute und ging früh ins super bequeme Bett.

Da merkte ich, dass ich mir ganz schön die Stirn und dne Nacken verbrannt hatte. Gut, dass ich nur 20 Minuten mit dem Kajak unterwegs war. Blöderweise hatte ich sowohl meine Kappe als auch die Sonnencreme in meinem Zimmer liegen gelassen. Blöd bei Höhensonne in Äquatornähe…

Rundfahrt durch den Nationalpark Huascarán – Teil 1

Datum19.01.2025
StartCaraz
ZielChacas
gefahrene Kilometer116 km
Kilometerstand34541 km

Ich stand gegen 9:00 Uhr auf und fing an mein Motorrad zu beladen. Lediglich mit dem nötigsten für eine Nacht. Da kam mir auch schon Erick entgegen. Der Besitzer der Apu Ecolodge. Bisher hatte ich nur per WhatsApp mit Ihm kommuniziert, da er unterwegs war, doch heute morgen ist er zurück gekommen.

Wir quatschten eine Weile und dann zeigte er mir seine 4 Motorräder, von der er die große BMW allerdings heute verkaufen wollte.

Als der potentielle Käufer kam, ließ ich die beiden in Ruhe und ging frühstücken.

Ich ließ über die Hälfte meines Gepäcks in meinem Zimmer und dann machte ich mich los auf die recht kurze Strecke nach Caraz. Der Ort wurde mir von Erick zum Übernachten Empfohlen. Ist allerdings etwas blöd, das er auf etwas 1/3 der Gesamtstrecke liegt und das 2. Drittel dann auch noch Schotterpiste ist. Aber auf halbem Wege gab es keine Unterkünfte.

Ich fuhr bis Carhuaz im Tal entlang und dann bog ich ab und begann meinen Aufstieg zwischen den Bergen Nevado Huascarán und Wallqan bis ich irgendwann die Serpentinen hinauf zum Túnel Punta Olímpica erreichte.

Oben auf 4736 Metern angekommen ging es mir erstaunlich gut. Kein Schwindel, keine Kopfschmerzen, lediglich etwas Kurzatmigkeit.

Ich hielt an dem Aussichtspunkt und machte ein Bilder. Da es mit 11 Grad doch recht kühl war und die Luft echt dünn, blieb ich nicht lange und fuhr weiter durch den Tunnel.

Auf der anderen Seite stieg ich nochmal kurz für einen Fotostopp ab, hier war der Tunneleingang nur noch 3680 Meter hoch, doch dann begann es zu tröpfeln und ich fuhr schnell weiter. Die Tropfen ließen allerdings schon nach den ersten 2 Kurven wieder nach.

Von hier aus war es nicht mehr weit bis Chacas und ich kam schon gegen 14: 00 Uhr an der Plaza Ugo de Censi an. Dort gab es 2 Unterkünfte. Das Hotel Plaza, das mir Erick empfahl und die Hospedaje & Restaurante Chacas. Ich spazierte eine Runde um den Park der wegen des guten Wetters sehr belebt war. Dann fragte ich in der Hospedaje nach einem Zimmer. Sie hatten eins für 80 Soles mir Balkon und Blick auf den Platz. Doch da für den Nachmittag Regen gemeldet war, hatte ich davon nicht so viel. Ich spazierte eine Runde um den Plaza und besuchte auch die Kirche.

Nun ging ich zum Hotel Plaza und dort bekam ich ein Zimmer für nur 50 Soles. Die Entscheidung war gefallen. Ich konnte mein Motorrad im Innenhof in einer Niesche Parken, so dass es vom Regen geschützt war.

Nachdem ich mein Zimmer bezogen und eine Dusche genimmen hatte ging ich nochmal raus, doch mittlerweile hatte es ganz schön abgekühlt und der Himmel war ziemlich bewölkt. Nach nicht all zu langer Zeit begann es auch zu regnen und ich ging wieder zurück, kaufte auf dem Weg allerdings noch schnell 2 Empanadas und Obst. Das Obst aß ich sofort, die Empanadas waren für morgen zum Frühstück.

Ich setzte mich an den Laptop und nutzte die Gelegenheit, dass ich hier Internetzugang hatte und lud die Bilder der letzten Tage hoch und baute sie in meinen Reisebericht von Lima ein, den ich dann auch direkt veröffentlichte.

