Anreise
Di. 07.01.2025
Ich habe die ganze Nach nicht schlafen können und stand, kurz bevor der Wecker um 05:00 Uhr geklingelt hat, auf.
Nach einer schnellen Dusche fuhren mich meine Eltern nach Frankfurt zum Flughafen wo gähnende Leere herrschte und definitiv keine 3 Stunden vor Abflug hätte da sein müssen.
Das Flugzeug, das mich nach Paris bringen sollte hatte leider schon auf dem Weg von Paris nach Frankfurt Verspätung und laut der Info der Fluggesellschaft hätte ich eine Stunde später als geplant in Paris landen sollen. Das hätte mit dem Anschlussflug ganz schön knapp werden können. Doch der Flieger kam dann doch früher und konnte auf dem Weg noch einiges an Zeit gut machen, so dass ich letztlich mit nur 10 Minuten Verspätung am Flughafen Charles de Gaulle angekommen bin.
Dort war ich dann mehr als rechtzeitig am Gate zum Flug nach Lima, doch gerade als alle Passagiere aufstanden und sich zum Boarding bereit machten, wurde uns mitgeteilt, dass auch dieser Flieger eine Verspätung von ungefähr einer Stunde hatte.
Die hat er auch nicht mehr aufgeholt, so dass ich statt um 20:00 Uhr Ortszeit erst um 21:00 Uhr in Lima ankam. Doch die Einreise ging ziemlich schnell von statten und auch die Koffer waren schnell da.
Ich wechselte noch 30€ zu einem unverschämt schlechten Kurs, doch ich wollte im Notfall ein wenig Bargeld haben, falls ich doch noch ein Taxi hätte nehmen müssen.
Doch ich war rechtzeitig am Schalter für den Express-Bus und kaufte mir ein Ticket für 20 Soles (ca. 5€). Der Bus fuhr dann um 22:05 Uhr ab und brachte mich in den Stadtteil Miraflores. Die Haltestelle war nur 2 Blocks von meinem Apartment entfernt in dem der Pförtner schon auf mich wartete.
Nachdem ich dann gut 24 Stunden unterwegs war fiel ich um 23:30 Uhr todmüde ins Bett.
Besorgungen in Lima
Mi. 08.01.2025
Schon am Abend zuvor machte mich Anibal, der Mann bei dem ich mein Motorrad geparkt hatte, darauf aufmerksam, dass ich das falsche Datum auf dem Dokument für den Zoll eingetragen hatte. Ich habe mich um einen Tag vertan und den 09.01., statt dem 08.01. eingetragen.
Daher ging ich zuerst zu einem Copy Shop in dem ich das Formular nochmal mit dem richtigen Datum ausfüllte und einscannen ließ. Da ich noch keine SIM Karte hatte fragte ich die Dame vom Copy Shop, ob ich deren WLAN benutzen dürfte und da der Shop kein WLAN hatte, gab sie mir kurzerhand die Verbindung von ihrem privaten Handy frei. Super nett. So konnte ich das Dokument sofort an Anibal weiterleiten.
Jetzt heißt es Geduld haben. Die Bearbeitung beim Zoll kann 2-4 Tage dauern.
Als nächstes besorgte ich mir eine SIM Karte. Die bekam ich in einem Touristikbüro, allerdings konnten sie mir dort nur die Karte verkaufen. Um Guthaben für ein Internet Paket zu kaufen musste ich in den Kiosk nebenan. Peru halt…
Als letztes stand noch Bargeldversorgung auf dem Programm.
Ich ging in eine Scotiabank in der ich im letzten Jahr immer gebührenfrei Geld abheben konnte, doch dieses Jahr (oder zumindest in dieser Filiale in Lima) wollten sie um 400 Soles abzuheben (ca. 100€) 25 Soles Gebühr (ca. 6,25 €). Das war mir zu viel.
Glücklicherweise hatte ich mir vor Abflug eine App installiert, die einem Geldautomaten in der Nähe inkl. der Gebühren anzeigt. So fand ich schnell eine Banco de la Nacion, bei der ich ich kostenfrei Geld abheben konnte. 🙂
Jetzt fiel mir auf, dass ich meine Augentropfen im Apartment vergessen hatte. Ich aß noch ein Schweinefleisch Sandwich, wie ich es vom letzten Jahr aus Bolivien kannte und ging gesättigt zurück in mein Zimmer. Alles in allem ein erfolgreicher Vormittag.
