Du betrachtest gerade Heiliges Tal der Inca
Salineras de Maras
Datum12.03.2024
StartChecacupe
ZielOllantaytambo
gefahrene Kilometer163
Kilometerstand31135

Da es bis nach Cusco nur gut 2 Stunden Fahrt sind, ließ ich es ruhig angehen und stand erst um 9:30 Uhr auf. Ich packte mein Motorrad, aber von meinen Gastgebern war weit und breit nichts zu sehen. Da ich gestern bei Ankunft noch nicht bezahlt hatte, legte ich die vereinbarten 60 Soles einfach auf den Nachttisch und fuhr los.

Außentoilette in meiner Unterkunft

Am Plaza de Armas hielt ich an und kaufte mir erst mal ein kleines Maisbrot und einen Becherkuchen, die ich auf einer Parkbank am Plaza de Armas aß. Dabei kam auch eine Prozession an mir vorbei. Ich denke es war nichts religiöses, sondern eher eine politische Demonstration.

Gegen 11:30 Uhr fuhr ich dann endlich los. Dabei durchquerte mit Fähnchen geschmückte Straßen und kam noch an einer schönen Brücke vorbei. Der Ort hat mehr zu bieten als ich dachte.

Während der Fahrt kam mir dann die Idee nicht nur bis Cusco, sondern direkt bis Ollantaytambo zu fahren, das der Ausgangspunkt für einen Besuch von Machu Picchu ist. Ich hielt kurz an, stellte mein Navi neu ein und fuhr weiter.

Auf dem Weg dorthin kam ich durch Urcos und dort direkt am Plaza de Armas vorbei wo ein paar Stände aufgebaut waren. Da ich schon ein wenig Hunger hatte, hielt ich an und aß eine leckere Forelle an einem der Straßenstände. Und als Nachtisch noch ein Arandano-Eis. Erst bei der späteren Recherche fand ich heraus, dass das „Heidelbeeren“ heißt.

Von hier fuhr ich durch das Heilige Tal der Inka bis nach Ollantaytambo. Ich hatte mir schon ein Hostel rausgesucht, doch als ich auf dem Plaza de Armas ankam, sah ich, dass das Hostel nur über einen Fußgängerweg erreichbar war. Ich frage mich wie ich dort mit dem Motorrad hätte hin kommen sollen. Auf iOverlander stand nämlich, dass man dort Motorräder parken könne.

Doch während ich noch grübelte sprach mich schon eine Frau an, ob ich eine Unterkunft suche. Sie zeigte mir Bilder auf ihrem Handy und die sahen recht gut aus. Und eine Garage gibt es angeblich auch (später mehr dazu). Ich suchte die Unterkunft auf Google Maps und auch dort hatte sie gute Bewertungen. Allerdings sollte sie 60 Soles kosten. Das war mir eigentlich etwas teuer. Doch die Dame kam mir entgegen und ich bekam sie für 50.

Als ich dort ankam, gab es allerdings keine Garage. Stattdessen sollte ich mein Motorrad in der Lobby abstellen. Das war aber nicht so einfach, da die Tür ziemlich eng aussah. Die Dame brachte mir einen Besenstiel, mit dem ich die Breite der Tür abnahm und dann mit meinen Koffern verglich. Es war genau 1 Zentimeter platz. Also versuchte ich es. Es war ein ziemliches gemurkse, doch am Ende kam ich rein. Morgen werde ich die Inka-Stätte zu Fuß besuchen und hoffe, dass ich übermorgen wieder raus komme. Im schlimmsten Fall muss ich einen Koffer abschrauben.

Motorradparkplatz mitten in der Unterkunft

Nach einer kurzen Siesta und einer heißen Dusche ging ich noch ein wenig in den Ort. Verdammt touristisch, aber trotzdem schön. Vom Busparkplatz aus hat man eine gute Aussicht auf die Inkaruinen. Und Restaurants gibt es wie Sand am Meer.