Zum Abendessen ging ich nochmal auf die Andere Seite des Platzes in ein chinesisches Restaurant. Ich hatte Lust auf gebratene Nudeln. Die Portion war allerdings so groß, dass ich nicht alles auf aß. In der Höhe habe ich sowieso nicht viel Appetit.

Am Abend im Hotelzimmer schrieb ich weiter an meinen Reiseberichten und ging früh ins Bett. Morgen will ich um 7:00 Uhr aufstehen, da mich Erick gewarnt hat, dass es ab Mittag regnen würde. Und dass brauche ich auf der Schotterpiste nicht unbedingt.

Rundfahrt durch den Nationalpark Huascarán – Teil 2

Datum20.01.2025
StartChacas
ZielCaraz
gefahrene Kilometer147 km
Kilometerstand34688 km

Erick warnte mich am Abend zuvor, dass es heute am Nachmittag regnen sollte. Daher stellte ich den Wecker auf 7 Uhr, frühstückte schnell die Empanadas, die ich schon gestern gekauft hatte und kam tatsächlich um 7:45 Uhr los. Und das war gut so, denn es lagen 6 Stunden Schotterpiste vor mir.

Die Landschaft war wie gestern einfach grandios. Die Strecke von Chacas über Sapcha nach Yanama führe mich durch viele kleine Dörfer. Ich machte etliche Videos mit meine GoPro. Bin mal gespannt, ob die auch nur ansatzweise wiedergeben können was ich dort erlebt habe.

In Yanama stoppte ich kurz an der Kirche und aß ein paar Kekse. Dann bog ich ab auf die Ruta 106 und fuhr über unzählige Serpentinen auf einen namenlosen Pass, der wieder mal über 4700 Meter hoch gelegen war. Und auch heute hatte ich keinerlei Probleme mit der Höhe.

Auf dem Weg nach unten kam ich noch an der Laguna de Llanganuco vorbei. Leider zog sich der Himmel zu und die dunkler werdenden Wolken trieben mich vor sich her. Daher blieb mir keine Zeit um länger am See zu verweilen.

In Yungay endete die Schotterpiste endlich und ich konnte es kaum erwarten etwas zu essen. Ich fand ein Restaurant am zentralen Platz und aß eine leckere Forelle.

Zurück in Caraz fuhr ich auf Empfehlung von Erick zum Markt um dort nach einer speziellen Batterie für meine Diebstahlsicherung zu schauen. Und tatsächlich hatten dort sie eine. Allerdings zu einem unverschämten Preis. 20 Soles, gut 5 Euro, für eine einzelne Knopfbatterie vom Typ CR2032. Aber egal, ich brauchte sie ja.

Und da ich schon mal da war, gönnte ich mir noch einen frisch gepressten Orangensaft und sah noch 2 Musikkapellen vorbeiziehen. Keine Ahnung ob das ein lokales Fest war oder schon zum Karneval gehörte.

Als ich zurück in der Apu Ecolodge und gerade fertig mit ausladen war fing es an zu regnen. Was für ein Timing.

Der Regen hielt nicht lange an und so nutze ich noch die Gelegenheit und reinigte meine Kette. Das hatte ich auf dieser Tour bisher noch nicht gemacht.

Dabei stellte ich dann fest, das sich ein Kettenglied nicht mehr ordentlich bewegte. Es muss sich entweder mit extrem hartnäckigem Schmutz zugesetzt haben oder es hat sich festgerostet. Das ist mir jedenfalls nicht ganz geheuer und da die Kette sowieso schon 35.000 Kilometer auf dem Buckel hat, ist es an der Zeit sie zu wechseln. In 3 Tagen bin ich in Trujillo, der drittgrößten Stadt Perus. Ich hoffe, sie haben dort eine passende Kette samt den beiden Ritzeln auf Lager, oder können sie zumindest schnell aus Lima bestellen.