Dort wollte ich mir eigentlich nur die Augentropfen holen, doch mich überkam die Müdigkeit und ich machte noch ein kleines Nickerchen…
Am Nachmittag ging ich dann zur Strandpromenade. Der Skaterpark war gut besucht und ich sah den Kindern auf Rollern, Rollerskates, Skateboards und kleinen BMX Bikes zu, wie sie durch den Park donnerten und kleine Tricks machten.
Zwischen dem Skaterpark und dem Parque Maria Reiche gibt es eine Treppe, die die Klippen hinab zum Strand führt. Im Gegensatz zum letzten Jahr als ich an gleicher Stelle zu faul war die Treppenstufen hinunter zu steigen, besiegte ich heute meinen inneren Schweinehund und ging die 345 Stufen hinab zum Meer.
Der Strand ist zwar nichts im Vergleich zu den Stränden in Rio de Janeiro, doch jeder Strand ist besser als kein Strand.
Dort flanierte ich noch ein wenig bis ich mich schließlich wieder zum Aufstieg aufraffen konnte.
Oben angekommen lief ich noch durch den Park Maria Reiche und erneut vorbei am Skaterpark.
Zurück in meinem Apartment telefonierte ich noch mit Silvia, der Dame mit der ich mir den Container zurück nach Deutschland teile. Es gibt immer noch kein finales Angebot. Sie steht noch mit 2 Firmen in Kontakt und evtl. möchte auch noch ein Costa-Ricaner sein Motorrad mit uns zusammen verschiffen. Dann würde es noch etwas billiger.
Zum Abendessen beließ ich es bei etwas Obst (Dragon Fruit und Mango), da mein Bauch gefühlt noch von den Unmengen, die ich an Weihnachten und Silvester gegessen hatte, voll war.
Leider ist mein Apartment in den folgenden Tagen schon vermietet und ich kann es nicht verlängern, falls ich bis Freitag keinen Termin vom Zoll bekomme (was zu erwarten ist). Dann muss ich mir was neues bis Montag suchen…
Ein Tag im Künstlerviertel Barranco
Do. 09.01.2025
Ich fühlte mich nicht gut, habe schlecht geschlafen und hatte die Befürchtung, dass ich mir im Flieger eine Erkältung eingefangen hatte. Das erste Anzeichen sind immer die Halsschmerzen.
Da ich um 9:30 Uhr nicht mehr einschlafen konnte, habe wohl immer noch Jet Lag, machte ich mich auf den Weg etwas zum Frühstücken zu suchen. Ich aß 2 Empanadas von einem kleinen Kiosk und als ich dann die Haupteinkaufsstraße entlang in Richtung Küste ging, lachte mich ein Laden mit gefüllten Churros an. Ich bestellte mir einen und fiel fast rückwärts um, als ich dafür 1,90€ bezahlen musste. Das war letztes Jahr in der Altstadt noch viel billiger.
Dann spazierte ich an der Küste entlang bis in das südlich angrenzende Viertel Barranco mit vielen Wandgemälden und schönen kleinen Parks.
Hier aß ich in einem urigen Restaurant dessen Decke mit Flaggen und Schals voll hing, ein super leckeres Ceviche zu Mittag.
Auf dem Weg nach Hause sah ich einen Maler, der einen Vogel auf einen Gedenkstein malte, schlenderte durch den Park der Liebenden und vorbei am halbrunden Einkaufszentrum Larcomar um das ich einen großen halbrunden Bogen machte. 😉
Zum Abendessen kaufte ich mir noch eine Empaada (und eine für’s Frühstück am nächsten morgen). Außerdem hatte ich noch eine halbe Mango vom Tag zuvor.
Im Apartment angekommen war ich total platt und fiel sofort ins Bett. Im Nachhinein betrachtet war das wohl zu viel für meinen angeschlagenen Körper.
Umzug in eine neue Unterkunft
Fr. 10.01.2025
Tags zuvor als ich von Anibal erfuhr, dass die Formalitäten von allen Zollstellen zwar abgeschlossen seien, es aber noch keinen Termin für die Vor-Ort-Besichtigung gab, buchte ich mir eine neue Unterkunft. Ich fand eine, die nur 2 Blocks entfernt war, so dass ich zu Fuß umziehen konnte.
Mein Gepäck konnte ich bis zum Check-In noch im alten Apartment lassen. Der war dann sogar früher als erwartet. Statt offiziell um 14:00 Uhr bekam ich schon um 12:00 Uhr den Code für das elektronische Türschloss. Die Stunde bis dahin verbrachte ich im Park am Meer.
Nach dem Umzug meldete sich meine Vermieterin nochmal. Sie hätte beim Aufräumen 100 Soles gefunden. Ich könne sie am 13:30 Uhr abholen.