Doch zuerst ging ich noch in eine Galerie. Ich weiß nicht warum, aber ich dachte ich könnte mir ein Ölgemälde als Andenken kaufen. Doch die beiden die mir gefielen, sollte rund 200€ Kosten. Das war mir doch deutlich zu teuer für ein Andenken.

Ich suchte mir ein Restaurant auf Google Maps raus, doch auf dem Weg dorthin kam ich an einem anderen vorbei, das mit einem unschlagbar günstigen Menü für nur 15 Soles warb. Und dabei war ein Avocado-Salat und ein peruanisches Gericht namens „Ajo de Gallina“ (Chili-Hühnchen).

Mir war klar, dass es zu dem Preis keine riesige Portion war (alleine das Hühnchen kostete in der regulären Karte 36 Soles), doch das kam mir ganz gelegen, da ich sowieso nicht so viel Essen wollte.

Der Salat war sehr lecker. Endlich mal ein Salat mir Dressing und einheimischen Avocados. Das Hühnchen mit Soße war auch gut, hätte aber etwas schärfer, bzw. überhaupt etwas scharf sein können. Schließlich handelte es sich um eine gelbe Chili Soße. Lecker war es trotzdem.

Dann ging ich noch eine Runde über den Plaza de Armas und trank einen leckeren Pisco Sour. Hier in Ollantaytambo bin ich schließlich nur noch auf 2800 Metern Höhe. Da sollte der Alkohol kein Problem sein.

Pisco Sour

Am Abend in der Unterkunft suchte ich nach Optionen wie ich Machu Picchu besuchen kann. Doch als ich dann nach Tickets schaute, gab es für den kompletten März keine mehr. Ich dachte es würde genügen 2-3 Tage vorher zu buchen, aber dass sie schon für einen ganzen Monat ausgebucht sind, hätte ich nicht gedacht. Gut, dass ich schon mal dort war. Sonst hätte ich mich jetzt geärgert. Aber es gibt ja noch genügend andere Inka-Ruinen im Heiligen Tal.

Archäologische Stätte Ollantaytambo

Datum13.03.2024
StartOllantaytambo
ZielOllantaytambo
gefahrene Kilometer0
Kilometerstand31135

Da ich für heute nicht viel geplant hatte, ließ ich den Tag ruhig angehen.

Nachdem ich lange ausgeschlafen hatte, ging ich zum Plaza de Armas und suchte mir ein schönes Restaurant mit einem Tisch im Schatten und bestellte mir ein Frühstück.

Gut gesättigt ging ich zu der archäologischen Stätte von Ollantaytambo, wo ich mir ein komplettes „Cusco Tourist Ticket“ für 130 Soles (ca. 32€) kaufte. Damit kann ich nicht nur die hiesigen Ruinen, sondern noch 15 weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Cusco besichtigen.

Doch als ich die Stätte betrat gab es leider weder eine Informationsbroschüre, noch einen Audio-Guide. Und einen Führer wie im Kloster in Arequipa gab es auch nicht. Ich war etwas enttäuscht und stieg alleine die ersten paar Stufen hinauf. Dort stand eine Reisegruppe mit einem englischsprachigen Guide, der ihnen einiges erklärte. Als er fertig war und die Gruppe weiter ging, erklärte ich ihm mein Problem und fragte, ob ich mich seiner Gruppe anschließen dürfte. Kein Problem. Er bedankte sich sogar dafür, dass ich sein schönes Land besuchte.

Gemeinsam mit der Gruppe stiegen wir die Terrassen hinauf bis zum Sonnentempel. Die Terrassen und die tiefergelegenen Gebäude waren aus einem Stein gefertigt, der direkt aus dem Berg gewonnen wurde, an dem die Anlage gebaut wurde.