Canon del Pato oder „Die Luxusunterkunft“

Datum21.01.2025
StartCaraz
ZielMollebamba
gefahrene Kilometer242 km
Kilometerstand34920 km

Heute gab es eine kleine Überraschung. Im Frühstücksraum bediente nicht der Mann, von dem ich in den letzten Tagen mein Frühstück bekam, sondern eine junge Dame, die perfekt Englisch sprach und mir ein Rührei anbot. Das nahm ich natürlich dankend an.

Als ich mit dem Frühstück fertig war, kam Erick vom Einkaufen zurück. Ich erklärte ihm, dass ich eine neue Kette benötigte und er schickte mich in eine kleine Werkstatt im Ort. Ich packte schnell meine Sachen und fuhr dorthin. Aber wie erwartet konnte man mir dort nicht helfen. Teile für so große Motorräder haben sie dort nicht.

Ich schrieb per WhatsApp eine Yamaha-Werkstatt in Trujillo an wo ich in 2 Tagen sein möchte. Ich hoffe, sie haben die Kette und die Ritzel vorrätig bzw. können sie kurzfristig aus Lima schicken lassen.

Leider war es schon 10:15 Uhr bis ich dann endlich los fuhr.

Der Tag war grandios. Ich fuhr eine ganze Weile über die geteerte Ruta 3N durch den Canon del Pato. Einer der beeindruckendsten Strecken, die ich je gefahren bin. Ich konnte die vielen in den Stein gehauenen Tunnel gar nicht zählen.

Irgendwann während der Fahrt als ich mal wieder in einen Bereich mit Netzabdeckung kam, bekam ich eine WhatsApp Nachricht von der Yamaha Werkstatt mit der Bitte nach der genauen Modellbezeichnung meines Motorrads. Das klang ja schon mal gut und ich hoffte sie würden mir die Teile in Lima bestellen.

Bei Calgada bog ich auf die Ruta 100 ab. Die war jetzt nicht mehr geteert, aber nicht minder eindrucksvoll.

In Pallasca erreichte ich wieder die 3N und ich überlegte mir, ob ich hier für heute Schluss machen sollte. Es war schon 16:00 Uhr und der Himmel zog sich langsam zu. Doch der Wetterbericht sagte für übermorgen heftigen Regen voraus, weshalb ich gerne schon morgen Abend in Trujillo ankommen würde.

Da ich seit dem Frühstück noch nichts gegessen hatte, kaufte ich mir ein paar Kekse und trockenes Brot. Empanadas oder ähnliches hatten sie leider nicht. Gegen 16:15 Uhr machte ich mich wieder auf den Weg.

Google sagte eine Stunde und 15 Minuten bis Mollebamba voraus. Dost sollte es 3 Unterkünfte geben, von denen ein Hotel sogar recht gut bewertet war.

Ich brauchte wie immer ein wenig länger und kam um 18:00 Uhr in Mollebamba an. Es begann gerade zu regnen. Ich steuerte das Hotel an, doch es reagierte leider niemand auf mein Klingeln und Klopfen. Auch in der Unterkunft daneben öffnete niemand. Schließlich fragte ich einen Mann auf der Straße nach einem Zimmer und er meinte ich sollte im Restaurant 3 Häuser weiter nachfragen.

Dort war endlich jemand und ich bekam auch ein Zimmer. Sehr rustikal um es mal vorsichtig auszudrücken. Als ich das Bad sah, wusste ich, dass ich heute weder Duschen noch ein großes Geschäft verrichten würde. Aber das Bett war einigermaßen bequem und ich hatte ja keine Wahl.
Ich fragte auch gleich nach etwas zu essen. Es gab nur ein Gericht – Fisch.

Der wurde schnell in der Mikrowelle aufgewärmt. Leider nicht besonders lange, denn er war nur lauwarm. Schade, denn es war eigentlich ein sehr guter Fisch.

Als es dann ans Bezahlen ging wurde ich positiv überrascht. Für das Zimmer bezahlte ich 20 Soles (5,15€) und für das Essen inklusive Tee 10 Soles (2,58€).
Zusammen mit den Einkäufen in Pallasca und ein paar Flaschen Wasser zwischendurch hatte ich an diesem Tag nur 11,34€ ausgegeben. Das war zumindest sehr budgetschonend.

Den Abend verbrachte ich damit Bilder zu bearbeiten, da es natürlich auch kein Internet in der Unterkunft gab.