Die Zeit bis dahin nutze ich noch zum Mittagessen in einem kleinen Restaurant, das ausschließlich von Einheimischen besucht war und in dem es ein Menü (2 Gänge) für 3,90€ gab.
Als Vorspeise hatte ich ein Ceviche und als Hauptgang „Aji de Gallina“ eine Art Hühnergeschnetzeltes. Beides lecker.
Nachdem ich dann mein Geld im alten Apartment abgeholt und wieder im neuen angekommen war, war ich so k.o., dass ich den Rest des Tages im Bett verbrachte. Lediglich unterbrochen vom Abendessen. Dazu wollte ich eigentlich nochmal zu dem Restaurant vom Mittag, doch als ich auf halbem Wege einen Chinesen fand kehrte ich dort ein und aß eine Portion gebratenes Gemüse mit Hühnchen und Ananas und einer riesigen Portion gebratenem Reis, von dem ich die Hälfte liegen lassen musste. Es war einfach zu viel und ich wollte nur noch zurück in mein Bett.
Ein weiterer Tag im Bett
Sa. 11.01.2025
Trotz des bequemen Betts schlief ich nicht gut. Der Schnupfen raubte mir den letzten Nerv und jetzt kam auch noch Husten dazu. Doch gegen 9:30 Uhr (das scheint wohl die präferierte Aufstehzeit meines Körpers zu sein) ging ich in eine Bäckerei. Dabei kam ich noch an 2 Straßenmusikern vorbei. Seltsam, dass sie in einer so abgelegenen Seitenstraße spielten und nicht dort, wo es mehr Menschen gab.
Ich kaufte mir 2 Brötchen und im kleinen Supermarkt 2 Blocks weiter ein Päckchen Wurst und eine Avocado.
Die war allerdings ein Reinfall. Ich freute mich schon seit langem auf die extrem geschmackvollen Avocados in Peru, doch diese war noch komplett unreif und nachdem ich sie Probierte warf ich sie sofort weg. So etwas widerliches hatte ich noch nicht gegessen.
Zum 2. Mal verließ ich dann gegen 14:00 Uhr mein Bett und ging zu einem kleinen Kiosk, den mir meine neue Vermieterin empfohlen hatte. Doch der hatte leider keine Avocados. Und auf dem Weg zu dem günstigen Restaurant vom Vortag kam ich an einem kleinen Hostel vorbei, in dem man auch Essen konnte. Auch ein Menü für 15 Soles (knapp 4 €).
Da ich nicht viel Hunger hatte klang Hühnersuppe als Vorspeise und Gemüse-Omelette als Hauptgericht gerade genug.
Wie man sich täuschen kann. Die Suppe war eine riesige Schüssel in der mehr Nudeln waren als in so manchem Pasta-Gericht. Und das Omelette kam mit einer großen Portion Reis. Von der Suppe aß ich die Hälfte und den Reis ließ ich komplett liegen.
Da ich trotzdem total voll war, dachte ich mir ein kleiner Verdauungsspaziergang sei vielleicht hilfreich. Also ging ich nicht auf direktem Wege zurück, sondern machte mal wieder einen Abstecher zum Meer.
Doch zurück in meinem Zimmer fühlte ich mich wieder wie erschlagen. Also erst mal wieder ins Bett und später eine schöne warme Dusche…
Jetzt konnte ich mich zum ersten Mal seit 3 Tagen dazu aufraffen Tagebuch zu schreiben. Also schnappte ich mir den Laptop und haute in die Tasten. Doch die Bildbearbeitung verschiebe ich wohl auf morgen. Ich hoffe da geht es mir nicht noch schlechter.
Zum Abendessen gab es dann nur noch 2 Granadillas. Ich hoffe die Vitamine darin helfen bei der Genesung.
Im Westen nichts Neues
So. 12.01.2025
Auch heute blieb ich die meiste Zeit in meinem Bett. Ich stand erst Mittags um 12:00 Uhr auf und ging dann etwas Essen. Ich fand 2 Blocks entfernt wieder ein chinesisches Restaurant und bestellte mir eine Suppe und Gemüse mit Hühnchen.
Gegen Abend als, die Sonne nicht mehr so hoch stand entschied ich mich nochmal einen Spaziergang zum Meer zu machen. Nicht bis hinunter zum Strand, sondern nur oben entlang der Klippen. Dabei entdeckte ich dann sogar noch einen kleinen Park mit einem chinesischen Pavillon, den ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Weder die Tage zuvor noch im letzten Jahr.
Und diesmal war ich sogar spät genug um den Sonnenuntergang zu sehen, auf den auch schon viele Peruaner warteten.