Der Sonnentempel jedoch wurde aus härterem Stein auf die typische Inka Bauweise errichtet. Ohne Lehm. Lediglich mit perfekter Passform und Zapfen sowie Vertiefungen, so dass die Steine bei den vielen Erdbeben nicht verrutschten. Das beeindruckendste war, dass dieser Stein von einem weiter entfernten Berg kam und noch über eine Bergkette sowie einen Fluss transportiert werden musste, bevor er in Ollantaytambo bearbeitete und verbaut werden konnte.

Nach dem Ende der Führung schaute ich mir den unteren Teil der Anlage noch alleine an. Leider ohne irgendwelche Informationen.

Als ich das Gelände verließ kamen gerade wieder einige Busladungen von Touristen an, bei denen die Besichtigung nach dem Mittagessen auf dem Programm stand. Da ich genau über die Mittagszeit da war, war die Anlage noch verhältnismäßig leer.

Im Internet hatte ich gelesen, dass man auch zu den Kornkammern auf dem gegenüberliegenden Berg wandern konnte. Doch da das Wetter zu gut war (die Sonne brannte regelrecht) wollte ich mir den steilen Aufstieg dann doch nicht antun.

Stattdessen ging ich einmal queer durch den Ort zu einer Inka-Brücke über den Fluss. Wobei ich nicht wirklich bis zur Brücke ging, da die tief unten im Tal lag und ich für den Ab- und späteren Aufstieg zu faul war. Ich betrachtete die Brücke aus der Ferne und setzte mich auf eine Bank mit tollem Ausblick auf das Tal und den Fluss. Hier blieb ich eine ganze Weile, las Nachrichten, plante meine weitere Strecke und genoss die Wärme und den schönen Anblick des Tals.

Am späten Nachmittag schlenderte ich dann noch durch die Seitengassen neben dem Plaza de Armas in denen ich bisher noch nicht gewesen war, aß ein Eis und verbrachte eine weitere Stunde auf einer Bank am Rande des Platzes bis es Zeit für’s Abendessen war.

Ich dachte es sei mal wieder an der Zeit für etwas besseres Essen und ich fand ein sehr gut bewertetes Restaurant auf Google Maps, in dem man im 2. Stock sitzen konnte und noch einen netten Ausblick auf den Platz hatte.

Ich bestellte mir eine Kürbiscremesuppe und ein Alpacca-Steak. Leider war ich von beidem etwas enttäuscht. Die Suppe war für meinen Geschmack zu süß und das Steak war total tot gebraten. Wirklich schade, da es sehr schön angerichtet war und die dazu servierten Soßen waren super lecker. Insbesondere die grüne Kräutersoße war der Hammer. Mit einem medium gebratenen Steak wäre das ein super Essen gewesen.

Kein Abstecher in die Berge

Datum14.03.2024
StartOllantaytambo
ZielUrubamba
gefahrene Kilometer96
Kilometerstand31231

Mein Plan für heute war es, ein wenig entgegengesetzt meines eigentlichen Ziels in die Berge zu einem Aussichtspunkt zu fahren. Nicht weil der etwas besonderes wäre, sondern einfach weil mir die Berge hier gefallen. Ansonsten wäre meine Tagesetappe mit rund 30 Minuten doch sehr kurz gewesen.

Da die Durchfahrt durch die Tür bei der Ankunft in der Unterkunft schon verdammt knapp war, versuchte ich heute das Motorrad durch durch die Tür zu fahren bevor ich es gepackt hatte. Falls es nicht gepasst hätte, hätte ich dann die Koffer noch abmontieren können. Doch zum Glück passte es wieder gerade so.

Ich frühstückte erneut in dem Restaurant am Plaza de Armas, in dem ich auch gestern schon gewesen bin. Doch der Himmel sah heute ganz anders aus als gestern und verhieß nichts gutes.

Plaza de Armas de Ollantaytambo

Gegen 11:00 Uhr startete ich nach Nordwesten, doch schon nach wenigen Minuten begann es zu regnen. Ich drehte schnell um und fuhr dann doch direkt nach Urubamba, wo ich kurz vor 12:00 ankam. Auf dem Weg sah ich sehr interessante Übernachtungsmöglichkeiten an einem Felsen. Wer dort schlafen will, darf keine Höhenangst haben und keine schwache Blase.

In Urubamba schaute ich nach einer Unterkunft und fand eine gut bewertete direkt im Zentrum. Laut dem Schild an der Eingangstür auch mit Garage. Doch die war wie schon in Sicuani ein paar Blocks entfernt. Ich fragte ob ich das Motorrad auch im Hotel direkt abstellen könne. Kein Problem.

Dort packte ich erst einmal aus, um am Nachmittag die beiden Sehenswürdigkeiten Moray und die Salinen von Maras zu besichtigen. Doch vorher aß ich im Restaurant nebenan noch ein leckeres Ceviche.

Ceviche im Restaurant Ceviche, Urubamba

Nun fuhr ich zur Inkastätte Moray. Dabei handelt es sich um mehrere kreisförmige (oder ovale) Terrassen, verschiedener Tiefe in denen verschiedene Pflanzen zu Forschungszwecken angebaut wurden. Ich hatte mal wieder Glück und konnte mich einer chinesischen Familie anschließen, die mit einem Guide dort war. Der erklärte uns, dass es sich um ein Agrarlabor gehandelt haben muss. Hier versuchten die Inkas verschiedene klimatische Bedingungen zu simulieren um die Auswirkung auf verschiedene Pflanzen zu studieren.

Die am besten restaurierte Terrassenanlage ist zugleich die tiefste. Sie wurde permanent bewässert und aufgrund ihrer Tiefe war sie sehr windgeschützt und in Kombination mit der Sonneneinstrahlung entsprach das in etwa dem Klima im Amazonasgebiet.

Ein zweiter Komplex, der allerdings zuerst erbaut wurde, ist nicht ganz so tief und simuliert damit eher das Klima an der Küste um die dortigen Pflanzen anzubauen.

Der kleineste und flachste Komplex wurde als letztes erbaut. Er ist am wenigsten geschützt entspricht dem Andenklima. Hier hat man die einheimischen Pflanzen angebaut und in einer kontrollierten Umgebung studiert.

Von hier aus fuhr ich dann zu den Salinen von Maras, die genauso beeindruckend waren, wie ich sie von meinem Besuch vor 11 Jahren in Erinnerung hatte. Auch hier hatte ich wieder Glück, denn nach einer Weile kam eine deutsche Reisegruppe, deren Führerin so laut sprach, dass ich alles gut verstehen konnte.

Leider lohnt sich der Salzabbau hier kaum noch, da es einerseits eine Knochenarbeit ist, und man andererseits für ein Kilo Salz erster Qualität (Fleur de sel) nur 1 Sol (25 Cent) für ein ganzes Kilo bekommt. Davon können die Salzbauern kaum leben.

Dazu muss nämlich nach jeder kompletten „Ernte“ der gesamte Boden eines Beckens entsorgt und durch einen neuen ersetzt werden. Der besteht dann aus der Erde von einem der Berge und Andengras von dem andren Berg an den Flanken der Salzfelder. Dieser neue Boden muss dann gewässert und verdichtet werden. Dann muss er wieder komplett trocknen und erst jetzt kann das Salzwasser aus der Quelle eingeleitet werden.

Ein Becken wird bis maximal 7 cm gefüllt und dann 3 Wochen trocknen gelassen. Dann hat sich das Fleur de sel gebildet, das vorsichtig abgeschöpft werden kann. Anschließend wird das Feld weitere 3-4 Wochen trocknen gelassen und man kann eine Schicht „rosa Salz“ abtragen, das auch noch als Speisesalz verwendet wird. Dann wird das Becken erneut gefüllt und man noch einmal Fleur de sel und rosa Salz abbauen. Bei den anschließenden 3-5 Füllungen wird nur noch minderwertiges Badesalz gewonnen. In einem Jahr (während der Trockenzeit) können so pro Becken 150 – 200 Kilogramm an Salz gewonnen werden. Ich schätze mal, dass man somit pro Feld im Jahr maximal 100 – 120 Soles verdienen kann, was etwa 25-30 € entspricht.