Auf dem Heimweg kaufte ich mir nochmal eine Empanada, 3 Granadillas, eine kleine Mango und eine Avocado. Die Empanada aß ich sofort, das Obst später in meinem Zimmer und die Avocado hob ich mir für’s Frühstück auf.
Umzug nach Chaclacayo
Mo. 13.01.2025
Als ich um 9:20 Uhr aufstand hatte ich einige Nachrichten und einen verpassten Anruf von Anibal auf dem Handy. Er hatte am Morgen die Nachricht vom Zoll bekommen, dass die Inspektion schon heute sei und ich sofort kommen sollte. Die Nachricht kam schon morgens um 7:45 Uhr und um 9:15 Uhr kam dann noch eine, die besagte, dass der Zoll die ganze Prozedur abgesagt hätte, da ich mich nicht rechtzeitig gemeldet hätte.
Blöd. Das klang für mich so, als müsste Anibal den Antrag erneut stellen und es würde wieder 3-4 Tage dauern. Doch ich fragte ihn, ober mit dem Zoll einen neuen Termin für morgen vereinbaren könnte. Schließlich würde ich heute nach Chaclacayo kommen und dann wäre ich morgen auf jeden Fall rechtzeitig bei ihm.
Ich frühstückte, packte meine Sachen und rief mir ein Uber. Für das Abenteuer mit dem Bus nach Chaclacayo zu fahren hatte ich jetzt keinen Nerv und ich dachte es wäre vielleicht auch besser für meine Erkältung nicht mit vielen anderen Leuten eng an eng in einem Bus zu sitzen.
Während der Fahrt meldete sich Anibal wieder und meinte, dass er einen neuen Termin beim Zoll bekommen hätte. Morgen zwischen 10:00 und 12:00 Uhr. Das ist ja nochmal gut gegangen. Ich machte mit ihm aus, dass ich schon um 9:00 Uhr kommen würde um noch ein paar Sachen an meinem Motorrad zu erledigen.
In Chaclacayo angekommen gab es aber eine weitere unerfreuliche Situation. Die Unterkunft vor der mich der Uber-Fahre absetzte, war verschlossen. Und auf mein Klingeln reagierte niemand. Ich schrieb eine Nachricht an die Telefonnummer, die an der Tür stand, doch darauf meldete sich auch niemand. Nachdem ich 10 Minuten vor der Tür saß, viel mir ein, dass ich ja mal kurz durchklingeln könnte. Ich kann zwar nicht auf Spanisch telefonieren, doch dadurch würde die andere Person vielleicht auf die WhatsApp Nachricht aufmerksam. Dem war so und mir wurde geantwortet, dass sie kurz weg wäre und ich noch ein wenig warten sollte.
Doch keine Minute später kam eine Frau aus dem Tor und bedeutete mir ihr zu folgen.
Ich bekam ein recht altes, aber sehr geräumiges und sauberes Zimmer mit einem relativ bequemen Bett für 100 Soles (26€). Für eine Nacht völlig ok. Und nur 300 Meter von Anibal entfernt, so dass ich morgen früh bequem zu Fuß dorthin gehen kann.
Als ich dann auf die Toilette musste, bemerkte ich, dass die Flüssigseife am Waschbecken leer war und dass es auch kein Toilettenpapier gab. Doch glücklicherweise waren die anderen Zimmer nicht verschlossen so dass ich aus einem die Seife und aus einem anderen das Toilettenpapier nahm. Bei sowas bin ich recht pragmatisch.
Zuerst ruhte ich mich noch ein wenig aus bevor ich dann nochmal zur Rezeption ging und nach dem WiFi Passwort fragte. Dabei bekam ich dann auch noch ein Stück Seife und eine Rolle Toilettenpapier. Hätte ich mal direkt gefragt…
Jetzt konnte ich mich an meinen Laptop setzten, weiter Tagebuch schreiben und endlich mal ein paar Bilder bearbeiten.
Gegen 17:00 Uhr meldete sich mein Magen und ich ging erst einmal in den benachbarten Supermarkt um noch Wattestäbchen, Taschentücher, Wasser und ein Croissant für morgen früh zu kaufen.
Dann ging ich zum Markt, wo aber alle Essenstände schon geschlossen hatten. Bis auf einen, doch der servierte nur ein Gericht mit Schweinemagen. So abenteuerlustig war ich dann doch nicht. Daher ging ich in die Pizzeria nebenan.
Anschließend spazierte ich noch eine Runde durch den Parque Central. Auch hier stand noch ein Weihnachtsbaum.