Kein Wunder, dass die meisten Becken nicht mehr bewirtschaftet werden und die Anlage jetzt hauptsächlich dem Tourismus dient.

Am Ende der Besichtigung kaufte ich mir dann auch noch ein kleines Päckchen Fleur de sel und 3 kleine Tafeln Schokolade, von denen eine mit dem Salz aus der Saline versetzt ist. Und eine andere mit Koka, falls ich mal wieder in die Höhe komme. 😉

Zurück in meiner Unterkunft parkte ich das Motorrad in einer Nische im Flur und musste dann feststellen, dass das warme Wasser in der Dusche ziemlich kalt war. Brrr.

Jetzt ging ich noch zum Plaza de Armas und wechselte nochmal 100 Dollar. Leider steigt der Kurs des Sol von Mal zu Mal. In Puno bekam ich noch 418 Soles für 100€ und heute steht der Kurs bei 402 Soles. Für den etwas schwächeren Dollar bekam ich entsprechend weniger.

Danach spazierte ich noch durch die Fußgängerzone und hatte ein leckeres Lomo Saltado als Abendessen. Und als Nachtisch noch frittierten Teig in Ringform mit Zuckersirup. Sehr fettig und sehr lecker. Als Ausgleich kaufte ich mit noch etwas Obst bei einem Straßenhändler.

Der Plan für morgen ist nach Cusco zu fahren und auf dem Weg dorthin eine weitere Inkastätte in Chinchero zu besuchen. Mal schauen ob sich das ausgeht.

Palast von Chinchero

Datum15.03.2024
StartUrubamba
ZielCusco
gefahrene Kilometer64
Kilometerstand31295

Heute war ein sehr entspannter und schöner Tag.

Ich packte mein Motorrad und fuhr ein wenig durch die Stadt, auf der Suche nach etwas zu frühstücken. Am Ende hielt ich an und schlenderte durch die Fußgängerzone um schließlich in einem Café zu landen, dass lediglich ein paar Meter von meiner Unterkunft entfernt lag. Dort bestellte ich mir eine Empanada und einen Brownie. Beides war sehr lecker.

Nun machte ich mich auf nach Chinchero, wo es eine weitere Inka-Stätte zu besichtigen gab. Diesmal gab es wieder keinen Guide und ich hatte auch nicht das Glück mich einer anderen Gruppe anschließen zu können, da außer mir fast niemand dort war. Lediglich ein Pärchen mit spanischsprachigem Führer.

Also schlenderte ich alleine über das Gelände. Was mir auffiel war, dass die Kirche auf den Grundmauern des alten Inkatempels aufgebaut war. Ich erinnerte mich, dass unser Reiseführer vor 11 Jahren auch schon erwähnte, dass es üblich war, dass die Spanier, die oberen Teile der Inka-Tempel abrissen, das Fundament aber weiternutzen und darauf ihre Kirchen bauten.

Von hier ging ich zu den Terrassen, die ausgesprochen akkurat und rechtwinklig angelegt waren. Hier verbrachte ich eine ganze Weile auf einer Bank und las auf dem Handy über die Geschichte und Kultur der Inkas. Und genoss dabei immer wider den Ausblick ins Tal und auf die Terrassen.

Als ich mich irgendwann auf den Rückweg machte, traf ich doch noch auf eine Reisegruppe mit englischsprachigem Führer. Ich schnappte dabei auf, dass es in den Mauern hin und wieder ein bestimmtes Muster gab. Den sogenannten „estilo de flor“ – Blütenstil. Dabei wurde ein großer Stein von mehreren kleinen umrundet, so dass es am Ende wie eine Blüte aussah.

Estilo de Flor

Bevor ich die Anlage verließ, kaufte ich mir noch eine Wollmütze als Souvenir. Die Dame versicherte mir, dass sie die Mütze selbst gemacht hätte. Und da sie deutlich von der maschinell produzierten chinesischen Massenware unterschied, glaubte ich ihr das mal.

Nach der Besichtigung fuhr ich ins Zentrum des Ortes und fand ein kleines Restaurant in dem ich eine leckere Forelle zu Mittag hatte. Und gegenüber in der Bäckerei kaufte ich mir noch ein Stück Apfelkuchen, das ich dann auf dem Plaza de Armas aß.

Trucha frita

Von hier war es nicht mehr weit bis Cusco, doch wegen des dichten Verkehrs in der Stadt brauchte ich dennoch 45 Minuten. Ich steuerte direkt das Flying Dog Hostel an, da es mir im Flying Dog Hostel in Arequipa ja so gut gefallen hatte. Leider hatten sie keine Parkmöglichkeit für mein Motorrad.

Also blieb mir noch das Kaaro House, das mir in der Motorradfahrer WhatsApp Gruppe empfohlen wurde. Da wusste ich zumindest, dass es einen Parkplatz gibt. Auf dem Weg dorthin passierte mir dann allerdings ein Missgeschick. Ich fuhr über eine Straße, die in der Mitte eine ausgeprägte relativ tiefe Regenrinne hatte, die ich aber nicht gesehen hatte. Das führte dann leider zu einem Sturz, durch den eine dicke Beule in meinen Koffer kam. Meine bisherigen Stürze hatten ja fast keine Auswirkungen. Doch diese Beule sieht man mehr als deutlich. Ich bat einen Mann, der direkt neben mir Stand, mir zu helfen das Motorrad aufzuheben und in Null Komma nichts fuhr ich auch schon wieder weiter.

In dieser Regenrinne bin ich gestürzt

Im Kaaro House checkte ich für 4 Nächte ein. Es ist mit 80 Soles zwar die teuerste Unterkunft in der ich bis jetzt in Peru war, aber mit umgerechnet knapp 20€ für eine Stadt wie Cusco immer noch recht günstig. Leider bemerkte ich erst als ich unter der Dusche stand, dass das Wasser nicht wirklich heiß wurde. Also duschte ich sehr schnell. Ich hoffe, das ist nicht der Normalzustand und morgen gibt es wieder heißes Wasser.

Als ich dann am Abend noch durch das Stadtzentrum bummelte, wurde ich am Plaza de Armaz von einer Dame angesprochen, ob ich nicht Interesse an einer Massage hätte. Und was soll ich sagen, ich war nicht abgeneigt. Zumal sie nur 40 Soles (10€) kosten sollte. Sie führte mich durch einen kleinen Markt in einer Seitengasse zum Massagesalon, in dem die Masseurin schon wartete. Die quatschte mir dann zwar eine „Schwedische Massage“ für 60 Soles auf, aber 15€ sind ja immer noch ein Schnäppchen im Vergleich zu den Preisen in Deutschland. Als ich den Salon verließ fühlte ich mich sehr entspannt.

Jetzt suchte ich nur noch etwas zu Essen. Und da ich keinen großen Hunger hatte, kam mir ein Straßengrill gerade recht. Ich kaufte mir einen Rinderspieß und das war auch genug für diesen Abend.

Zurück im Hotel knabberte ich noch ein paar Bananenchips während ich diese Zeilen schrieb.

Morgen mache ich entweder einen Stadtbummel und besichtige noch ein paar Museen, die in meinem Touristen Ticket inklusive sind. Oder ich mache einen Ausflug mit dem Motorrad. Das entscheide ich morgen früh spontan.